19. Juni 2009

Gemeinsame EU-Strategie für den Donauraum gefordert

Auf einer internationalen Donaukonferenz unterzeichneten die Anrainerstaaten der Donau am 6. Mai in Ulm eine Schlusserklärung, die eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur einfordert.
Die rumänische Delegation unter Leitung des Ministers für regionale Entwicklung und Wohnungswesen für Rumänien, Vasile Blaga, unterstützte die Vorschläge und Vorhaben des Gipfels, eine gemeinsame Strategie für die Entwicklung des Donauraums zu entwerfen. Dabei gilt es, sowohl die bilaterale Zusammenarbeit der Staaten untereinander zu stärken als auch den Wunsch des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und Gastgebers Günther Oettinger zu berücksichtigen. „Der Donauraum soll künftig stärker als das wahrgenommen werden, was er ist: ein wirtschaftlich, wissenschaftlich und kulturell wichtiger Raum in Europa mit großem Potential“, erklärte Oettinger. Diesen Gedanken greift die Schlusserklärung des Zusammentreffens auf, in der die europäischen Institutionen aufgefordert werden, sich „deutlich zum Donauraum als einheitlichen Entwicklungs- und Kooperationsraum“ zu bekennen.
Besuch im Donauschwäbischen Zentralmuseum, von ...
Besuch im Donauschwäbischen Zentralmuseum, von links: Botschafter Lazăr Comănescu, Minister Vasile Blaga, Museumsmitarbeiter Martin Rill und Parlamentarier Ovidiu Ganț.
„Mit über 260 Millionen Menschen hat der Donauraum eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt. Wir wollen Brücken bauen, um allen Menschen in der Donauregion Austausch und Kooperation zu ermöglichen“, so der baden-württembergische Europaminister Wolfgang Reinhart. Und in der Tat bedarf es, wie die Konferenzteilnehmer feststellten, im Hinblick auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise nun verstärkter Anstrengungen, damit der territorialen auch eine starke Kohäsion auf ökonomischem und kulturellem Gebiet folgt. Die Schlusserklärung fordert in ihren konkreteren Teilen, die EU dazu auf, Förderprogramme für Umwelt, Verkehr und Infrastruktur nicht aus den Augen zu verlieren. Als Sinnbild für die Konferenz kann das in einem Absichtskatalog formulierte Vorhaben gelten, „die Wasserqualität der Donau und ihrer Zuflüsse nachhaltig zu verbessern“.

Mit dem Donauschwäbischen Zentralmuseum (DZM) in Ulm besuchte die rumänische Delegation im Anschluss an den Gipfel eine Einrichtung, die darum bemüht ist „die kulturelle Tradition und das Kulturgut der Donauschwaben zu bewahren, indem sie Geschichte, Kultur und Landschaft dokumentiert“. Es wurde versucht, mögliche Kooperationen zwischen rumänischen Institutionen und dem DZM auszuloten, denn das Leitmotiv, das Ministerpräsident Oettinger dem Kongress gab, sollte auch hier gelten: „Wir sind Partner, keine Konkurrenten.“

Joachim Schneider

Schlagwörter: EU, Politik, Donauschwäbisches Zentralmuseum

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