23. September 2008

Erste integrationspolitische Bilanz in Nordrhein-Westfalen

Mit dem ersten Integrationsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen legt die Landesregierung eine integrationspolitische Zwischenbilanz vor, deren Kern die Umsetzung des Aktionsplans Integration ist. NRW postuliert damit den Anspruch, seine bundesweite Vorreiterrolle in Sachen Integration auszubauen und legt erstmalig umfassende Erkenntnisse zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte vor. Auch die große Gruppe der Aussiedler aus Russland, Polen und Rumänien wird detailliert untersucht.
Dem 240 Seiten starken Bericht (als Download abrufbar auf der Internetseite des nordrhein-westfälischen Integrationsministeriums: www.mgffi.nrw.de) liegt neben anderem umfangreichen Datenmaterial eine Sonderauswertung des Mikrozensus zugrunde. Dies ist eine repräsentative, jährliche Befragung von einem Prozent der Bevölkerung.

Dazu erklärte Integrationsminister Armin Laschet: „Wir haben erstmals nicht nur Daten zu Deutschen und Ausländern, sondern auch zu den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte vorliegen.“ Laut Mikrozensus 2006 lebten in NRW knapp 1,9 Millionen Ausländerinnen und Ausländer. Mit 4,1 Millionen war die Zahl der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mehr als doppelt so groß. Es sei wichtig, auch auf die Integrationserfolge hinzuweisen: „Es ist aufschlussreich, dass viele Eingebürgerte erstklassige Ergebnisse vorweisen. Zum Teil haben sie bessere Abschlüsse als der Durchschnitt der Deutschen. Hier ist das deutliche Signal an die Mehrheitsgesellschaft, dass es viele Menschen gibt, die eine integrationspolitische Leistung erbringen, Ja zu Deutschland sagen und sich für diese Gesellschaft engagieren wollen“, so der Minister.

Das treffe in verstärktem Maße auf die jungen Generationen der Aussiedler und Spätaussiedler zu. Von „Zuwanderungswellen“ könne heute keine Rede mehr sein. 2007 zog es 28 800 Deutsche aus NRW ins Ausland, nur 18 300 Deutsche zogen aus dem Ausland zu. Daher forderte Laschet: „Wir müssen um die besten Köpfe werben und ihnen nicht signalisieren, dass sie eigentlich unerwünscht sind.“

Schlagwörter: Integration, Nordrhein-Westfalen

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