10. Juni 2008

Horst Göbbel mit der Bayerischen Europamedaille ausgezeichnet

Der Siebenbürger Sachse Horst Göbbel, Vorsitzender des Hauses der Heimat e.V. in Nürnberg, hat „durch sein ehrenamtliches Engagement einen wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung und zum zusammenwachsen Europas, gerade in Hinblick auf die noch jungen neuen Mitgliedstaaten der EU“ geleistet. Dies erklärte der neue bayerische Europaminister Markus Söder, der Göbbel mit der Europamedaille der Bayerischen Staatskanzlei auszeichnete.
Die Europamedaille soll Dank für Geleistetes und Ansporn für weiteres Engagement sein. Wie die Nürnberger Nachrichten berichten, wurde die Auszeichnung am 9. Mai im Hirsvogelsaal des Tucherschlosses in Nürnberg an zehn Persönlichkeiten überreicht. Europaminister Markus Söder plauderte zunächst darüber, „wie er auf dem Sofa im Wohnzimmer von Ministerpräsident Günther Beckstein zu seinem Amt gekommen war und welche Schwerpunkte er sich für seine Arbeit gesetzt hat. Die Unterstützung durch engagierte Mitstreiter könne er gut gebrauchen.“
Der bayerische Europaminister Markus Söder ...
Der bayerische Europaminister Markus Söder (rechts) zeichnete Horst Göbbel mit der Europamedaille der Bayerischen Staatskanzlei aus. Foto: Ingrid Göbbel
Zu den Geehrten gehörten der Astronaut Thomas Reiter, der 1995 erstmals an Bord einer Sojus-Rakete zur russischen Raumstation und vor zwei Jahren in der europäischen Raumstation ISS geflogen war, Detlef Drewes, der als Brüssel-Korrespondent der Nürnberger Nachrichten und weiterer Tageszeitungen ein sachkundiger Vermittler europäischer Themen ist, der Nürnberger Wirtschaftsreferent Roland Fleck, die CSU-Europaabgeordnete Anja Weisgerber, der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hoderlein aus Schweinfurt, der in Nürnberg lebende Chef des Informationsamtes des Europäischen Parlaments in München, Paul-Jochen Kubosch, der Rektor der Uni Regensburg, Professor Alf Zimmer, u.a.

In seiner Laudatio würdigte Staatsminister Markus Söder Studiendirektor Horst Göbbel als Leiter des Hauses der Heimat in Nürnberg und als Vertreter der Siebenbürger Sachsen. „Das Haus der Heimat baut als Partner der Kulturpflege und der Integrationsarbeit Brücken zwischen Geschichte und Zukunft. Als Leiter des Hauses der Heimat tragen Sie, sehr geehrter Herr Göbbel, dazu bei, durch gezielte kulturelle und soziale Aktivitäten den Dialog über die Grenzen der Landsmannschaften hinweg zu fördern und zu Integration und demokratischem Austausch beizutragen.“ Das Haus der Heimat sei seit 1998 „eine Heimstatt ersten Ranges“ und „ein Bezugspunkt für eine beträchtliche Zahl der im Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach lebenden Menschen: für die mehr als 150 000 deutschen Vertriebenen und Flüchtlinge und deren Nachkommen aus den früheren deutschen Ostprovinzen, aus Osteuropa und Südosteuropa bzw. aus den Gebieten der heutigen GUS, für die deutschen Aussiedler und Spätaussiedler ebenso wie für die einheimische fränkische Bevölkerung.“

Söder nahm Bezug auf die Familiengeschichte des Geehrten, das traumatische Fluchterlebnis der Nordsiebenbürger im Herbst 1944 (Horst Göbbel wurde am 2. Oktober 1944 im Zug im ungarischen Ofeherto geboren), aber auch seinen weiteren Lebensweg, der von einer relativ starken siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft geprägt worden sei. Göbbel habe sich auf vielfältige Art und Weise ehrenamtlich im Dienste seiner siebenbürgischen Landsleute engagiert. Mehr als 20 Jahre leitete er als Vorstandsvorsitzender die Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen und wirkte als stellvertretender Bundesvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Bayern des landsmannschaftlichen Verbandes. Zudem ist Göbbel eine prägende Führungspersönlichkeit der nordsiebenbürgischen Heimatortsgemeinschaften. Er studierte Geschichte in Klausenburg und später Germanistik und Sozialkunde an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. 1977 trat er in den bayerischen Schuldienst ein und unterrichtet derzeit als Studiendirektor am Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Nürnberg, Bayern, deutsch-rumänische Beziehungen

Bewerten:

9 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.