21. März 2008

Dokumentationszentrum in Berlin

Berlin – Nach jahrelangem Streit hat die Bundesregierung ein Dokumentationszentrum zu Flucht und Vertreibung in Berlin auf den Weg gebracht.
Gemäß dem Bundeskabinettsbeschluss vom 19. März wird das „sichtbare Zeichen“ an das Deutsche Historische Museum in Berlin angegliedert. Vorgesehener Standort sind zwei Etagen im Deutschlandhaus (nahe Potsdamer Platz), die in den kommenden Jahren für rund 30 Millionen Euro umgebaut werden sollen. Neben einer Dauerausstellung auf 1 200 Quadratmetern ist eine kleinere Fläche für Wechselausstellungen und Veranstaltungen geplant. Im Beirat des neuen Dokumentationszentrums werden auch polnische, ungarische und tschechische Historiker vertreten sein, um zu gewährleisten, dass über das Vertreibungsschicksal der rund 14 Millionen Deutschen hinaus auch das Schicksal anderer europäischer Staaten berücksichtigt wird.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bewertete den Beschluss als „herausragenden Schritt im Hinblick auf die Aufarbeitung eines schmerzlichen Teils“ der deutschen und europäischen Geschichte. Das von der Bundesregierung beschlossene Konzept versteht sich als Kompromisslösung gegenüber dem vom Bund der Vertriebenen (BdV) geforderten „Zentrum gegen Vertreibungen“. BdV-Präsidentin Erika Steinbach begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung. Damit werde „ein bislang weißer Fleck in der Gedenkstättenlandschaft der deutschen Hauptstadt endlich bearbeitet“.

CS

Schlagwörter: Flucht und Vertreibung , BdV, Berlin

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