28. September 2007

Kultureller Brückenschlag in die Partnerstadt

Zum 17. Mal wurde das Sachsentreffen in Siebenbürgen ausgetragen (siehe Bericht auf Seite 1 und 2), diesmal integriert in das Programm zum Kulturhauptstadtjahr 2007. So war es für die Kreis­gruppe Landshut der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen selbstverständlich, eine Reise ihrer Kultur­gruppen in die Partnerstadt Hermannstadt zu planen, um dort Kost­­proben des siebenbürgisch-sächsischen Kulturlebens aus Landshut zu bieten.
Zwei Tage vor dem Sachsentreffen, das am 15. September in Hermannstadt stattfand, reisten aus Landshut die Blaskapelle der Kreis­gruppe unter der Leitung von Erwin Arz sowie die Erwachsenentanzgruppe unter der Leitung von Waltraud Erli, vertreten durch Johanna Arz, in die Europäische Kulturhaupt­stadt. Frei­tag­mittag trafen die Kulturgruppen der Kreis­gruppe Landshut in Hermannstadt ein, wo sie ihre Unterkunft bezogen. Einige waren in einem Hotel untergebracht, der größere Teil im Wohn­internat der Fachschule „Friedrich Müller“. Diese Schule zur Ausbildung von Fach­berufen in der Altenpflege und der medizinischen Rehabi­litation ist ein Projekt der Stiftung Bava­ria-Roma­nia für soziale Assistenz in Rumänien, die auf Initiative des Bayerischen Staatsministe­riums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit gegründet wurde.
Die siebenbürgisch-sächsische Kulturgruppe aus ...
Die siebenbürgisch-sächsische Kulturgruppe aus Landshut mit Bürgermeister Klaus Johannis, Bischof D. Dr. Christoph Klein, stellvertretender Bundesvorsitzender Dr. Bernd Fabritius und dem Bundesobmann der Siebenbürger Sachsen in Österreich Volker Petri. Foto: Dagmar Orth
Dem Landes­vorsitzenden unseres Verbandes in Bayern, Dr. Bernd Fabritius, der als Vizepräsi­dent dieser Stiftung die Kontakte hergestellt hatte, sprechen wir herzlichen Dank aus für die Initiative und organisatorische Unterstützung für unseren Aufenthalt in Hermannstadt.

Beide Kulturgruppen traten beim Sachsen­tref­fen in der frisch renovierten Haupt- und Her­mannstadt mit verschiedenen Beiträgen in Erscheinung, zunächst als Trachtenspalier für die Teilnehmer am Festgottesdienst in der Stadt­pfarrkirche. Nachdem die Burzenländer Blas­ka­pelle, der Reußmarkter Chor aus München und der Chor „Sälwerfäddem“ Hermannstadt sowie der Nadescher Chor eine Einstimmung in siebenbürgisch-sächsische Breitenkultur geboten hatten, wirkte am Trachtenumzug am Samstag­nachmittag neben verschiedenen Blaskapellen aus Traun, dem Burzenland und der Kapelle der HOG Reußmarkt aus München, den Trachten­gruppen aus dem In- und Ausland, auch die Blaskapelle aus Landshut mit. Die Tanzgruppen aus Landshut, Traun, Zeiden, Bistritz und des Jugendforums Hermannstadt zeigten auf dem Huetplatz siebenbürgisch-sächsische Tänze und wurden mit viel Applaus von Gästen aus dem In- und Ausland begleitet.

Die Blaskapelle aus Landshut bot gemeinsam mit den Blaskapellen aus Traun und München (Reußmarkter Kapelle) ein Platzkonzert auf dem Großen Ring, das großen Zuspruch seitens des Publikums erfuhr. Übrigens erfreute die Blaska­pelle auch die Heimbewohner des Alten- und Pflegeheims „Dr. Carl Wolff“ mit einem kleinen Platzkonzert.

Das Rahmenprogramm zu dieser Kulturreise enthielt auch eine Fahrt an den Buleasee, wo Schnee lag. Als Zeichen der Erinnerung an das Lawinenunglück vom 17. April 1977 legte der Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut, Werner Kloos, an der Gedenktafel einen Kranz nieder und die Reisegruppe hielt eine Schweigeminute. Die beiden Musikanten Erwin Arz und Adalbert Roth-Ravy spielten auf ihren Trompeten „Ich hatt’ einen Kameraden“, für alle ein ergreifender Augenblick.

Die Heimreise erfolgte am Montagmorgen. Der letzte Ausflug führte nach Schäßburg. Mittels eines von Hans Platz verbreiteten Handzettels wurden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Augenschein genommen: die Altstadt, Stund­turm und vieles mehr. Dienstagmittag traf die Reisegruppe wieder in Landshut ein. Zu danken ist den Organisatoren der Reise, vor allem dem Landesverband Bayern und dem Bundesver­band der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, der Referentin Südost­europa am Donauschwäbischen Museum Ulm, dem Haus des Deutschen Ostens in München, nicht zuletzt den beiden Fahrern Helmut Glock­ner und Werner Kloos sowie allen aktiven Tänzern und Bläsern für die Unterstützung bei diesem Projekt.

Dagmar Orth

Schlagwörter: Kulturhauptstadt, Sachsentreffen, Bayern

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