15. November 2018

Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Amtes des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten

Berlin - Auf Einladung des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat Horst Seehofer fand am 7. November in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin der Festakt aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des Amtes des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten statt. Die Einsetzung von Dr. Horst Waffenschmidt im Jahr 1988 als erster Beauftragter war eine Reaktion auf die mit den politischen Umbrüchen in den damaligen „Ostblock“-Staaten wachsende Anzahl von Aussiedlern. Zugleich markierte sie den Beginn besonderer politischer Anstrengungen zur Unterstützung der Deutschen in den mittel, ost- und südosteuropäischen Staaten und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Seit 2002 ist der Beauftragte zudem erster Adressat für die Anliegen der vier nationalen Minderheiten in Deutschland und der Gruppe der Niederdeutsch Sprechenden.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern Prof. Dr. Günter Krings begrüßte die Festgesellschaft und würdigte die andauernde Notwendigkeit des Amts. Der amtierende Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Bernd Fabritius betonte das Bekenntnis der Bundesrepublik Deutschland zum Kriegsfolgenschicksal der Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen und stellte fest: „Wir müssen uns stets vor Augen halten, dass die Deutschen aus dem östlichen Europa und der ehemaligen Sowjetunion aus diesem Grund mit einer regelrechten Sehnsucht nach Heimat zu uns kamen und kommen. Nach Jahrzehnten der Verfolgung, Unterdrückung und Ausgrenzung wollen diese Menschen endlich wieder in einem vertrauten, freundlichen, heimatlichen Raum leben, wohlgelitten‚ als Deutsche unter Deutschen‘, und diese Sehnsucht dürfen und wollen wir nicht enttäuschen.“
Das Gruppenbild zeigt die ehemaligen mit dem ...
Das Gruppenbild zeigt die ehemaligen mit dem amtierenden Bundesaussiedlerbeauftragten, von links: Jochen Welt, Dr. Bernd Fabritius, Hartmut Koschyk, Hans-Peter Kemper, Dr. Christoph Bergner. Quelle: BMI
Auf dem gleichen Grund beruhe die Verpflichtung zur Unterstützung der Heimatverbliebenen, zu welcher sich die Bundesregierung in der Koalitionsvereinbarung ausdrücklich bekannt habe.

Der Bundesbeauftragte hob hervor, dass die Ignoranz gegenüber dem Sonderschicksal der Deutschen aus dem Osten bedauerlicherweise zu den großen Verdrängungsleistungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft gehöre: „Dieser Verdrängung und Ignoranz entgegenzuwirken, ist eine der wichtigen Aufgaben des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.“

Alle noch lebenden Amtsvorgänger waren zu dem Festakt erschienen, darüber hinaus Vertreter von Heimatvertriebenen und -verbliebenen, Landsmannschaften und Spätaussiedlerverbänden. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien war durch dessen Vorsitzenden Dr. Paul Jürgen Porr und den Geschäftsführer Benjamin Jósza vertreten. Für den Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland reiste Bundesvorsitzende Herta Daniel an. Auch zahlreiche Vertreter der anerkannten nationalen deutschen Minderheiten waren zum Festakt erschienen.

Schlagwörter: Aussiedlerbeauftragter, Berlin, Jubiläum, Bernd Fabritius, Herta Daniel, Welt, Kemper, Bergner, Koschyk

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