12. November 2018

Gespräch im Generalkonsulat von Rumänien in München

Am 29. Oktober 2018 folgte die Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Herta Daniel, einer Einladung der Generalkonsulin von Rumänien in München, Iulia Ramona Chiriac, zu einem Gespräch mit der Generalsekretärin im Ministerium für die Rumänen in der Diaspora, Alina Hagima. Die Ministerin Natalia Elena Tintotero konnte nicht, wie geplant, am Gespräch teilnehmen. Anwesend waren rund 20 Vertreter verschiedener rumänischer Organisationen in Bayern.
Die Bundesvorsitzende Herta Daniel ging gleich zu Beginn des Gespräches auf die Rolle des Diaspora-Ministeriums ein, das für Rumänen, die außerhalb Rumäniens leben, zuständig sei und nicht für die Siebenbürger Sachsen. Gleichwohl sei es wichtig, sich kennenzulernen und gedanklich auszutauschen. Zu den von Herta Daniel angesprochenen Themen wie unerledigte Restitutionsfälle, Sicherung der Kirchenburgen in Siebenbürgen, die auf EU Ebene kritisierte Justizreform äußerte sich die Generalsekretärin nicht, da es nicht ihren Aufgabenbereich beträfe, versprach aber, entsprechende schriftliche Anfragen des siebenbürgischen Verbandes an die zuständigen Ministerien weiterzuleiten, um auf diese Art Antworten herbeizuführen. Enttäuschend war, dass Alina Hagima auch zu der Position ihres Ministeriums in Bezug auf die Diffamierungskampagne gegen die deutsche Minderheit in Rumänien nichts sagen konnte, da sie als Verwaltungsangestellte dazu nicht befugt sei.

Aus den Wortmeldungen rumänischer Vereine kam die schwierige Situation rumänischer Bürger zur Sprache, die nicht ausreichend informiert in Deutschland ankommen und oft nicht genug verdienen, um Miete bezahlen zu können, oder die der deutschen Sprache nicht mächtig sind und deshalb nur Arbeiten weit unter ihrem Ausbildungsniveau verrichten können. Um solche Situationen zu vermeiden, wären umfangreiche Informationen in Rumänien notwendig, die darüber aufklären, welche Rechte und Pflichten die Bürger beim Verlassen Rumäniens haben und welche Risiken sie durch ihre Ausreise eingehen. Die Generalsekretärin verwies auf eine Informationskampagne, die ihr Ministerium in verschiedenen Regionen Rumäniens anbietet, um genau diese Informationslücken zu schließen.

Es war erstaunlich zu erfahren, wie viele rumänische Organisationen es allein in Bayern gibt, die alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Die materielle Unterstützung von Projekten durch das Diaspora-Ministerium stand im Vordergrund der Gespräche, ebenso müssen bürokratische Hürden überwunden werden, um letztendlich die Fördergelder aus Rumänien für diese auf ehrenamtlicher Basis funktionierenden Organisationen bzw. deren Projekte zu erhalten. Die Generalsekretärin erläuterte die Fördermöglichkeiten für kulturelle, erzieherische Projekte, Bücher in rumänischer Sprache, Trachten oder gar Miete für die Räumlichkeiten dieser Organisationen.

Schlagwörter: deutsch-rumänische Beziehungen, Herta Daniel, Generalkonsulat

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Neueste Kommentare

  • 12.11.2018, 15:23 Uhr von haraldgitschner: Wenn weder über die Sicherung der Kirchenburgen, noch über die fragliche Justitzreform oder die ... [weiter]

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