5. März 2018

Eilmeldung: Dr. Bernd Fabritius wird Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung

Der Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) und Verbandspräsident des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, wird Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Aus Gründen der Unvereinbarkeit mit dieser neuen Funktion wird Fabritius sein Amt als Verbandspräsident des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland niederlegen. BdV-Vizepräsident Stephan Mayer, MdB, wird Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren. Damit ist sichergestellt, dass die Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen auf Regierungsebene auch künftig auf höchster Stelle vertreten sein werden.
Bernd Fabritius tritt die Nachfolge des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Günther Krings als Bundesbeauftragter an und übernimmt eine wichtige Regierungsaufgabe besonders für den Bereich der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler. In einer ersten Reaktion sagte der CSU-Politiker: „Diese Aufgabe ist für mich eine große Herausforderung. Persönlichkeiten als Vorgänger im Amte, wie etwa Horst Waffenschmidt, Dr. Christoph Bergner, Hartmut Koschyk und auch Dr. Günther Krings hinterlassen Fußstapfen, die ich mir noch erarbeiten muss. Das möchte ich mit vollem Einsatz für diese wichtige Aufgabe angehen.“

Zu weiteren Einzelheiten des Aufgabenzuschnitts und der Zuordnung im Rahmen der Regierung gab es noch keine Informationen.

Bei der Bundestagswahl 2013 war Bernd Fabritius auf Anhieb der Einzug ins Parlament gelungen.
Verbandspräsident Dr. Bernd Fabritius wird ...
Verbandspräsident Dr. Bernd Fabritius wird Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
Der 52-jährige Jurist war Vorsitzender des Unterausschusses für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Deutschen Bundestages, ordentliches Mitglied im Auswärtigen Ausschuss als auch im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss sowie dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz. Zudem vertrat er die Bundesrepublik Deutschland als Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Bei der 19. Bundestagswahl am 24. September 2017 verlor Fabritius als Spitzenkandidat der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) sein Mandat und schied nach vierjähriger Parlamentszugehörigkeit aus dem Deutschen Bundestag aus.

Ära Fabritius im Verband endet


Seit über einem Jahrzehnt steht der 1965 in Agnetheln geborene Jurist an der Spitze des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Von 2007 bis 2015 leitete er den Verband als Bundesvorsitzender. Beim Verbandstag 2015 in Bonn wurde Fabritius mit 87 Prozent zum ersten Verbandspräsidenten gewählt. Mit seinem Amtsverzicht endet eine Ära. In dieser Zeitspanne gelang es ihm, unterstützt durch den Bundesvorstand, wichtige Weichenstellungen für den Verband vorzunehmen. Neben der Stärkung der sächsischen Identität unserer Landsleute in der bundesdeutschen Gesellschaft, engagierte er sich vordringlich, den Brückenschlag in die Heimat zu sichern. Es bestehen heute dank der weltweiten Föderation engste Verbindungen zu unseren Landsleuten insbesondere in Siebenbürgen, aber auch in Österreich, in Kanada und den USA. Zentrales Kernanliegen seiner Verbandstätigkeit war soziale Gerechtigkeit für Spätaussiedler, konkret das Vorgehen gegen Fremdrentenkürzungen, die Anerkennung der Versicherungsverläufe unserer Landsleute in Rumänien, das Abwenden des Fiktivabzuges sowie die Entschädigung für das im kommunistischen Rumänien erlittene Unrecht der Deportation, der Enteignung und politischen Verfolgung.

Mit dem Ausscheiden von Dr. Bernd Fabritius als Verbandspräsident fallen seine Aufgaben laut Satzung der Funktion der amtierenden Bundesvorsitzenden Herta Daniel zu.

Bundesvorsitzende gratuliert und bekräftigt: "Verbandsarbeit geht nahtlos weiter“


Die Bundesvorsitzende Herta Daniel gratulierte Fabritius im Namen unseres Verbandes zu seiner Ernennung zum Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und wünschte ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe. Die Nominierung sei „aufgrund der bemerkenswerten Leistungen von Dr. Bernd Fabritius in der europäischen und Bundespolitik“ verdientermaßen erfolgt. Seine Ernennung bedeute „für uns Siebenbürger Sachsen gleichermaßen Gewinn und Verlust“. Es sei „ein großer Gewinn, weil noch nie ein Siebenbürger Sachse in einer politisch so hoch angesiedelten Regierungsaufgabe der Bundesrepublik Deutschland mitwirken durfte“, befand Daniel. Gleichzeitig müsse man künftig „an der Verbandsspitze auf einen äußerst erfahrenen Verbandspolitiker verzichten“. Der Rücktritt ziehe auch „verlustreiche Konsequenzen“ für die weltweite Föderation der Siebenbürger Sachsen nach sich, der Bernd Fabritius seit 2007 als Präsident vorstand. Seine „Verdienste für unsere Gemeinschaft und darüber hinaus“ hätten „bleibenden Charakter“, unterstrich Daniel.

Nach der Ära Fabritius gehe es in der Verbandsarbeit „nahtlos weiter“, bekräftigte die Bundesvorsitzende, und bekundete zuversichtlich: „Gleichwohl wird es für mich einer enormen Kraftanstrengung bedürfen, unseren Verband sicher in die Zukunft zu führen! Ich bin aber in der glücklichen Lage, auf die Mitwirkung vieler äußerst engagierter Ehrenamtlicher zählen zu können.“

Christian Schoger

Schlagwörter: Bernd Fabritius, Berlin, Aussiedlerbeauftragter, Bundesregierung

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