16. Januar 2018

Festliche Stimmung auf Schloss Horneck

Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat e.V. und das Siebenbürgische Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. haben am 13. Januar in Kooperation mit dem Siebenbürgischen Museum und dem Siebenbürgen-Institut zum traditionellen, mittlerweile 19. Neujahrsempfang in den Johannes-Honterus-Festsaal von Schloss Horneck in Gundelsheim eingeladen. Jedes Jahr im Januar zeigt sich Schloss Horneck von seiner festlichsten Seite und empfängt seine Gäste. Die goldenen Wandkapitele des Festsaals leuchten im Licht des prunkvollen Kronleuchters, die mit weißem Stuck umrahmten Deckengemälde heben sich im Licht noch intensiver von der Decke ab, ein festlicher Tisch schmückt die Mitte des Saals und der Flügel glänzt in tiefem Schwarz, in der Erwartung, den Festsaal mit baldigen Klängen zu füllen. Wieder ist ein Jahr vergangen. Freudige Begrüßungen zahlreicher Gäste schwirren unter dem glitzernden Kronleuchter bunt durcheinander.
Kurz vor 14 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Ein Bildschirm, als erster Blickfang im Eingang des Schlosses, präsentiert die brandneue, elegant-moderne Homepage des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V., die von dem Mediendesigner Lucian Binder-Catana erstellt wurde. Persönlich erklärt Binder-Catana vor Ort allen interessierten Gästen den Aufbau der Homepage, geht die einzelnen Seiten durch und beantwortet Fragen der Besucher. Die Homepage ist demnächst online für alle zugänglich.

Der festliche Saal füllt sich nach und nach, zusätzliche Stühle werden bereitgestellt. Dann ertönen die ersten Klänge Rachmaninov auf dem Flügel und eine feierliche Stille breitet sich aus. Die Aufmerksamkeit der Gäste wird nun durch Polina Jakovelka, Dozentin an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, gefesselt, die gekonnt ein Klavierstück, als festlichen Rahmenbeginn vorträgt.
Ehrengäste beim Neujahrsempfang in Gundelsheim, ...
Ehrengäste beim Neujahrsempfang in Gundelsheim, von links: Ilse Welther (Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften), Alexander Throm, MdB (CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Heilbronn), die Gundelsheimer Bürgermeisterin Heike Schokatz, Sylvia Beckmann (Leiterin des Pflegestifts Gundelsheim – Dienste für Menschen), Ingeborg Bonfert. Foto: Jutta Fabritius
Dr. Harald Roth, Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats, begrüßt die Gäste von nah und fern und dankt namentlich den Ehrengästen für ihr Kommen: Alexander Throm, MdB, direkt gewählter neuer Abgeordneter aus dem Wahlkreis Heilbronn, Gundelsheims Bürgermeisterin Heike Schokatz, Silvia Beckmann, Leiterin des Pflegestifts Gundelsheim der „Dienste für Menschen“, Herta Daniel, Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Hon-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Vorsitzender des Siebenbürgischen Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V., Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Trägervereins des Siebenbürgischen Museums, Dr. Hatto Scheiner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bibliothek, Dr. Wolfgang Bonfert, Ehrenvorsitzender des Verbands der Siebenbürger Sachsen, Dr. Christoph Machat, Ehrenvorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats, Ilse Welther, Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, Reinhold Sauer, Vorsitzender der Carl Wolff Gesellschaft, Michael Konnerth, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes, Dr. Dr. Gerald Volkmer, stellvertretender Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, sowie die Schriftstellerin Iris Wolff, die zur Lesung eingeladen war.
Von links nach rechts: Michael Konnerth ...
Von links nach rechts: Michael Konnerth (Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes), Dr. des. Ingrid Schiel (Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts), Dr. Harald Roth (Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats e.V.), Herta Daniel (Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland), Helmut Wolff (Kulturreferent der Landesgruppe Baden-Württemberg) mit Gattin (Eltern der Schriftstellerin) und Schriftstellerin Iris Wolff. Foto: Jutta Fabritius
Dr. Harald Roth lädt zu einem kurzen Rückblick auf 2017 und einem Ausblick auf das Jahr 2018 ein. Im Siebenbürgischen Museum erfolgte im November 2017 – als große Freude und Gewinn – die Einstellung der neuen Kulturreferentin Dr. Heinke Fabritius, die auch unter den Gästen weilte. Als wichtige Errungenschaft für die Bibliothek sieht Roth, dass trotz anteiliger öffentlicher Förderung und trotz Rückgangs der Stiftungserträge alle Mitarbeiter weiter wie bisher beschäftigt werden konnten und können.

Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Alexander Throm ist es der erste Empfang auf Schloss Horneck, aber nicht die erste Begegnung mit Siebenbürger Sachsen. Als langjähriger Stadtrat von Heilbronn sei er schon oft mit Siebenbürger Sachsen zusammengekommen und fühle sich dieser Gruppe und ihrem Schicksal sehr verbunden, betont Throm. Er sei der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion beigetreten und wolle sich für die Belange der Siebenbürger Sachsen im Bundestag einsetzen, die Arbeit von Dr. Bernd Fabritius weiterführend, mit Rat und Hilfe.
Die goldenen Wandkapitele des Johannes-Honterus ...
Die goldenen Wandkapitele des Johannes-Honterus-Festsaals leuchten im Licht des prunkvollen Kronleuchters, am Rednerpult Alexander Throm, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Heilbronn. Foto: Anneliese Vater
Die Bundesvorsitzende Herta Daniel dankt allen Ehrenamtlichen, die sich für die Einrichtungen des Schlosses eingesetzt haben, insbesondere dem Projektteam. 2017 habe man für das Kulturzentrum sehr viel erreicht, „was mich vorsichtig optimistisch in die Zukunft des Schlosses blicken lässt“.

Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch zählt kurz die Erfolge des Projektteams im vergangenen Jahr auf. Die langwierige Antragstellung für die Bewilligung der Fördermittel sei mit dem positiven Bescheid der Oberfinanzdirektion im Dezember 2017 belohnt worden. Gündisch dankt dem Projektteam für dessen Leistung, darüber hinaus für die sehr gute Kooperation Bürgermeisterin Heike Schokatz und den Mitarbeitern der Stadt Gundelsheim. „Jedes Papier, das wir angefordert haben, wurde schon am nächsten Tag bearbeitet und geliefert.“ Gündisch resümiert: „Schloss und Stadt gehören zusammen, Stadt und Schloss genauso.“ Für die gute Zusammenarbeit gilt sein Dank dem Museum, Institut und dem Nachbarn „Dienste für Menschen“.

Dank und Würdigung von Gündisch erfährt auch Hausmeister Georg Mick (siehe Porträt in Folge 20 vom 20. Dezember 2017, Seite 4). Der Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg, Michael Konnerth, überreicht ihm eine Ehrenurkunde „in Anerkennung der Verdienste für einen hochmotivierten Menschen mit dem starken Willen, dem Schloss wieder Glanz zu verleihen“.
Die junge Schriftstellerin Iris Wolff liest aus ...
Die junge Schriftstellerin Iris Wolff liest aus ihrem dritten Buch „So tun, als ob es regnet“. Foto: Konrad Gündisch
Die junge Schriftstellerin Iris Wolff wird von Dr. Harald Roth vorgestellt. 2012 erschien ihr erster Roman: „Halber Stein“, bald gefolgt von „Lange Schatten“. 2014 erhielt Iris Wolff für „Halber Stein“ den Ernst-Habermann-Preis. Das Buch „So tun, als ob es regnet“ erschien 2017 und ist ihr Durchbruch in der Buchszene Stuttgarts. 2018 ist sie Literatur-Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg. Iris Wolff erklärt den Titel des letzten Buches und liest aus der zweiten Erzählung „Elemers Garten“ vor. Sie besticht durch ihre warme, ruhige Stimme. Die Poesie in der Sprache erlaubt es den Zuhörern, in ihre genauen plastischen Beschreibungen von Menschen, Dingen und Natur völlig einzutauchen und visuelle Bilder entstehen zu lassen.

Zwei junge Schüler der Musikschule Stuttgart bieten im Wechsel mit Polina Jakovelka mit ihrem Klavierspiel den musikalischen Rahmen des offiziellen Teils des Empfangs. Ein Stück von J. S. Bach rundet den musikalischen Rahmen der Feier ab. Dr. Roth dankt den Künstlern, wünscht abschließend allen Gästen ein friedvolles neues Jahr und lädt zum anschließenden Sektempfang und lockeren Begegnungsgesprächen ein. Der Historiker Konrad Gündisch führt persönlich eine Gruppe interessierter Gäste durch das Schloss und erzählt über dessen bewegte Vergangenheit, aber auch über die Zukunft von Schloss Horneck.
Die jungen Solisten Luka Bilbija und Stylianos ...
Die jungen Solisten Luka Bilbija und Stylianos Topalidis gestalten das Festprogramm mit. Foto: Jutta Fabritius
Für einige Gäste war es der erste Neujahrsempfang in Gundelsheim. Einige werden sicher wiederkehren. „Ich war positiv überrascht über das festliche Ambiente, das ansprechende feierliche Programm, die vielen interessanten Begegnungen und anregenden Gespräche mit anderen Gästen!“, sagt Martin v. Hochmeister aus München, der sich sicher ist, bei kommenden Neujahrsempfängen auf Schloss Horneck wieder dabei zu sein.

Heidrun Negura


Bildergalerien:
Neujahrsempfang auf Schloss Horneck (Jutta Fabritius)
Neujahrsempfang auf Schloss Horneck (Anneliese Vater)

Schlagwörter: Schloss Horneck, Neujahrsempfang, Kulturrat, Siebenbürgisches Museum, Iris Wolff

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