23. Juni 2016

Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe feierte 50. Geburtstag

Die Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe ist 50 Jahre alt geworden. Seit 1966 bestehen auch die Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen mit den Nachbarschaften, das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe, der Honterus-Chor, der Frauenverein, das Altenheim und der evangelische Kindergarten. Das war ein Grund, vom 17. bis 19. Juni ein großes Fest mit zahlreichen Veranstaltungen zu feiern. Drabenderhöhe ist heute mit 2 500 Siebenbürger Sachsen die größte geschlossene siebenbürgisch-sächsische Siedlung in der ganzen Welt und stellt damit selbst Hermannstadt und Kronstadt in den Schatten.
Drabenderhöhe ist zugleich eine Erfolgsgeschichte und zeigt, wie die Bewohner eines alten Dorfes und neuen Bürger offen aufeinander zugehen. Die Siebenbürger Sachsen brachten sich dabei beherzt mit ihrem Fleiß, ihren kulturellen Werten und Traditionen ein. Ihre Beheimatung bzw. Integration ist gelungen und heute ein Vorbild für ganz Deutschland, stellten der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Rainer Schmeltzer, die Bundesvorsitzende Herta Daniel und andere Redner erfreut fest.

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Das große Fest, das drei Tage dauerte und ein paar Tausend Besucher verzeichnete, wurde unter der Federführung von Enni Janesch, der Vorsitzenden der Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes, von den Vereinen und Kulturgruppen in Drabenderhöhe beispielhaft organisiert. Drabenderhöhe ist, wie viele andere ländliche Orte, vom demographischen Wandel betroffen, jüngere Leute ziehen mitunter in größere Städte. Doch was die Besucher des Festes zu sehen und hören bekamen, stimmt hoffnungsvoll. Siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft und Kultur werden hier begeistert und lebendig fortgeführt. Die Kulturgruppen, in denen die alten Dorfbewohner und die Siebenbürger Sachsen oft Seite an Seite tanzen, singen oder musizieren, boten ein niveauvolles Programm, die junge Generation war mit den Drabenderhöher Spatzen und der Siebenbürgischen Kindertanzgruppe gut vertreten. Der große Zuspruch durch Politiker und Vertreter siebenbürgischer Vereine zeigt, wie stark der Zusammenhalt weit über Drabenderhöhe hinaus ist, wie viele Freunde und Förderer gemeinsam dafür stehen, dass die Erfolgsgeschichte Drabenderhöhe fortgeschrieben wird.
Abschluss des großen Festumzuges mit zahlreichen ...
Abschluss des großen Festumzuges mit zahlreichen Kulturgruppen und Vereinen am 19. Juni im Park des Hauses Siebenbürgen, Alten- und Pflegeheim, im Hintergrund der „Turm der Erinnerung“ in Drabenderhöhe. Foto: Christian Melzer
Enni Janesch betonte beim Festakt am 18. Juni im Kulturhaus Drabenderhöhe-Siebenbürgen: „Die Siebenbürger Sachsen waren von Anfang an dankbar, in Drabenderhöhe nach Heimatverlust und vielen Jahren des Umherirrens nicht nur ein Zuhause für ihre Familien gefunden zu haben, sondern auch ihre aus Siebenbürgen mitgebrachte Kultur pflegen und ihr Brauchtum weiterleben zu können.“

Begonnen hatte alles, so Enni Janesch, mit den positiven Erfahrungen in den drei siebenbürgischen Bergmannsiedlungen im Ruhrgebiet, in Herten-Langenbochum, Oberhausen-Osterfeld und Setterich. Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen am 26. Mai 1957 die Patenschaft für die Siebenbürger Sachsen übernommen hatte, suchte die Landsmannschaft von NRW einen Ort für eine Siedlung im ländlichen Raum. Ein entscheidendes Gespräch wurde am 3. November 1961 mit Drabenderhöher Vertretern und der Gemeinde Bielstein geführt. Am 22. Dezember 1961 verkündete Arbeitsminister Konrad Grundmann das Vorhaben: „Mit kühlem Kopf und heißem Herzen bauen“.

Enni Janesch schilderte, wie die Siebenbürger-Sachsen-Siedlung am 18. Juni 1966 festlich eingeweiht wurde: „Die Häuser waren teilweise noch im Rohbau, die Straßen ungeteert und bei Regen mussten Bohlen gelegt werden, um nicht im Matsch zu versinken. Aber an jenem Wochenende wurde gefeiert mit fast 3 000 Besuchern aus dem ganzen Bundesgebiet. Die Sonne schien, die Straßen waren trocken, bis ein Wolkenbruch einige Stangen des großen Zeltes zum Einsturz brachte. Minister Grundmann beruhigte die Menschen und vermied eine Panik.“
Der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, ...
Der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Soziales und Integration, Rainer Schmeltzer, trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Wiehl ein, von links: MdB Michaela Engelmeier, Enni Janesch, Bürgermeister Ulrich Stücker, Landrat Jochen Hagt in der Heimatstube Drabenderhöhe. Foto: Siegbert Bruss
Seither hätten fast alle Minister für Arbeit und Soziales des Landes NRW ihr Patenkind, das inzwischen erwachsen geworden ist, in Drabenderhöhe besucht. Deshalb begrüßte sie mit großer Freude Minister Schmeltzer als Ehrengast und Festredner des 50-jährigen Jubiläums. Unter den zahlreichen Gästen waren auch langjährige Wegbegleiter wie der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Dr. Wolfgang Bonfert, Landrat a.D. Hagen Jobi, Bürgermeister a.D. Werner Becker-Blonigen und mehrere Siedler der ersten Stunde, darunter Maria Kirscher, die am 17. Dezember 1964 mit ihrer Familie als erste Siedlerfamilie ihr Haus im Burzenland 32 bezogen hatte.

„Heute können wir dankbar sein, was vor 50 Jahren begann und sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt hat“, sagte Enni Janesch. „Unser Dank gilt dem Patenland in NRW, dem Oberbergischen Kreis, der Stadt Wiehl und der Bevölkerung von Drabenderhöhe. Ein Dank geht auch an all diejenigen, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Integration so vorbildlich gelungen ist.“ Unvergessen sei Robert Gassner, der „Vater der Siedlung“, der bei der Einweihung 1966 gesagt hatte: „Wir sind daheim.“ Die Siebenbürger fühlen sich hier seit 50 Jahren daheim, „auch wenn bei den Älteren der Gedanke an die verlassene Heimat Siebenbürgen schmerzt, sind sie doch alle angekommen, um hier zu bleiben“.

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Ulrich Stücker, neuer Bürgermeister der Stadt Wiehl, zeigte Verständnis für den Heimatverlust und den Leidensweg der Siebenbürger Sachsen, die in Drabenderhöhe eine neue Heimat gesucht hätten. Die Integration sei kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, wobei beide Seiten tolerant und offen aufeinander zugehen. Das sei im Falle der Siebenbürger Sachsen vorbildlich gelungen, sie seien eine Bereicherung für die Stadt Wiehl. „Von Drabenderhöhe lernen, heißt Integration lernen!“, betonte Stücker auch mit Blick auf das aktuelle Problem der Flüchtlinge, „das uns noch lange begleiten wird“.

Für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung von Drabenderhöhe war die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen Mitte der sechziger Jahre ein Geschenk“, sagte der Landrat des Oberbergischen Kreises, Jochen Hagt. „Er würdigte die Kreisgruppe Drabenderhöhe als Impulsgeber dieser positiven Entwicklung. „Die Siebenbürger Sachsen haben das Beste aus ihrer Chance gemacht.“ Es sei ihnen gelungen, in Drabenderhöhe eine wichtige Stätte der Begegnung zu schaffen. Das sei bereits im Bundeswettbewerb um vorbildliche Integration gewürdigt worden. „Ich halte es für nötig, dass diese Werte, für die Sie eintreten, hochgehalten werden“, sagte der CDU-Politiker.

Einsatz der Siebenbürger Sachsen gewürdigt

Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Rainer Schmeltzer, zeigte sich bei seinem ersten Besuch in Drabenderhöhe beeindruckt von der Schönheit des Ortes und der Farbenprächtigkeit dieser Veranstaltung. Er würdigte die Leistungen der Siebenbürger Sachsen in Wirtschaft, Bildung, Politik sowie ihr soziales und kulturelles Engagement. Als Integrationsminister des Landes NRW schätze er besonders die vielfach hervorgehobene vorbildliche Integration der Menschen, die in der Siedlung Drabenderhöhe seit mehreren Generationen leben. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen sei schon seit seiner Gründung 1946 ein „Zuwanderungsland par excellence“. „Die Siedlung Drabenderhöhe steht für das Ankommen, das gemeinsame Aufbauen, für die Pflege alter und neuer Wurzeln. Das zusammen macht die dauerhafte Zugehörigkeit der Siebenbürger Sachsen zu unserem Land aus.“ Seit Anfang der 1950er Jahren kamen ca. elftausend Siebenbürger Sachsen nach Nordrhein-Westfalen, um sehr oft unter Tage im Kohleabbau zu arbeiten und um eine neue Heimat zu finden. Seit Mitte der 1960er Jahre habe sich Drabenderhöhe aus sehr bescheidenen Anfängen durch den Zuzug von weit mehr als zweitausend Siebenbürger Sachsen „zum Zentrum des siebenbürgischen Kulturlebens in Nordrhein-Westfalen und der ganzen Bundesrepublik Deutschland“ entwickelt, sagte der SPD-Politiker.

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„Die neue Beheimatung einer großen Zahl von Menschen ähnlicher Herkunft an einem Ort war auch in unserem Land ein Experiment, das gewagt sein wollte. Denn es hätte ja auch zu Abschließung und rückwärtsgewandter Isolation führen können.“ Aber das Gegenteil sei der Fall, denn heute sei Drabenderhöhe „ein offenes Angebot an und für Menschen, die aus vielen unterschiedlichen Zusammenhängen stammen und doch gemeinsam leben und wirken“.

Große Bedeutung hätten die Siebenbürger Sachsen auch in der Vertriebenenpolitik: Insbesondere Bernd Fabritius hätte bereits in seiner Zeit als Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen „seine Bereitschaft zur offenen, fairen und auf die Zukunft gerichteten Kooperation immer gezeigt und praktiziert“. Fabritius habe „wichtige Impulse für die gesamte Vertriebenenpolitik als Politik des Erinnerns und des Versöhnens gesetzt“, die er heute als Präsident des Bundes der Vertriebenen fortsetze.

Schmeltzer betonte, dass Nordrhein-Westfalen „für eine moderne und realistische Integrationspolitik mit einer großen Integrationskraft“ stehe. Das Land verfüge über eine bundesweit einzigartige integrationspolitische Infrastruktur, die bei der Bewältigung großer aktueller Herausforderungen helfe. Er bat die Siebenbürger Sachsen, mit ihrer erfolgreichen Integrationserfahrung bei der Bewältigung dieser Herausforderung mitzuhelfen.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmaier, die ihr Grußwort gerade nach dem Auftritt der Kindertanzgruppe Drabenderhöhe sprach, erinnerte sich daran, dass sie als Kind auch in einer Kindertanzgruppe, einer schlesischen, mitgemacht hatte. „Es ist immer so herzlich bei Ihnen!“, rief sie den Siebenbürger Sachsen zu und lobte ihren Erfolg in Drabenderhöhe.
Der Bistritzer Bürgermeister Ovidiu Cretu ...
Der Bistritzer Bürgermeister Ovidiu Cretu überreicht der Kreisvorsitzenden Enni Janesch ein Bild mit dem 2014 eingeweihten Denkmal zur Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944 aus Bistritz, links Dr. Hans Franchy. Foto: Siegbert Bruss
Eine Städtepartnerschaft zwischen Wiehl und Bistritz wurde im letzten Jahr in der nordsiebenbürgischen Stadt besiegelt. Die Gegenzeichnung soll nun im Herbst 2016 in Wiehl erfolgen. Der Bistritzer Bürgermeister Ovidiu Crețu bedauerte den großen Verlust für das Nösnerland, der durch den Exodus der Nordsiebenbürger Sachsen entstanden sei. Deutschland sei zwar 1944 ein vom Krieg zerstörtes Land gewesen, doch die Siebenbürger Sachsen hätten sich für die Freiheit entschieden, „für ein Land, in dem sie ihre geistigen und materiellen Vorstellungen zu erfüllen hofften, sie wählten den Ort, an dem sie ihre Kinder im Geiste ihrer Vorfahren, in einer europäischen Zivilisation erziehen konnten“. Der Bistritzer Bürgermeister sensibilisiert die heutigen Bewohner seiner Stadt für das „unschätzbare sächsische Erbe der Siebenbürger Sachsen“ und setzt sich – aus Überzeugung – dafür ein, dass es in vielerlei Hinsicht fortgeführt wird. Als Gastgeschenk überreichte er je ein Bild von Bistritz an die Kreisgruppenvorsitzende Enni Janesch und an Dr. Hans Georg Franchy, Vorsitzender des Deutsch-Siebenbürgisch-Rumänischen Freundeskreises Wiehl-Bistritz.

Der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach hob die Bedeutung von Drabenderhöhe als „Teil der Oberbergischen Geschichte“ hervor. Als Vorsitzender der Deutsch-Kanadischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag pflegt er engen Kontakt mit dem Siebenbürger Sachsen Dr. Peter Boehm, dem ehemaligen Botschafter Kanadas in Berlin und heutigen Vizeaußenminister Kanadas. Der CDU-Politiker äußerte die Hoffnung, dass Bundespräsident Joachim Gauck vor Ende seiner Amtszeit im Februar 2017 als fünftes Staatsoberhaupt Drabenderhöhe besuchen werde.

Gelungenes Beispiel für Beheimatung ohne Aufgabe der Identität

Bundesvorsitzende Herta Daniel übermittelte die Glückwünsche des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und zitierte den damaligen Arbeitsminister Heinrich Hemsath, der die Siebenbürger Sachsen bei der Patenschaftsübernahme am 26. Mai 1957 im Landtag in Düsseldorf als „fleißige, treue und verlässliche Arbeitskameraden“ bezeichnet hatte, „die gekommen sind, um zu arbeiten und in Bewahrung ihrer Gemeinschaft neue Heimat zu gewinnen“. Diesen Erwartungen seien die Siebenbürger Sachsen in Drabenderhöhe durchaus gerecht geworden, sie seien „ein gelungenes Beispiel von Beheimatung die Siebenbürgen Sachsen ohne Aufgabe der Identität “.

Bundesvorsitzende Herta Daniel (rechts) ...
Bundesvorsitzende Herta Daniel (rechts) überreichte Enni Janesch eine Ehrenurkunde für die herausragenden Leistungen der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe. Foto: Siegbert Bruss
Herta Daniel betonte, dass sie absichtlich den Begriff „Beheimatung“ und nicht „Integration“ verwende, da Integration eher auf die Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen und Religionen zutrifft. Die Vertriebenen und Aussiedler seien Deutsche gemäß Grundgesetz Artikel 116, „deshalb fiel ihnen die Beheimatung aufgrund der gleichen Muttersprache, der gleichen Religion und der gleichen Werte in die deutsche Gesellschaft leicht“. Die Bundesvorsitzende dankte dem Land Nordrhein-Westfalen für die Hilfe und die hervorragenden Rahmenbedingungen der letzten Jahrzehnte. „Die Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe hat in den 50 Jahren ihres Bestehens mit viel Engagement, Kreativität und Hilfsbereitschaft Vorbildliches geleistet.“ Als Dank dafür überreichte die Bundesvorsitzende Herta Daniel eine Ehrenurkunde an die Kreisgruppenvorsitzende Enni Janesch.

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Rainer Lehni, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Verbandes, bestätigte, dass Robert Gassner mit seiner Feststellung vor 50 Jahren bis zum heutigen Tag Recht behalten habe. „Hier im Ort ist die Integration gelungen, weil die Menschen bereit waren, aufeinander zuzugehen. Gemeinsam vertreten sie Drabenderhöhe weit über die Grenzen des Oberbergischen Kreises hinaus. „Drabenderhöhe ist heute zu einem Markenzeichen guter Integration geworden“, sagte Lehni und fügte hinzu, dass Drabenderhöhe unter den Siebenbürger Sachsen heute mindestens so bekannt sei wie Hermannstadt oder Kronstadt. „Jeder Siebenbürger Sachse kennt den Ort, egal wo er heute lebt.“

"Ihr seid immer da, wenn Ihr gebraucht werdet"

Seitens der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen dankte Rainer Lehni den Siebenbürger Sachsen in Drabenderhöhe: „Ihr seid immer da, wenn Kulturgruppen das Land vertreten sollen. Ihr seid immer da, wenn Ihr gebraucht werdet. Die gute Zusammenarbeit zwischen Landesgruppe Nordrhein-Westfalen und der Kreisgruppe Drabenderhöhe mit all ihren Kulturgruppen möge auch weiterhin bestehen und erfolgreich zum Wohle der Siebenbürger Sachsen wirken.“ Zum 50. Jubiläum wünschte er der Kreisgruppe Drabenderhöhe, dass sie es schaffen möge, „die jüngeren Generationen für die siebenbürgisch-sächsischen Traditionen zu begeistern, dass diese noch viele Jahrzehnte fortgeführt werden“.
Ehrengäste beim Festakt in Drabenderhöhe, von ...
Ehrengäste beim Festakt in Drabenderhöhe, von links nach rechts: Pfarrer Dr. Berthold Köber, Rainer Lehni, Wilfried Bast, stellvertretender Bürgermeister der Staat Wiehl, Bundesvorsitzende Herta Daniel, Landrat Jochen Hagt, Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, MdB Michaela Engelmeier, Arbeitsminister Rainer Schmeltzer, Bürgermeister Ulrich Stücker, MdB Klaus-Peter Flosbach, Bürgermeister Ovidiu Cretu, und Harald Janesch, Ehrenvorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. Foto Christian Melzer
Domik Seitz, Vorsitzender des Heimatvereins Drabenderhöhe, betonte seinerseits die erfolgreiche Integration in Drabenderhöhe. Sie sei ein Vorbild für Deutschland und werde im Ort auch zukünftig geleistet werden müssen. „Durch politische Ereignisse, die wir nicht bestimmen können, steht Drabenderhöhe wieder vor der Herausforderung, Zugezogene zu integrieren.“ Die bisherigen Ergebnisse könnten sich dank eines örtlichen sozialen Netzwerks sehen lassen. Dominik Seitz warb dafür, die Zukunft des Ortes gemeinsam zu gestalten und eine Brücke zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen allen Menschen zu schaffen.

Ulrike Horwath, Vorsitzende des Adele Zey Vereins, der bereits am 10. Februar 1962 gegründet wurde, berichtete über den Einsatz für die Landsleute, die ihren Lebensabend wohlbehütet im Altenheim Siebenbürgen Drabenderhöhe verbringen können. Sie dankte für die enge Zusammenarbeit mit der Kreisgruppe und Kulturgruppen, ohne deren Hilfe vieles nicht möglich wäre. Horwath lud für den 2. September 2016 zum „Tag der offenen Tür“ des Altenheims ein, das damit 50 Jahre seit dem Einzug der ersten Heimbewohner feiert.

Gemeinsames Anliegen von Drabenderhöhe und der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD (früher: Hilfskomitee) sei die Integration, sagte deren Vorsitzender Dr. Berthold Köber, wobei der von Herta Daniel verwendete Begriff „Beheimatung“ sehr treffend zum Ausdruck bringe, was gemeint sei. Die Verbundenheit des Hilfskomitees zu Drabenderhöhe sei dem Ehrenvorsitzenden Pfr. Kurt Franchy, dem Ehrenmitglied Harald Janesch u.a. zu verdanken, die das Hilfskomitee über viele Jahre geprägt hätten. Das von Menschen Geleistete, ihre erfolgreichen Bemühungen um eine neue Heimat, ihre 50-Jahr-Feier – das alles sei ein Beweis, dass sie unter dem Segen Gottes stünden, betonte Pfarrer Köber.

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Das Jubiläumsfest umfasste zudem einen Dorfabend, ein Festkonzert der Vereinigten Blaskapellen aus NRW und Munderfing, einen Gottesdienst, Festumzug durch den Ort, Ausstellungen und andere Programmpunkte, über die Ursula Schenker in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung umfassend berichten wird.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Drabenderhöhe, Integration, Jubiläum

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