23. September 2013

Bundesvorsitzender Dr. Bernd Fabritius im Bundestag

Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, zieht in den Deutschen Bundestag ein. Gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung brachte der frischgebackene Bundestagsabgeordnete seine „außerordentliche Freude über diesen Wahlerfolg“ zum Ausdruck. Er empfinde in dieser Stunde des Erfolgs gleichzeitig „das hohe Maß an Verantwortung, zu dem mich dieser großartige Vertrauensbeweis der Wählerinnen und Wähler verpflichtet“. Bei der Bundestagswahl gelang dem 48-jährigen gebürtigen Agnethler (Kreis Hermannstadt) als Spitzenkandidat der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) über die Landesliste der CSU (Listenplatz 37) der Einzug in den 18. Deutschen Bundestag. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die CSU auf 49,3 Prozent der Zweitstimmen.
In der Montagsausgabe der Süddeutschen Zeitung (SZ vom 23. September 2013, Seite 42) ist Dr. Bernd Fabritius freudestrahlend abgelichtet. Die Porträtaufnahme entstand in der Wahlnacht, als der Erfolg bereits feststand. Der Zeitungsbericht trägt den Titel: „Die Unerwarteten / Den Rechtsanwalt Bernd Fabritius hatte keiner auf der Rechnung (…)“. Dr. Fabritius werde als Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) „die Vertriebenenlobby in der Union verstärken“, heißt es in der SZ, die den biographischen Hintergrund des 1985 in die Bundesrepublik ausgesiedelten Siebenbürger Sachsen erwähnt, dessen nun errungenes Bundestagsmandat „der größte Erfolg für seine Landsmannschaft“ sei. Dr. Fabritius wird in dem Artikel mit der Aussage zitiert, dass sein Erfolg insbesondere für die jungen Leute in seinem Verband ein starkes Signal sei: „Die sehen, da ist einer von uns dabei.“

Dr. Bernd Fabritius, Abgeordneter des 18. ...
Dr. Bernd Fabritius, Abgeordneter des 18. Deutschen Bundestages
Der Verband der Siebenbürger Sachsen wirbt seit Jahren für eine stärkere Repräsentanz von Aussiedlern und Spätaussiedlern in den Länderparlamenten und im Deutschen Bundestag. 2009 noch hatte der Bundesvorsitzende ohne Erfolg für den Deutschen Bundestag kandidiert. Vor vier Jahren hatte kein einziger Vertreter aus dem Personenkreis der deutschen Aussiedler und Spätaussiedler ein Mandat erreicht. Rund 2,8 Millionen Deutsche aus Russland und über 600 000 Deutschen aus Rumänien waren mithin als die beiden größten Gruppen der deutschen Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten Jahrzehnten in Deutschland Aufnahme gefunden haben, nicht im Deutschen Bundestag vertreten. Vor diesem Hintergrund ist der Wahlerfolg des Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland besonders hoch zu bewerten.
Bei der Festkundgebung des diesjährigen ...
Bei der Festkundgebung des diesjährigen Heimattages in Dinkelsbühl, von links nach rechts: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer mit Gattin Karin, Bundesvorsitzender Dr. Bernd Fabritius, Rumäniens Außenminister Titus Corlățean. Foto: Siegbert Bruss
Auf die Frage nach seinen persönlichen Zielsetzungen für die kommende Legislaturperiode erklärte Dr. Bernd Fabritius gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung: „Endlich haben wir Siebenbürger Sachsen eine Stimme in Berlin! Mein Bundestagsmandat habe ich als Spitzenkandidat der Union der Vertriebenen und Aussiedler gewonnen. Der Fokus unseres Engagements liegt auf den Interessen der deutschen Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler. Dazu gehören das Eintreten für eine internationale Ächtung von Vertreibungen, die Aufhebung von Unrechtsdekreten, das Recht auf Heimat als Menschenrecht, die Unterstützung und Integration deutscher Aussiedler und Spätaussiedler, die Förderung der Kulturarbeit der Heimatvertriebenen und Aussiedler, gerade auch der Einsatz für das in Berlin angesiedelte ‚Zentrum gegen Vertreibungen‘ sowie die Begleitung der bilateralen Beziehungen zu unserem Herkunftsgebiet.“ Diese Brückenfunktion erwachse aus der „Sonderkompetenz, die Aussiedler und Spätaussiedler aufgrund der Erfahrungen in ihren Herkunftsländern erworben haben und die in die gutnachbarschaftlichen Beziehungen eingebracht werden können“, betonte Fabritius gegenüber dieser Zeitung.

Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer beglückwünschte Dr. Fabritius noch am Wahlabend persönlich, ebenso BdV-Präsidentin Erika Steinbach. Der Bundesvorstand des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, der durch einen einstimmigen Beschluss die Bemühungen um Mandate zur politischen Vertretung unserer Interessen in allen Gesetzgebungskörperschaften in Deutschland angestoßen hatte, hat dem Bundesvorsitzenden gratuliert und ihm viel Erfolg für die Ausübung seines Mandates gewünscht. In den nächsten Tagen und Wochen stehen nun vielfältige organisatorische Aufgaben für den neuen Bundestagsabgeordneten an, darunter auch die Suche nach einer Zweitwohnung in Berlin. Den Hauptwohnsitz in München, wo sich die Bundesgeschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und auch die Anwaltskanzlei des frischgebackenen Abgeordneten befinden, die beide weiterhin seine Aufmerksamkeit erfordern, will Dr. Bernd Fabritius nach eigenem Bekunden beibehalten.

Christian Schoger


Schlagwörter: Verband, Bundestag, Wahlen, BdV, Bayern

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