9. Juli 2017

Zwei weitere Liedtexte aus dem Singspiel "Bäm Brännchen"

Wie in Grete Lienert-Zultner: Der Owend kitt erunn angekündigt wurde, bringen wir heute zwei weitere Liedtexte aus dem Singspiel Bäm Brännchen nach Grete Lienert-Zultner, das am 6. August 2017 im Garten des Palais Brukenthal aufgefürt werden soll.
In beiden Liedern (auch die Melodie stammt jeweils vom Verfasser bzw. von der Verfasserin) ist von dem Gepäsch/Gepäschken die Rede, welches das Mädchen ihrem auserwählten Burschen schenkt.
Dieser kleine Blumenstrauß ist nicht nur Ausdruck ihrer Zuneigung, sondern zugleich ein Treueversprechen.



Während in Piringers Et blosen de Adjuvanten das Mädchen mit der Vorstellung geneckt wird, der Liebste in der Fremde könnte untreu sein, ist in Grete Lienert-Zultners Dåånz bä der Krien das Schenken des Sträußchens mit der Gewissheit einer dauerhaften, auch Leid gemeinsam ertragenden Liebe verbunden. Der Aufführung in Freck wünschen gutes Gelingen

Hanni Markel und Bernddieter Schobel




Otto Piringer: Et blosen de Adjuvanten


Et blosen de Adjuvanten
zem Dåånz äm gräne Bäsch,
kamm Medchen, spräng än de Råhen
und dreh mät mir dich am Fråen
äm Dåånz, äm Dåånz, äm Dåånz, äm Dåånz,
äm Dåånz äm gräne Bäsch.


Loss blosen de Adjuvanten
zem Dåånz äm gräne Bäsch,
me´ Schatz än der Fremd äs derkeen,
ech terf mich mät Ååndern net drehn
äm Dåånz, äm Dåånz ...


Wie widd sich äm dåt na bekridden,
så hekt na iest låstij uch fräsch,
de´ Schatz, die de Wält enzt durchwåndert,
dreht villicht und härzt glatt en Ååndert
zem Dåånz, zem Dåånz ...


Und huet hie de Trå mer gebroochen,
me´ Schatz, dem ech båånd det Gepäsch,
dro wäll ech mich näckestmih fråen
und triëden ä lastije Råhen
zem Dåånz, zem Dåånz ...



Grete Lienert-Zultner: Dåånz bä der Krien


„Ta härzijet Medchen, kamm dåånz ta mät mir,
norr dech wäll zem Dåånzen ech hunn.“
„Menj ienij Gepäschken, ech schinken et dir
zem Zieche, wä gärn datt ich kunn.“
La, la, la ...


Mer sängen end dåånzen, et låcht es der Må.
Wä hiesch äs uch sannij de Wält!
Bleiw ta mer norr kernij, bleiw ta mer norr trå,
dro hunn ich äng, wat mir gefällt.

La, la, la ... Mehr widd es der Hemmel ald wuulkij uch dräw,
´si se´ mir doch nichent ellien.
Mer droon uch det Lied mätenånder ä Läw,
wä enzet de Fråd bä der Krien.
La, la, la ...

Schlagwörter: Mundart, Gedicht, Verse, Bäm Brännchen

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