17. März 2020

Pläne zum Erhalt der siebenbürgischen Kirchenburgen

Im Hinblick auf die nächste Sitzung der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien empfing der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, den Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen, Philipp Harfmann, am 24. Februar zu einem Gespräch im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat. Inhalt des ausführlichen Austauschs waren Perspektiven zur Sicherung der Kirchenburgen in Siebenbürgen.
Ebenfalls zum Thema Erhalt der siebenbürgischen Kirchenburgen gab es am 11. Februar eine Podiumsdiskussion zwischen Persönlichkeiten aus Politik, Kirchenkreisen und Experten in der rumänischen Botschaft in Berlin. Der Gastgeber, Botschafter Emil Hurezeanu, bekannte sich in seinem Grußwort als Hermannstädter und Siebenbürger, der sein ganzes Leben unter Deutschen und Rumänen, vor allem unter Siebenbürger Sachsen verbracht habe, „umgeben von deren kulturellem und zivilisatorischem Erbe – Städte, Türme, Bräuche, Kirchenburgen". Schon 2015 wurde Hurezeanu in den Vorstand der Stiftung Kirchenburgen gewählt, wenige Monate später wurde er Botschafter von Rumänien in Berlin. Seither lädt er, Jahr für Jahr, als Hausherr zu Kirchenburgengesprächen in die Botschaft Rumäniens ein.

Anlass des diesjährigen Symposiums war der Abschluss des Projektes „Bauuntersuchungen an 20 akut bedrohten siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen als Notvorsorgemaßnahme“ (2017-2019). Nach den Teileinstürzen in Radeln und Rothbach hatten die Stiftung Kirchenburgen und Kulturstaatsministerin Monika Grütters ein Programm zur Untersuchung der meistgefährdeten 20 Objekte entwickelt, für die Fachgutachten erstellt und Ansätze für Rettungsmaßnahmen erarbeitet wurden. Das Programm soll nächstes Jahr auf weitere 20 Kirchenburgen ausgedehnt werden. Im Podium vertreten waren der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Reinhart Guib, Prof. Dr. Paul Zalewski von der Europa-Universität Viadrina, der Architekt Dr. Achim Krekeler sowie Philipp Harfmann und Sebastian Bethge von der Stiftung Kirchenburgen.
Nach dem Kirchenburgengespräch in der Botschaft ...
Nach dem Kirchenburgengespräch in der Botschaft von Rumänien in Berlin, von links nach rechts: Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen, Eckhard Pols, MdB, Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Botschafter Emil Hurezeanu, Bischof Reinhart Guib und Bundesaussiedlerbeauftragter Dr. Bernd Fabritius. Foto: Botschaft von Rumänien in Berlin
Bischof Reinhart Guib verwies auf die Bedeutung der Kirchenburgen für den Kulturtourismus. Achim Krekeler betonte, sinnvoll sei der Erhalt nur, wenn es auch eine Nutzung gäbe, ob kirchlich oder profan. Sebastian Bethge empfahl, Hüter und Hausmeister zu finden. Zalewski erklärte, wichtig sei ein Erhalt für spätere Generationen, Kirchenburgen – immerhin sind einige Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – dürften nicht zum Spielball von Spekulanten werden. Mit der Nichtregierungsorganisation „European Heritage Volunteers“ wurde eine Partnerschaft initiiert: Ziel ist die Arbeit mit jungen Denkmalschutzexperten aus ganz Europa in Trainings- und Freiwilligenprojekten.

Nina May

Schlagwörter: Kirchenburgen, Botschaft von Rumänien, Hurezeanu, EKR, Bischof

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