9. Juli 2019

In Bukarest wird eine große Ausstellung über Deutsche in Rumänien gezeigt

Bukarest – Eine große Ausstellung mit dem Titel „Eine europäische Erfahrung. Das Geschichtliche und kulturelle Erbe der Deutschen in Rumänien“ wurde am 12. Juni im Nationalen Geschichtsmuseum in Bukarest im Rahmen einer Reihe über nationale Minderheiten eröffnet.
Die von Martin Rill kuratierte Ausstellung mit Exponaten aus mehreren Museen des Landes präsentiert die Siedlungsgeschichte der deutschen Minderheit in den verschiedenen Regionen Siebenbürgen, Banat, Bukowina, Dobrudscha, Bessarabien, Sathmar und Maramuresch sowie die historische Entwicklung der Gemeinschaften und ihre kulturelle und religiöse Diversität vom Mittelalter bis heute. Glanzstücke unter den Exponaten sind drei historische Bücher: eines ist der Altemberger Codex, ein handgeschriebenes, aufwendig mit Buchmalerei dekoriertes Werk aus dem mittelalterlichen Hermannstadt, eines der bedeutendsten juristischen Werke des Landes, benannt inach dem Hermannstädter Bürgermeister Thomas Altemberger (geboren 1431). Das zweite ist Honterus’ „Rudimenta Cosmographica“ (1541), eine Schulbuchenzyklopädie über den Wissensstand der Neuzeit. Das dritte ist das Stundenbuch „Brevarium Brukenthal“ auf 163 Seiten Pergament.
Das Plakat zur Ausstellung „Eine europäische ...
Das Plakat zur Ausstellung „Eine europäische Erfahrung. Das historische und kulturelle Erbe der Deutschen in Rumänien“ ist eine Montage aus Stefan Jägers „Einwanderung der Schwaben im Banat“ und einer allegorischen Darstellung der ‚Beständigkeit‘ von der Kanzel in Draas (um 1800, heute Tartlau). Letztere zeigt einen Wandersmann, der auf einer schwankenden Brücke über einen Abgrund Richtung Kirche geht. Der Spruch „Wancke nicht“ unter der erbaulichen Szene wurde auf dem Plakat weggelassen. Bilderklärung: Konrad Klein
Weitere Highlights sind Gegenstände aus der Kirchenkunst, etwa der Flügelaltar aus Dobring, Taufbecken und Gefäße. Zu sehen sind ferner feine Goldschmiedearbeiten, Trachten, bemalte Möbel. Zwei Videomontagen berichten zur Deportation der Deutschen 1945 in die ehemalige Sowjetunion. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. September 2018 zu sehen.

NM

Schlagwörter: Ausstellung, Bukarest, Rumäniendeutsche

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