16. Mai 2019

Angela Merkel sichert weitere Unterstützung für deutsche Minderheit in Rumänien zu

Hermannstadt – Nach Abschluss des EU-Gipfels am 9. Mai in Hermannstadt (siehe Bericht in der SbZ Online) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in Begleitung von Staatspräsident Klaus Johannis das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) besucht. Dem Treffen im Spiegelsaal wohnten die Hermannstädter Bürgermeisterin Astrid Fodor, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț, Bischof Reinhart Guib, DFDR-Vorsitzender Dr. Paul-Jürgen Porr und zahlreiche Forums- vertreter bei.
Porr trug über die entscheidende Rolle der deutschen Minderheit bei der Gründung Großrumäniens vor: „Der einstimmige Beschluss der siebenbürgisch-sächsischen Vertreter im Januar 1919, sich Rumänien anzugliedern, war bei den Friedensverhandlungen in Versailles und Trianon das Zünglein an der Waage. Man kann also ohne Übertreibung behaupten, dass die Siebenbürger Sachsen zu den Gründungsmitgliedern von Großrumänien gehören“, unterstrich der Vorsitzende des DFDR. Porr informierte über die aktuellen Diffamierungskampagnen der Regierungspartei PSD gegen das DFDR, den Staatspräsidenten und die deutsche Minderheit.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident ...
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Klaus Johannis besuchten das Demokratische Forum in Hermannstadt. In der Bildmitte sind der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr und Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor zu sehen, außen rechts der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Gant. Foto: Laura Micu (ADZ)
Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte Unterstützung zu: „Und wenn notwendig, erhebt die Kommission ihr Wort oder erheben auch wir unser Wort. Und deshalb dürfen Sie davon ausgehen, dass wir Ihre Verbündeten sind, wenn man Sie beleidigt oder beschuldigt“. Merkel versprach zudem: „Wir versuchen mit aller Kraft darauf Wert zu legen, dass in allen Mitgliedstaaten Rechtsstaatlichkeit, Fairness, Schutz von Minderheiten und die kulturelle Vielfalt das ist, was uns ausmacht und bereichert.“ Die Bundeskanzlerin bekräftigte weiterhin Deutschlands Unterstützung: „Die Staatsministerin für Kultur im Bundeskanzleramt hat ein gutes Herz, der Innenminister auch, und wir sind dadurch auch immer wieder mit Ihnen verbunden und hören die Wünsche, die Sie äußern, und natürlich auch von den Schwierigkeiten, die Sie haben.“

Thematisiert wurde einem Bericht der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien zufolge auch die historisch fest verankerte, friedliche Koexistenz der Ethnien in Rumänien. „Die deutsche Minderheit war schon immer europäisch gesinnt“, betonte Porr. „Das, was wir heute als europäisches Gedankengut bezeichnen, nämlich friedliches interethnisches und interkonfessionelles Zusammenleben, das wurde in Siebenbürgen, im Banat oder in der Bukowina über die Jahrhunderte gelebt.“

Staaatspräsident Klaus Johannis brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass Europa in Anbetracht der Diskussionen über die Zukunft der EU „auch etwas von uns“ mitnehmen möge: „Ich denke, die Art und Weise, wie Rumänien seine Minderheiten behandelt, dürfte ein Punkt sein, der uns durchaus interessieren könnte, dass wir ihn in die strategische Agenda für die Europäische Union aufnehmen.“

NM


Lesen Sie dazu auch den Artikel "Bundeskanzlerin besucht Demokratisches Forum in Hermannstadt" in der SbZ Online vom 11. Mai 2019.

Schlagwörter: Merkel, Forum, Klaus Johannis, Hermannstadt, Porr

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  • 18.05.2019, 02:36 Uhr von Gerhard81: Wir wollen jetzt nicht übertreiben und auch die schönen einigen Hundert Jahren unter dem ... [weiter]

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