20. September 2018

Afrikanische Schweinepest breitet sich aus

Bukarest – Die afrikanische Schweinepest (ASP) in Rumänien breitet sich weiter aus: Bisher wurden 240000 Schweine notgeschlachtet und verbrannt. Die Seuche hat mit ca. 900 Infektionsherden bereits dreizehn Landkreise erfasst, 57 Fälle von erkrankten Wildschweinen sind bekannt. Ein Ende der Katastrophe ist nicht abzusehen.
Zahlreiche Züchter und Landwirte, vor allem im Südosten des Landes, stehen vor dem Bankrott. Die Entschädigungszahlungen verlaufen schleppend: Bisher wurden 5000 Anträge auf Entschädigung eingereicht, in 2000 Fällen sind Zahlungen erfolgt. Staatspräsident Klaus Johannis warf der Regierung schlechtes Krisenmanagement und Inkompetenz vor und forderte die umgehende Entschädigung der betroffenen Schweinezüchter. Der Schaden für die Wirtschaft beläuft sich auf mehrere Millionen Euro, tausende Arbeitsplätze wurden eingebüßt. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.

Adrian Oros, Vizepräsident der PNL und Vorsitzender der Kommission für Land-, Forstwirtschaft und Lebensmittelindustrie in der Abgeordnetenkammer, hatte der Regierung Anfang August grobe Nachlässigkeit vorgeworfen. Fälle von Schweinepest seien seit 2017 bekannt, bereits damals hätten Kontrollen beginnen und Maßnahmen einsetzen müssen. PMP-Vizevorsitzender Doru Coliu verwies auf Valentin Dragnea, Sohn von PSD-Chef Liviu Dragnea, der kurz vor Bekanntgabe des Ausbruchs noch 10000 Schweine aus seiner Farm in Salcia verkauft hätte. Der Inlandsgeheimdienst SRI hatte bereits im Juni 2016 auf die Gefahr der Seuche hingewiesen und die Behörden seither 132 Mal zum Thema Schweinepest informiert.

NM

Schlagwörter: Rumänien, Landwirtschaft

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