20. November 2014

Luther-Botschafterin besuchte Hermannstadt

Hermannstadt – Mit Luthers Reformation wurde vor einem halben Jahrtausend eine der bedeutendsten Erneuerungen der christlichen Kirche eingeleitet. 2017 jährt sich zum 500. Mal der Anfang der Reformation – und die Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr laufen auch in Siebenbürgen auf Hochtouren. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, war dort zu Besuch.
Die viertägige Reise stand im Zeichen der Ökumene. Schon am Tag ihrer Ankunft, dem 23. Oktober, diskutierte die Luther-Botschafterin gemeinsam mit den orthodoxen Theologen und Dozenten Sebastian Moldovan und Ciprian Toroczkai im Spiegelsaal des Hermannstädter Deutschen Forums über die Verbindungen zwischen Kirche und Politik im Laufe der Geschichte und im heutigen Kontext. Die Podiumsdiskussion „Kirche und Politik“ wurde von dem Institut für Ökumenische Forschung an der „Lucian-Blaga“-Universität Hermannstadt und dem Referat für Ökumene der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) veranstaltet.

Ein weiterer Programmpunkt war die Begegnung mit Vertretern der protestantischen Kirchen Rumäniens. Die Kirchenleiter der EKR sowie der ungarischsprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Reformierten Kirche diskutierten über die Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum in den jeweiligen Glaubensgemeinschaften sowie über Möglichkeiten, die Feier gemeinsam und in ihrem internationalen Kontext zu begehen. „Der Besuch die Reformationsbotschafterin der EKD war in aller inhaltlichen Breite ein Höhepunkt für die Jubiläumsvorbereitungen in Rumänien“, erklärte Dr. Elfriede Dörr, Leiterin des Referats Ökumene und Außenbeziehungen der EKR und Beauftragte für das Reformationsjubiläum, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. „Margot Käßmann hat mit ihrem Besuch die Reformation aus Siebenbürgen in den Gesamtzusammenhang der Jubiläumsvorbereitungen – in Deutschland und weltweit – gestellt und gewürdigt.“
Luther-Botschafterin Dr. Margot Käßmann und der ...
Luther-Botschafterin Dr. Margot Käßmann und der Hermannstädter Stadtpfarrer Kilian Dörr in Hammersdorf. Foto: Martin Eichler
Am 25. Oktober wandte sich die Luther-Botschafterin in der Kirchenburg Hammersdorf mit einem Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Lehrerfortbildungskurses zum Thema „Schwarzlichttheater für Kinder“. Das Vorhaben, das in Rumänien einzigartig ist, fördert die Kreativität der Kleinen mit Mitteln des Theaters und soll künftig von Pfarrern, Pfarrerinnen und anderen kirchlichen Mitarbeitern mitgestaltet werden. Das Projekt wurde von Dr. Elfriede Dörr in Zusammenarbeit mit Adriana Hermann, der Leiterin der Fortbildung für Grundschullehrer des Zentrums für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache Mediasch, initiiert, und von der Schulleiterin Maria Rampelt aus Hessen geleitet.

Der Besuch von Margot Käßmann gab zudem Anlass für die Würdigung bedeutender weiblicher Persönlichkeiten in der Geschichte der EKR im Rahmen einer Veranstaltung im Landeskirchlichen Museum „Friedrich Teutsch“. Eine Lesung aus ihrem Buch „Mehr als Ja und Amen. Doch, wir können die Welt verbessern“ im Erasmus- Büchercafé sowie die Predigt bei dem Entedankgottesdienst in Hammersdorf ergänzten den Besuch. Margot Käßmann war nicht zum ersten Mal in Siebenbürgen. Bereits 2007 hatte sie als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers an der Dritten Ökumenischen Europäischen Versammlung in Hermannstadt teilgenommen.

Christine Chiriac

Schlagwörter: Luther, Jubiläum, Kirche, Deutschland, Siebenbürgen

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