30. August 2013

Eibesdorf am "Tag des unbekannten Denkmals"

Europa begeht jedes Jahr den „European Heritage Day“, um auf die Schönheit des Kulturerbes, aber auch auf die Problematik der einzelnen Denkmäler hinzuweisen. Jede Gemeinschaft legt den Termin für sich selbst fest. In Deutschland ist es heuer der 8. September. Diesen Termin nutzt auch die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien, um für die – leider noch immer zu wenig bekannten – siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen zu werben. Die Landeskirche und das Bezirkskonsistorium Mediasch laden für den 8. September 2013 in die Kirchenburg Eibesdorf ein, um den „Tag des unbekannten Denkmals“ zu begehen.
Es stimmt nachdenklich, dass die Kirchenburg Wurmloch, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, im letzten Jahr nur tausend Besucher zählte. Mit dem Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ hat sich Evangelische Kirche A.B. in Rumänien als Ziel gesetzt, Kultur durch Tourismus zu bewahren. Am 8. September, dem „Tag des unbekannten Denkmals“, sind alle 180 Kirchenburgen aufgefordert – nach Maßgabe der Kräfte und Möglichkeiten – daran teilzunehmen. Einige Gemeinden läuten dafür die Glocken, andere verbinden diesen Tag mit dem Sonntagsgottesdienst oder stellen ein ausgefeiltes Programm auf die Beine.
Die zentrale Feier zum "Tag des unbekannten ...
Die zentrale Feier zum "Tag des unbekannten Denkmals" findet am 8. September 2013 in der Kirchenburg in Eibesdorf statt.
Als zentralen Ort für die Feier hat die Landeskirche in diesem Jahr Eibesdorf ausgewählt, weil die dortige Kirchenburg zu den 18 Denkmälern gehört, die innerhalb des EU-Projektes saniert werden. Der „Tag der offenen Tür“ bietet eine gute Gelegenheit, sich über den Fortgang der Arbeiten vor Ort zu informieren.

Architektin Gabriella Olasz wird eine entsprechende Einführung machen und Bauleiter Marius Bija-Kenst die praktische Führung vor Ort übernehmen. Ergänzend stellt Dietmar Gündisch eine Ausstellung über alle 18 Baustellen des EU-Projektes vor, so dass man sich dann – in den fertigen Turmgemächern – ein Gesamtbild machen kann.

Aber es gibt noch mehr: Das alte Siebenbürgen wird in einer Projektion von Vorkriegsfilmen sichtbar, die Erwin Kraus zur Verfügung gestellt hat. Hintergrundmusik dazu spielen, wie in alten Zeiten, die Organistin Edith Toth und Pfarrer Gerhard Servatius-Depner. Die bekannte Autorin Karin Gündisch nimmt sich literarisch der anwesenden Kinder und Jugendlichen an.

Eine Baustellenandacht wird Pfarrer Dr. Stefan Cosoroaba feiern, um den Segen Gottes für den Weiterbestand der Gemeinde und der Gemeinschaft zu erbitten. Der Tag klingt bei einem Becher Pfarrwein aus, den Regina Wagner aus dem Keller des Pfarrhofes hervorholen wird. Dazu werden Himmelslaternen den siebenbürgischen Himmel über der Kirchenburg erleuchten. Zwischen 16 und 20 Uhr wollen die Eibesdorfer gute Gastgeber sein.

Am 5. September lädt der von der Evangelischen Landeskirche als „Botschafter der Kirchenburgen“ eingesetzte Journalist Cristian Țopescu zu einer Pressekonferenz nach Bukarest ein, um auf nationaler Ebene auf die siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen aufmerksam zu machen (siehe Ankündigung in dieser Zeitung). Somit hoffen wir, die Kirchenburg Eibesdorf auf die kulturelle Landkarte Rumäniens einzutragen, dorthin, wo ihr ein Platz gebührt.

SC

Schlagwörter: EKR, Denkmalpflege, Kirchenburgen

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