17. Juni 2018

Zum Tod von Horst Hennrich

Horst Hennrich verstarb am 7. Mai nach längerem Leiden. Horst wurde am 10. März 1937 in Bistritz geboren und floh mit seiner Familie im September 1944 als zweites von vier Kindern nach Österreich. Die Schulbildung absolvierte er in der neuen Heimat und wurde Großhandelskaufmann, war zuerst lange Jahre als Angestellter tätig, hat sich danach mit einem Jugendfreund selbständig gemacht und die Niederlassung einer deutschen Firma gegründet, wo er bis zu seiner Pension aktiv war. Durch seine Dienstreisen kam er in ganz Österreich herum und war auch in der hiesigen Gesellschaft bestens integriert.
Mit Siebenbürgen und der Tradition der Siebenbürger war Horst, wohl aus dem Elternhaus, in hohem Maße vertraut und verwurzelt, und dies, obwohl er nur die ersten Jahre seiner Kindheit dort gelebt hatte. Im Verein wird er seit 1955 als selbständiges Mitglied geführt. Seine Tätigkeit für uns begann in den 1950er Jahren in der Jugendgruppe. Seine Frau Christa sagt, sie habe ihn schon „mit dem Verein im Jahre 1964 geheiratet“. Sein Organisationstalent setzte er als Leiter des gleichnamigen Ausschusses bei den verschiedensten Veranstaltungen ein, auch die großen Vereinsjubiläen und Ausstellungen in Wels und in Wien, im Haus der Heimat, gestaltete er wesentlich mit. Bis zum Ende seiner aktiven Vereinstätigkeit organisierte er auch die Bälle, zuletzt federführend zusammen mit den anderen Landsmannschaften im Hause. Darüber hinaus hat er mehr als vier Jahrzehnte als Kassier und Finanzreferent die Gelder des Vereins verwaltet und betreut.

Nach Pfarrer Wagner übernahm er 1970 als geschäftsführender Obmann die Leitung des Vereins und wurde 1972 als Obmann-Stellvertreter in Wien und Obmann für das Burgenland und Niederösterreich gewählt und bestätigt. Dieses Amt legte er erst 2011 zurück. Er begleitete und bestimmte somit über 40 Jahre lang maßgeblich die Geschicke des Vereins mit. Danach übernahm er die Aufgabe des Rechnungsprüfer, von der er 2015 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Horst vertrat uns auch im Bundesverband der Siebenbürger Sachsen, beim VLÖ, wo er u.a. das Amt des 2. Kassiers innehatte, und vertrat bei Bedarf die Obmänner, zuerst Kurt Schuster, dann Wilgerd Nagy, wenn sie zum Beispiel verhindert waren.

Man hatte bei Horst Hennrich das Gefühl, dass der Verein der Siebenbürger Sachsen einfach ein Teil seines Lebens und auch jenes seiner Familie geworden war, denn sein Engagement forderte von dieser viel Verständnis und Geduld für unsere Belange. Für uns war er immer da und über viele Jahre eine Institution. Er war Träger der goldenen Ehrennadel, des Ehrenrings und wurde zuletzt zum Ehrenobmann gewählt. Für all das sind wir als Verein ihm zu großem Dank verpflichtet – und wir tun es gerne.

Der Vorstand

Schlagwörter: Nachruf, Wels, Wien, Vorstand

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