19. Februar 2018

Horst Göbbel referiert in Wien über Heimatortstreffen der Siebenbürger Sachsen

Mit großer Genugtuung durften wir am 26. Januar in unserer Mitte in der Wiener Steingasse Herrn Horst Göbbel, Studiendirektor im Unruhe-Zustand, herzlich begrüßen. Der sympathische Schulmann und leidenschaftliche Verfechter der Heimatbelange ließ es sich nicht nehmen, trotz der Winterzeit den Weg aus Dürers Nürnberg in unser verlockendes, 2017 ganz im Zeichen Maria Theresias stehendes Wien anzutreten.
Horst Göbbel, Träger mehrfacher Auszeichnungen, wurde zwar 1944 in Ungarn, auf der Flucht seiner Eltern aus Siebenbürgen, in einem Viehwaggon geboren, ist aber ein waschechter Nordsiebenbürger aus Jaad bei Bistritz. Er besuchte das Bistritzer Gymnasium, schloss nach der Matura ein Geschichtsstudium in Klausenburg an und unterrichtete als Lehrer Geschichte in Bistritz. 1972 erfolgte die Auswanderung der Familie in die Bundesrepublik.

Neben seiner beruflich erfolgreichen Laufbahn bis hin zum Studiendirektor in Nürnberg widmete sich Göbbel schon frühzeitig intensiv der Vereinstätigkeit der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. 20 Jahre lang war er Vorsitzender der damaligen Kreisgruppe für Nürnberg-Fürth-Erlangen, ab 1995 dann stellvertretender Bundesvorsitzender.

Neben anderen Funktionen und Ehrenämtern bekleidete Göbbel zwischen 1997 und 2001 jenes uns am Januarabend in Wien besonders interessierende Amt des Vorsitzenden des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften in Deutschland. Als ehemaliger Vorsitzender und Kenner der Materie und zu einem Zeitpunkt, da Hans Gärtner die Funktion des Vorsitzenden gleich nach dem Sachsentreffen in Siebenbürgen erstmalig an eine Frau weitergab – Ilse Welther übernahm diesen wichtigen ehrenamtlichen Posten – erwarteten wir erschöpfende Auskunft über das vorgegebene Thema. Natürlich ging Göbbel auch auf die Arbeit der HOGs im Allgemeinen ein, wies auf die Wichtigkeit materieller Hilfen für die Heimatgemeinden hin, auf die Unerlässlichkeit der Mobilisierung der Jugend zum Mitmachen und zum Weitertragen der Tradition als brennende Fackel und nicht als erkaltete Asche.

Hauptsächlich behandelte er während seines mit opulentem Bildmaterial angereicherten und akustisch musikbegleiteten Vortrages das Sachsentreffen in Hermannstadt im August 2017, da just während dieses dreitägigen Treffens sich wieder gezeigt hat, was gut organisierte Teamarbeit der HOGs in Deutschland (in Zusammenarbeit mit dem deutschen Forum und den Ursprungsgemeinden in Siebenbürgen), mit ihren Trachtenkapellen, ihren Tanzgruppen und einer ausgezeichnet funktionierenden Logistik imstande ist, in Deutschland wie in der alten Heimat auf die Beine zu stellen. Dem großen Fest vorangehend und an dieses anschließend fanden in zahlreichen Gemeinden gut besuchte Ortstreffen statt. All das Aufgezählte, vor allem das Sachsentreffen betreffend, ließ so manches Siebenbürgerherz höher schlagen, erfüllte die Seele mit einem teils nostalgischen, teils stolzen Gefühl der verbrüdernden Zusammengehörigkeit.

Für seinen locker gehaltenen, mit Anekdoten garnierten Vortrag, für die abwechslungsreiche Bildvorführung und nicht zuletzt für diese bei uns Zuhörern geweckten, zum Teil wehmütigen Erinnerungen an längst vergangene Jugendjahre erntete Horst Göbbel von Herzen kommenden Dank und lautstarken Applaus. Nach einem kulinarischen Nachspiel verabschiedeten wir ihn mit der Bitte, uns in Zukunft wieder einmal mit seiner Gegenwart samt einem inspirierenden Vortrag zu beglücken.

Kurt Thomas Ziegler

Schlagwörter: Wien, Vortrag, Göbbel, Heimattreffen

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