Kommentare zum Artikel

13. Mai 2008

Kulturspiegel

Claus Stephani in München: Blumenkind und Prikulitsch

Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Gesellschaft, Berlin, einen Hermannstädter Lese­abend mit Claus Stephani in der Stadtbibliothek München-Pasing veranstaltet. Am 10. April war der siebenbürgische Schriftsteller und Ethnologe wieder Gast der Stadtbibliothek. Diesmal hat­te die verdienstvolle Bibliotheksleiterin Petra Winnerlein eingeladen, die auch den Autor vorstellte und die zahlreich erschienenen Literaturfreunde begrüßte. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 6 mal kommentiert.

  • Saedtler

    1Saedtler schrieb am 13.05.2008, 19:59 Uhr:
    Isser a richtiger schmockschliefer, der Stephani ...

    Wie schon an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben, scheint es eben zur "dringenden Notwendigkeit" zu gehören heutzutage vom "edlen guten verfolgten Juden" zu schreiben, ebenso wie es vor rund 70 Jahren wohl zur "dringenden Notwendigkeit" gehört zu haben schien vom "abgefeimten bösartigen zu eliminierenden Juden" zu schreiben, um gehörige Chancen auf Publiziertwerden zu haben. Damals war es für die Leser vermutlich widerwärtig solch mieses antisemitisches Gegeifer in jedem x-beliebigen Schmarrenbüchel dieser unseligen Zeit konsumieren zu müssen. Ob die Leser den "modernen contrarius actus" wohl goutieren?

    Ein Vorschlag: Könnte der Autor nicht eine ganz einfach - wie das die Mehrheit der Siebenbürger Sachsen damals nun einmal war und vermutlich auch heute noch ist - protestantisch A.B. Siebenbürger Sächsin und deren Lebensweg (unseligerweise werden wohl eine recht erkleckliche Anzahl von Siebenbürger Sächsinnen ein vergleichbares Schicksal erlebt haben) als Hauptperson der Handlung eines derartigen Romanes wählen und DANN probieren publiziert zu werden? Da würde sich wohl Spreu vom Weizen trennen ...

    Zu bemerken wäre noch, dass Bukowina auf Deutsch üblicherweise als Buchenland und Maramuresch entweder als Marmatien oder als Marmarosch bezeichnet wird. Wenn wer schon die rumänischen Bezeichnungen verwenden muss und die der eigenen Sprache nicht mehr kennt/kennen mag, dann soll halt besser gleich auf Rumänisch geschrieben werden. Mutmaßlich nähme dann weder Buch noch Kommentar dazu noch irgendwer zur Kenntnis ...
  • bankban

    2bankban schrieb am 14.05.2008, 11:42 Uhr:
    Lieber Saedtler, es ist einfach unverfroren und frech, zu unterstellen, dass Stephanis Werk nur deshalb rezipiert wird, weil die Protagonistin eine Jüdin ist und ihm vorzuhalten, dass er keine Siebb.-Sächsin zur Hauptfigur gemacht hat. Soweit ich weiss, gehört bislang in unserem Kulturkreis in den Zuständigkeitsbereich eines jeden Autors, zu entscheiden, über wen er/sie schreibt. (Oder wünscht du dir etwa die Zeiten und Orte zurück, wo dies nicht möglich war?!!)
    Bestimmt wird auch das Nachleben des Romans nicht davon abhängen, ob eine Jüdin oder Sächsin im Zentrum steht -
    sondern alleine von dem Bedürfnis der Leserschaft, den Roman lesen zu wollen oder auch nicht. Genauso wie etwa Hedwig Courths-Mahler heute einfach nicht mehr gelesen wird, aber Hofmannsthal oder Zweig eben doch. Qualität entscheidet.
    Gib dem Roman also ruhig Zeit und dann werden wir es schon sehen. Typisch ist es aber allemal, dass hier erlittenes Leid (Juden -/vs. Sachsen)aufgerechnet und dabei das eigene natürlich als für zu wenig berücksichtigt befunden wird. Übrigens: würdest du dich auf dem Buchmarkt umsehen, dann könntest du sehen, dass der Name Bukowina heutzutage sehr wohl im Deutschen gebräuchlich ist. Sprachen verändern sich nun einmal und wenn es z.B. der FAZ Recht ist, das Wort zu benutzen, sollte man wohl nicht katholischer sein wollen als der Papst, oder? Bankban
  • Elsi

    3Elsi schrieb am 14.05.2008, 13:57 Uhr:
    Ach, Saedtler, zu Herta Müller ist Dir nahezu der gleiche Kommentar eingefallen...Meinst du, dass der Schmarren durch Wiederholung auf wundersame Weise an Wert gewinnt?
  • Saedtler

    4Saedtler schrieb am 14.05.2008, 19:19 Uhr:
    Lesen scheint einigen recht schwer zu fallen ...
  • Saedtler

    5Saedtler schrieb am 15.05.2008, 13:49 Uhr:
    In meinem Kommentar habe ich gleich eingangs darauf hingewiesen, dass ich mich bereits ähnlich hier geäußert habe. Wiederholungen Dritter dazu sind demnach recht entbehrlich.

    Müllers und Stephanis ist gemeinsam, dass sie brav und artig die von den Siegern und deren Vollstreckern gewünschten Klischees bedienen. Im Gegensatz zu Stephani, der so ein rechter Schmockschliefer zu sein scheint, ist die Müllerin wenigstens imstande auch Eigenes phantasievoll zu schreiben. Der Tenor ihres Ouevres ist allerdings so brav bieder und angepaßt "umerzogen", dass mit solchen Phänomenen vertrauten Lesern fast zwangsartig Machwerke wie "Jüd Süß" und ähnlicher Mist in den Sinn kommen. Gleiches Ekelgefühl beschleicht beim Lesen von Schlattnereien.

    Irgendwie kann man sich bei soviel herausträufelndem Schleim halt unguter Gefühle nur schwer erwehren, in etwa der Art was denn z.B. die Drei zur Zeit des braunen Gesinnungsterrors so zusammengeschrieben hätten um nur ja publiziert zu werden ...

    Vielleicht sehen andere Leser das auch durch so eine Brille. Die Suche nach "unabhängigen" Deutsch publizierenden Autoren dürfte allerdings zumeist recht ergebnismager ausfallen, da denen im Normalfall größere Publizität verwehrt zu werden scheint. Wenn sie gar "zu frech" werden, dann sind sie sehr schnell weg von der publizistischen Bühne, da sich das dumbe deutsche Leservolk gar nicht mehr daran erinnern sollte, dass es auch noch was Anderes im deutschen Kulturraum als Nazis, Besatzer, "gute arme brave" Juden, "abgefeimte böse gierige" Juden etc. geben mag :).

    Und vor allem mehr als die furchtbar gähnende Langweile des von den Umerziehern und deren Handlangern vorgeschriebenen Einheitsmülls!

    Besonders erheiternd sind dann Fälle wie der des jahrzehntelang Schleim schreibenden Günther Grass´, der in recht reifem Alter "bekannte" selber ein "verruchter Verbrecher" = Schutzstaffelsoldat gewesen zu sein. Peinlich, peinlich, dass man dem Kerl die bereits zuerkannten Schleimschreiberehren nicht so recht aberkennen konnte :).




    [Beitrag am 15.05.2008, 14:08 von Saedtler geändert]
  • Anchen

    6Anchen schrieb am 16.05.2008, 14:46 Uhr:
    Hallo saedtler, mich würde wirklich interessieren, wen du als "unabhängigen" Deutsch publizierenden Autor/in empfehlen würdest, vielleicht hast du ja einen guten Tip.....

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.