18. Oktober 2009
Ausstellung: Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg
Ein zentrales Kapitel südwestdeutscher Landesgeschichte vergegenwärtigt die Große Landesausstellung „Ihr und Wir. Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg“, die das Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart vom 13. November 2009 bis 22. August 2010 zeigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen als Folge von Flucht und Vertreibung über 1,5 Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene in den deutschen Südwesten. Ihre Aufnahme und Integration stellte Alteingesessene und Neubürger vor große Herausforderungen. Der Eingliederungsprozess bewirkte tief greifende Veränderungen der Gesellschaft und prägte sie nachhaltig. Die Folgen des größten Bevölkerungszuwachses in der neueren Geschichte des deutschen Südwestens – 1961 war jeder fünfte Baden-Württemberger ein Flüchtling oder Vertriebener – sind Thema der Großen Landesausstellung in Stuttgart. Mit ihr stellen die beiden für die Ausstellung verantwortlichen Kooperationspartner, das Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart und das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen, ein zentrales und dennoch in der Öffentlichkeit wenig bekanntes Kapitel südwestdeutscher Nachkriegsgeschichte in den Mittelpunkt.
Der vom Deutschen Reich vom Zaun gebrochene Zweite Weltkrieg setzte weite Teile Europas in Bewegung und ließ rund zwölf Millionen Deutsche zu Flüchtlingen und Vertriebene werden. Welches die Herkunftsgebiete der in den deutschen Südwesten Verbrachten waren und die hier bei Kriegsende vorgefundenen Bedingungen – zwei Besatzungsmächte, drei Länder, vier Flüchtlingsverwaltungen – beleuchtet der Auftakt der Ausstellung. Wie sich die zunächst in hohem Maß konfliktreiche Begegnung von Alt- und Neubürgern von der Ankunft bis in die Gegenwart und auch regionalspezifisch entwickelte, wird dann im Hauptteil der Ausstellung anhand von 28 Lebensgeschichten dargestellt. Sie erzählen anschaulich anhand von Originalobjekten und zeitgenössischen Dokumenten, welche Folgen die Begegnung von eingesessener und zugezogener Bevölkerung in den unterschiedlichen Bereichen hatten, z. B. Wohnen, Arbeit, politische Partizipation, Schule, Sport, Religion und Erinnerungskultur. Mit Blick auf die mit der Aufnahme der Flüchtlinge und Vertriebenen verbundene Integrationserfahrung der südwestdeutschen Gesellschaft zeigt die Ausstellung abschließend, wie als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen auch heute noch Heimatvertriebene nach Baden-Württemberg kommen und hier eine neue Heimat finden.
Die Integration der Heimatvertriebenen im deutschen Südwesten war ein langer spannungsreicher Prozess, der von allen Beteiligten große Anpassungsleistungen verlangte. Er war mit Verlusterfahrungen und Belastungen verbunden. Die Voraussetzungen und den Stellenwert des letztendlich erfolgreichen Integrationsprozesses für den deutschen Südwesten deutete der Landeskommissar für das Flüchtlingswesen in Württemberg-Hohenzollern, Theodor Eschenburg, schon 1946 in einem Merkblatt für die Bewohner des Landes an: „Das Gelingen könnt nur Ihr zusammen mit den Neuangekommenen zustande bringen. Die Bewältigung dieser Aufgabe ist ein Teil unseres neuen Aufbaues.“
Die Große Landesausstellung ist im Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Untergeschoss und Galerieraum), Konrad-Adenauer-Straße 16, in Stuttgart vom 13. November 2009 bis 22. August 2010 täglich außer montags von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 21.00 Uhr geöffnet. Ein Katalog, Begleitprogramm sowie Arbeitsmaterialien für Lehrer sind in Vorbereitung.
Der vom Deutschen Reich vom Zaun gebrochene Zweite Weltkrieg setzte weite Teile Europas in Bewegung und ließ rund zwölf Millionen Deutsche zu Flüchtlingen und Vertriebene werden. Welches die Herkunftsgebiete der in den deutschen Südwesten Verbrachten waren und die hier bei Kriegsende vorgefundenen Bedingungen – zwei Besatzungsmächte, drei Länder, vier Flüchtlingsverwaltungen – beleuchtet der Auftakt der Ausstellung. Wie sich die zunächst in hohem Maß konfliktreiche Begegnung von Alt- und Neubürgern von der Ankunft bis in die Gegenwart und auch regionalspezifisch entwickelte, wird dann im Hauptteil der Ausstellung anhand von 28 Lebensgeschichten dargestellt. Sie erzählen anschaulich anhand von Originalobjekten und zeitgenössischen Dokumenten, welche Folgen die Begegnung von eingesessener und zugezogener Bevölkerung in den unterschiedlichen Bereichen hatten, z. B. Wohnen, Arbeit, politische Partizipation, Schule, Sport, Religion und Erinnerungskultur. Mit Blick auf die mit der Aufnahme der Flüchtlinge und Vertriebenen verbundene Integrationserfahrung der südwestdeutschen Gesellschaft zeigt die Ausstellung abschließend, wie als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen auch heute noch Heimatvertriebene nach Baden-Württemberg kommen und hier eine neue Heimat finden.
Die Integration der Heimatvertriebenen im deutschen Südwesten war ein langer spannungsreicher Prozess, der von allen Beteiligten große Anpassungsleistungen verlangte. Er war mit Verlusterfahrungen und Belastungen verbunden. Die Voraussetzungen und den Stellenwert des letztendlich erfolgreichen Integrationsprozesses für den deutschen Südwesten deutete der Landeskommissar für das Flüchtlingswesen in Württemberg-Hohenzollern, Theodor Eschenburg, schon 1946 in einem Merkblatt für die Bewohner des Landes an: „Das Gelingen könnt nur Ihr zusammen mit den Neuangekommenen zustande bringen. Die Bewältigung dieser Aufgabe ist ein Teil unseres neuen Aufbaues.“
Die Große Landesausstellung ist im Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Untergeschoss und Galerieraum), Konrad-Adenauer-Straße 16, in Stuttgart vom 13. November 2009 bis 22. August 2010 täglich außer montags von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 21.00 Uhr geöffnet. Ein Katalog, Begleitprogramm sowie Arbeitsmaterialien für Lehrer sind in Vorbereitung.
Schlagwörter: Ausstellung, Integration, Baden-Württemberg
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