13. Oktober 2006

"Rumänien zu Gast im Bayerischen Landtag"

"Rumänien zu Gast im Bayerischen Landtag." Mit diesen Worten eröffnete Dr. Barbara Stamm, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, am 27. September die Ausstellung „Rumänien – Eine europäische Kulturlandschaft“ und „Hermannstadt – Europäische Kulturhauptstadt 2007“ im Maximilianeum in München. Unter den zahlreichen Gästen konnte die CSU-Politikerin ihre Landtagskollegen Renate Dodell und Sepp Ranner (CSU), Johanna Werner-Muggendorfer (SPD), Sepp Dürr (Bündnis 90/Die Grünen), den ehemaligen Landtagspräsidenten Johann Böhm, den Verleger Herbert Fleissner (LangenMüller), Vertreter des Sozialministeriums und der Stadt sowie Dr. Bernd Fabritius, stellvertretender Bundesvorsitzender der siebenbürgischen Landsmannschaft und Vorsitzender des Landesverbands Bayern, begrüßen.
Das Bild Rumäniens sei in Deutschland eher von negativen Klischees behaftet, betonte Barbara Stamm, seit 15 Jahren Rumänienbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung. Rumänien sei in Wirklichkeit ein kulturell reiches, aufstrebendes Land mit geringer Arbeitslosigkeit und hoch qualifizierten Mitarbeitern. Die Ausstellung zeige konsequenterweise das vom abendländischen Geist und Christentum geprägte Land und baue einige der bestehenden Vorurteile ab.

Rumäniens Generalkonsul Mihai Botorog wies in seinem Grußwort auf die politische Bedeutung dieses Tages hin, nachdem die Europäische Kommission am 26. September empfohlen hatte, Rumänien und Bulgarien am 1. Januar 2007 in die EU aufzunehmen. Damit gehe ein lang ersehnter Wunsch der rumänischen Bevölkerung in Erfüllung.

Ausstellungseröffnung im Bayerischen Landtag, von links: Generalkonsul Mihai Botorog, Vizelandtagspräsidentin Barbara Stamm und Abgeordneter Ovidiu Gant. Foto: Petra Reiner
Ausstellungseröffnung im Bayerischen Landtag, von links: Generalkonsul Mihai Botorog, Vizelandtagspräsidentin Barbara Stamm und Abgeordneter Ovidiu Gant. Foto: Petra Reiner

Den historischen Augenblick hatte Ovidiu Ganț in Brüssel erlebt: die Bekanntgabe des erhofften Beitrittstermins. Einen Tag später in München dankte Ovidiu Ganț, Abgeordneter der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament und Beobachter im Europäischen Parlament, Barbara Stamm für das Unglaubliche, das sie seit der Wende für Rumänien geleistet habe. Ihr soziales und politisches Engagement sei in Rumänien allseits anerkannt und geschätzt. Ganț lud die Anwesenden in seinen Wahlkreis, nach Hermannstadt, ein, das zusammen mit Luxemburg Europäische Kulturhauptstadt 2007 sein wird.

Einen zentralen Platz nimmt Hermannstadt auch in der Wanderausstellung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm ein. Die Schau wurde von Martin Rill und dem ebenfalls in München anwesenden Fotografen Martin Eichler gestaltet. Gezeigt werden vor allem zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Denkmäler, darunter Schäßburg, Birthälm, Kelling, Keisd, Tartlau, Deutsch-Weißkirch, Wurmloch, die Klöster der Nordmoldau, Kloster Horezu u.a. Die Ausstellung dokumentiert zudem die sagenumwobene Bergwelt der Karpaten, das Donaudelta, das abwechselungsreiche Hügelland und die vielfältigen Zeugnisse von Baukunst, Kultur und Geschichte, die in Rumänien durch das jahrhundertelange Zusammenleben verschiedener Völker entstanden sind. Wie Martin Rill gegenüber dieser Zeitung erklärte, wolle die Ausstellung einen Beitrag zur Erhaltung dieser europäischen Kulturlandschaft leisten.

Siegbert Bruss


Schlagwörter: Ausstellung, Rumänien und Siebenbürgen, Hermannstadt, Kulturhauptstadt

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