7. Oktober 2019

Möbel in fränkischem Haus erzählen sächsische Kultur

An einem sonnigen Spätsommersonntag Mitte September besuchte eine Abordnung des Vorstandes des Kreisverbands Nürnberg die sächsischen Kulturschätze im Haus von Werner Förderreuther in Hartmannshof und staunte nicht schlecht ob der Vielfalt und des guten Zustands vor dem Verfall geretteter sächsischer Möbel und verschiedener Gebrauchsgegenstände bis hin zu Trachtenteilen.
In der Werkstatt erkennt man, in welch beschädigtem Zustand so mancher Gegenstand in Franken angekommen ist und welchen Aufwand die Restauration bedeutet. Sogar Türen mit Türstock und Fenster hatten es dem Sammler Förderreuther angetan, so dass die Sammlung sich durch breite Vielfalt auszeichnet: Von Almereien bis zu Brotkästchen, von Betten bis Deckenbrettern, von Truhen bis Geschirrschränken, vom Lichtert bis zum Pelzmantel, vom Gewebe bis zur Tracht, von Webstuhl-Utensilien bis zur Kinderwiege, vom Holzgefäß bis zum Salzbehälter, alles da und vom Sammler mit solcher Selbstverständlichkeit erklärt, als wäre er inmitten all dessen großgewachsen.
Sächsische Bauernmöbel im Haus von Werner ...
Sächsische Bauernmöbel im Haus von Werner Förderreuther. Foto: Annette Folkendt
Sehr beeindruckend auch, von einem Franken in seinem Haus Einzelheiten aus dem Alltag der Siebenbürger Sachsen zu erfahren! Ein Teil unserer Geschichte und Kultur lagert in der Handwerkskunst und in den Truhen im Haus von Werner Förderreuther. Möbelstücke verraten Gewohnheiten, Bräuche, die Vielfalt der Holzmalerei und mehr. Unser Ausflug nach Hartmannshof war nicht nur interessant, sondern auch ein emotionaler Spaziergang durch vorstellbare Bauernhäuser des Repser Ländchens. Mit großer Dankbarkeit für die Rettung dieser Kulturschätze und bereichert um bleibende Einblicke in den Alltag ehemaliger Bauerngenerationen in Siebenbürgen traten wir in den fränkischen Sommertag und machten uns auf den Heimweg. Die wunderschöne grüne Landschaft durchquerend, fühlte ich große Freude und auch etwas Stolz, dass dieser Franke Förderreuther sich so in sächsische Bauernmöbel verlieben konnte, dass er ihnen sein Haus als zweite Heimat zur Verfügung stellt.

Doris Hutter

Schlagwörter: Föderreuther, Franken, Möbel, Truhen, Kultur

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