18. Februar 2019

Glaube in Stein: Ausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen – ein europäisches Kulturerbe“ in München

300 befestigte Kirchenburgen entstanden seit dem 12. Jahrhundert, dem Beginn der Einwanderung der Siebenbürger Sachsen in das damalige Königreich Ungarn. Rund 160 sind bis heute erhalten geblieben. Ihre Geschichte und Gegenwart stehen im Mittelpunkt der Wanderausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen – ein europäisches Kulturerbe“. Sie wurde von der Stiftung Kirchenburgen e.V. (Hermannstadt), der Technischen Universität (Berlin) und dem Institut für Stadt- und Regionalplanung (Berlin) konzipiert. Das Haus des Deutschen Ostens in München ist ihre nächste Station in Deutschland.
Die Kirchenburgen sind architektonische Zeugnisse der jahrhundertelangen Geschichte der Siebenbürger Sachsen, gehören zu ihrer kulturellen Identität. Im Zuge der Reformation ging deren Besitz von der katholischen auf die evangelische Kirche über. Die Kirchenburgen dienten sakralen Zwecken, waren Orte des gelebten christlichen Glaubens. Beginnend mit dem 13. Jahrhundert wurden sie während der Tataren- und Türkeneinfälle zu Wehranlangen ausgebaut und boten den umliegenden Dorfgemeinden Schutz.
Kirchenburg in Deutsch-Weißkirch, Siebenbürgen /@ ...
Kirchenburg in Deutsch-Weißkirch, Siebenbürgen /@ Vargatamas
Die Architektur der Kirchenburgen war von der Gotik geprägt. Ihre kühlen und klaren geometrischen Formen verweisen visuell auf die Strenge des traditionellen Regelwerks der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft. Einen Kontrapunkt hierzu bildet die ausladende Pracht der barocken und spätbarocken Innendekoration. In den Wandmalereien, der liturgischen Ausstattung der Altäre, der Sakramentshäuser und der Orgelwerke wird die ästhetische Dimension des Göttlichen erfahrbar. Mit ihrer archaischen Wucht und unverrückbaren Präsenz wurden die Kirchenburgen zum Wahrzeichen der ruralen Kulturlandschaft Siebenbürgens.

Ein Teil dieser einmaligen Kunst- und Sakraldenkmäler gehört heute zum UNESCO-Kulturerbe. Der Erhaltungszustand der Kirchenburgen ist unterschiedlich: Historische Ruinen stehen neben sorgfältig restaurierten Bauten. Die Europäische Union, der rumänische Staat sowie weitere institutionelle, kirchliche und private Initiativen aus dem In- und Ausland leisten Hilfestellung bei ihrer Sanierung und Instandhaltung.

Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 19. Februar, um 18.00 Uhr spricht Philipp Harfmann, Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen e.V. (Hermannstadt). Die Ausstellung dauert bis zum 22. März und kann Montag bis Freitag von 10.00 bis 20.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München, besucht werden.

Schlagwörter: Ausstellung, Kirchenburgen, Siebenbürgen, München, HDO, Eröffnung, Einladung

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