6. Februar 2019

Banater liest aus spannendem zeithistorischem Roman in München

Der Banater Schriftsteller Helmut Erwert liest am 7. Februar um 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München aus seinem Roman „Elli oder die versprengte Zeit“. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. statt. Der Eintritt ist frei.
Helmut Erwert will mit seinem Roman, der auf der Grundlage von zahlreichen Interviews mit heutigen Einwohnern der der Kleinstadt Weißkirchen (Bela Crkva) und Archivrecherchen entstanden ist, einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Heimat, Migration und Entwurzelung leisten. Die Hauptfigur des Romans, Elli Gabor, wächst in den 1920er Jahren in der Kleinstadt Weißkirchen/Bela Crkva (Westbanat) auf, die vom Zusammenleben der Deutschen und Serben, Rumänen und Juden geprägt wird. Sie erlebt nach dem Ersten Weltkrieg einen radikalen Zivilisations- und Kulturbruch, als in ihrer Heimatregion eine jahrhundertealte Multikulturalität zerfällt. Die deutschsprachige Minderheit der Banater Schwaben wird entrechtet, muss Ausgrenzung und Internierung erleiden. Nationalismus und Krieg stellen Ellis Offenheit und Toleranz auf eine harte Probe. Obwohl zu einer Patriotin des neuen Jugoslawien erzogen, lässt sie die Frage der eigenen Identität nicht los (der Roman wurde in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 4. April 2018 rezensiert)
Helmut Erwert (geb. 1933 in Weißkirchen/Bela Crkva) war nach dem Studium der Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Lehrer an bayerischen Gymnasien sowie als Leiter des deutschen Kulturinstituts in Zagreb (seit 1978) tätig. Er ist Autor und Co-Autor von Lehrbüchern und Darstelllungen zur Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und Geschichte. 2017 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Schlagwörter: Lesung, HDO, Flucht und Vertreibung, Südosteuropa, Banat, Donauschwaben, Roman

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