22. Dezember 2017

„Was mir Schloss Horneck bedeutet?“

Was bedeutet Schloss Horneck, respektive das geplante künftige Begegnungs- und Kulturzentrum den Siebenbürger Sachsen, Freunden ihrer Kultur sowie Bewohnern Gundelsheims? - Lesen Sie im Folgenden dazu einige ausgewählte Stimmen.
Heike Schokatz (44 Jahre), Bürgermeisterin von Gundelsheim: „Schloss Horneck als zweitgrößtes Schloss am Neckar ist nicht nur das Wahrzeichen unserer Stadt, sondern ein Anziehungspunkt für Besucher und Gäste aus nah und fern. Das Schloss bietet einen hervorragenden Rahmen für Veranstaltungen, Hochzeiten, Feste und Events aller Art. Auch in Zukunft wird Schloss Horneck ein wichtiger Ort der Begegnung in unserer Stadt sein.“

Renate Fleischer (82), Puppenbildnerin, geboren in Hermannstadt/lebt in Gilching: „Die siebenbürgischen Einrichtungen sind alle mit sehr viel Herzblut, Mühe, großem Idealismus, Entbehrungen und vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden entstanden. Ich habe mit Rolf Schuller ein Jahr lang bis zur Eröffnung des Museums auf Schloss Horneck mitgearbeitet, ehrenamtlich für Kost und Logie. Es war damals unser größter Wunsch, Schloss Horneck als kulturellen Mittelpunkt der Siebenbürger Sachsen zu schaffen, der für immer bestehen sollte. Deswegen bin ich fest davon überzeugt, dass Schloss Horneck als Kulturzentrum mit allen Einrichtungen auch in Zukunft wichtig ist.“

Dr. Axel Froese (55), Unternehmensberater, Gießen/München: „Als Nachkomme von Vertriebenen aus Westpreußen habe ich erst durch die Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte begriffen, welch ein großer Reichtum es ist, einen zentralen Ort des Erinnerns und der Begegnung zu haben. Es ist die Begegnung und Erinnerung, die Geschichte lebendig und begreifbar macht und ihr eine Zukunft gibt.“

Wolfgang Schneiderhan (66), Elektromeister in Rente, in Gundelsheim geboren und lebend: „Seit 1965 habe ich 52 Jahre immer wieder im Schloss gearbeitet. Ich kenne das Schloss wie meine Westentasche und die Siebenbürger Sachsen gehören für mich dazu. Nun bin ich Rentner und im Gemeinderat und werde mich hier in Gundelsheim für Schloss Horneck und das Kulturzentrum einsetzen. Für mich ist Schloss ­Horneck meine Heimat, mit seiner eigenen deutschen Geschichte und den vielen siebenbürgischen Geschichten.“

Oliver Sill (34), Unternehmensberater, Ravensburg/Zürich, Eltern aus Heltau: „Das Schloss mit seiner Bibliothek ist ein geschützter Ort für siebenbürgische Kulturgeschichte. Damit sichert das Kulturzentrum den Fortbestand der wichtigsten literarischen und künstlerischen Werke. Diese umfassende Dokumentation ermöglicht es allen Nachfahren, sich mit ihren kulturellen Wurzeln zu verbinden – damit wird Siebenbürgen, wie es zu seiner Blütezeit existierte, wieder ‚erfahrbar‘.“

Dr. Hans Günter Zerwes (60), Biochemiker, Hermannstadt/Lörrach: „Ich glaube und hoffe, dass Schloss Horneck in der Tat ein siebenbürgisches Kulturzentrum bleibt und unsere reiche siebenbürgische Kultur allen Interessierten zugängig macht. Das erfordert ein gutes Konzept und einen sehr langen Atem. Ich bin froh, dass sich Leute wie der Vorstand und weitere Enthusiasten dafür einsetzen, und unterstütze Schloss Horneck gerne.“
Blick auf das Eingangsportal von Schloss Horneck: ...
Blick auf das Eingangsportal von Schloss Horneck: Nach dem Umbau werden die Spuren der Herzukommenden dichter sein. Foto: Michael Konnerth
Lucian Binder-Catana (53), Kommunikationsdesigner, Chieșd/Vohburg: „Ich sehe eine Riesenchance für die Siebenbürger Sachsen, jetzt auf Schloss Horneck einen Haupttreffpunkt für die gesamte Siebenbürger-Sachsen-Gemeinschaft einzurichten. Nicht jede Gemeinschaft hat das große Glück, überhaupt so eine Möglichkeit zu haben. Dies auch noch in einem historischen Gebäude, das so vielfältige Nutzungen bietet. Deswegen sollte man jetzt gemeinsam diese Chance nutzen und etwas Einzigartiges daraus machen.“

Hans Königes (59), Redakteur, Zeiden/München: „Mein Engagement für das Siebenbürgisch-Sächsische verdanke ich vor allem meinem Onkel Balduin Herter, der zu den Gründern des ‚sächsischen‘ Schlosses Horneck gehört. Es war sein Anliegen, junge Menschen für unsere Kultur und Geschichte zu begeistern und viele Menschen auf Schloss Horneck zu bringen. Dieses Vermächtnis gilt es weiterzugeben.“

Paul Diehl (30), Landschaftsplaner, geb. in München, Leiter des Projekts „Churchfortress e.V.“ in Hundertbücheln: „Ich kenne Schloss Horneck und habe selber dort im Archiv gewühlt und einiges über Hundertbücheln gefunden, wo ich ein Projekt mit Münchner Studenten leite. Eine zentrale Anlaufstelle, an welcher das Wissen über die Kultur und die Lebensweise in Rumänien gesammelt wird und zugänglich ist, stellt einen großen Schatz dar. Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, diese Einrichtung in Deutschland (statt in Rumänien) zu unterhalten, da der Anteil der Siebenbürger Sachsen in Rumänien nach wie vor geringer wird.“

Ute von Hochmeister (61), Biochemikerin, Kronstadt/München: „Das Schloss und die Burg des Deutschritterordens passen hervorragend zur Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgens. Deswegen ist Schloss Horneck für uns als Identitätsort außerhalb Siebenbürgens einmalig und unbedingt erhaltenswürdig. Ich wünsche mir, dass es ein weltweit offenes siebenbürgisches Begegnungszentrum wird.“

Christa Wandschneider (63), Sekretärin, Großpold/München: „Gundelsheim bedeutet für mich Heimat unseres geistigen und kulturellen Erbes. Es gilt den Ort hierfür zu gestalten und mit Leben zu füllen. Nur so können wir sowohl für unsere Nachkommen, als auch für alle an Siebenbürgen interessierten Menschen einen Ort sichern, wo sie dieses finden.“

Michael Gewölb (64), Rentner, früher Lehrer, Hermannstadt/Augsburg: „Es waren zunächst die Konzerte mit Kurt Scheiners Madrigalchor ‚Cantores Cibinienses‘, die mich mit Schloss Horneck verbanden; hier traf ich auch den Komponisten und Musikpädagogen Ernst Irtel wieder, der im Altenheim die letzten Jahre seines Lebens gelebt und gewirkt hat. Der Festsaal im Schloss bot auch den Rahmen für den ersten Auftritt der Musikformation ‚De Lidertrun‘, in der ich bis heute noch aktiv mitwirke. Das sind bleibende Erinnerungen, die mir die Zukunft von Schloss Horneck als Kultur- und Begegnungszentrum und ein erneutes Konzert der ‚Lidertrun‘ in dem schönen Festsaal vorstellbar machen.“

Udo Klamer (48), freier Architekt, Heltau/Bad Saulgau: „Schloss Horneck ist zum Symbol einer Gemeinschaft geworden. Es beherbergt einen großen Ausschnitt unserer siebenbürgisch-sächsischen Kultur und unseres gesammelten Wissens. Es gilt dieses zu erhalten und nachfolgenden Generationen zur Verfügung zu stellen.“

Annette Königes (55), Stadtführerin, Zeiden/München: „Schloss Horneck muss noch mehr die geistig- kulturelle und auch emotionale Heimat der Siebenbürger Sachsen in Deutschland werden.“

George Dumitriu (65), Fotograf, Tărgu Bujor/Bukarest: „Für mich ist auf Schloss Horneck der Geist des siebenbürgischen Idealismus spürbar, der Geist all derer, die hier jahrelang in mühevoller Arbeit die Archive gefüllt haben, eine wertvolle Arbeit, die auch für unsere Geschichte in Rumänien sehr bedeutend ist.“

Sunny Copony (58), IT-Architektin, Kronstadt/Egling an der Paar: „Für mich ist Schloss Horneck wichtig, weil meine Oma dort ihre letzten, aber sehr guten Jahre erlebt hat. Auch wenn es das Altenheim, wie es meine Oma so geschätzt hat, nicht mehr gibt, hoffe ich sehr, dass das siebenbürgische Institut langfristig bestehen bleibt. Die historischen Schriften der Siebenbürger Sachsen und unsere Kulturschätze, wie Werke von Grete Csaki-Copony, Mattis-Teutsch oder Hans Hermann sollen hier dauerhaft einen würdevollen Platz erhalten. Darum werde ich auch weiterhin Schloss Horneck unterstützen!“

Schlagwörter: Schloss Horneck, Gundelsheim, Kultur- und Begegnungszentrum, Reaktionen

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