2. Dezember 2017

Siebenbürgischer Preisträger beim 13. Schwäbischen Literaturpreis

Am 14. November wurde in Augsburg zum 13. Mal der Schwäbische Literaturpreis verliehen. 146 Einsendungen zum Thema „Spie- ­len“ sichtete die Jury unter dem Vorsitz von Dr. Michael Friedrichs vom Wißner-Verlag und entschied sich am Ende für die russlanddeutsche, in Dresden lebende Autorin Eleonora Hummel (1. Preis), die Balingerin Michaela Hanel (2. Preis), den in Hermannstadt geborenen Augsburger Jos Schneider (3. Preis) und Marie Saverino aus Hildesheim, die mit dem Sonderpreis „Junge Autorin unter 25“ ausgezeichnet wurde.
Wie ein Film gebaut sei Schneiders prämierte Geschichte „Caligo“ über den Schneemannbau einer Gruppe von Kindern auf einem Bahngleis, sagte Laudator Friedrichs bei der Preisverleihung im Rokokosaal der Regierung von Schwaben. „Ein sehr dichter Text, dicht wie das Schneegestöber, in dem der Zugführer nicht recht erkennen kann, auf was da sein Zug aufprallt.“

Jos Schneider, Jahrgang 1982, studierte Vergleichende und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg und arbeitet als Redakteur und Lektor in München. 2015 erhielt er den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg in der Sparte Literatur. Über seine Geschichte sagt er: „Trennlinien zwischen Biografie und literarischer Äußerung halte ich für sehr wichtig. Der Text ist bei mir ein eigenwilliger Esel, der über seinen Weg auch selbst entscheidet, da muss man ihn nicht unnötig mit biografischen Paketen beladen. Obwohl das bei mir gar nicht Pakete, sondern nur sehr leichte und dünne Tagebücher wären. Aber – und da wird nicht zuviel verraten – in ,Caligo‘ ist auch der Migrationsaspekt enthalten. Es taucht beispielsweise ein Lokführer auf, der heißt Johannes Patrut. Lesen Sie, was es mit ihm auf sich hat!“
Verleihung des Schwäbischen Literaturpreises in ...
Verleihung des Schwäbischen Literaturpreises in Augsburg, von links: Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert überreicht dem 3. Preisträger, Jos Schneider aus Augsburg, die Auszeichnung, mit ihm freut sich Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl. Foto: Andreas Lode
Der Schwäbische Literaturpreis wurde von Dr. Peter Fassl, Bezirksheimatpfleger des Bezirks Schwaben, initiiert und ist mit insgesamt 4500 Euro dotiert. Der Sonderpreis für junge Autoren besteht in einer Einladung zum Meisterkurs Literatur beim Schwäbischen Kunstsommer an der Schwabenakademie Irsee (Landkreis Ostallgäu). Fassl hat auch die Anthologie „Spielen“ (216 Seiten, 12,80 Euro, ISBN 978-3-95786-140-5) zum Literaturpreis 2017 herausgegeben, die im Augsburger Wißner-Verlag erschienen ist und die vier ausgezeichneten sowie elf weitere Texte enthält; einer stammt von der siebenbürgischen Autorin Dagmar Dusil.

dr

Spielen: Literaturpreis des Be
Eleonora Hummel
Spielen: Literaturpreis des Bezirks Schwaben 2017

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Schlagwörter: Literaturpreis, Auszeichnung, Schwaben, Augsburg, Hermannstadt

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