27. September 2017
Hermannstadt in Wort, Bild und Film: Neue Anthologie vorgestellt
Hermannstadt, 5. August 2017, 37 Grad Außentemperatur. Im vollbesetzten Spiegelsaal des Hermannstädter Forumshauses dürften es mangels Klimaanlage nicht weniger sein. Doch das hechelnde und fächelnde Publikum trug es mit stoischer Gelassenheit. Immerhin wurde der lang erwartete, von Dagmar Zink-Dusil im Auftrag der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt herausgegebene Band „Hermannstadt. Fakten, Bilder, Worte“ vorgestellt. Doch bis dahin war noch eine kleine Durststrecke zu bewältigen, um im Bild zu bleiben. Geboten wurde aber Hochkultur pur: die Schauspielerinnen Marietta Lissai und Renate Müller-Nica lesen Gedichte von Franz Hodjak, Monika Kafka und Christel Ungar, während Professor Heinz Acker mit Tenor Dieter Wagner eigene Kompositionen zu sächsischen Sprichwörtern vortrug.
Ein Highlight der Extraklasse bot der zwölfjährige Ausnahmepianist Alexandru Simirad, der neben Carl-Filtsch-Kompositionen seine selbst vertonte Variation auf Dagmar Dusils Gedicht „Hermannstadt – im Alphabet der Götter“ spielte. Zum Schluss brachte der in den Niederlanden lebende Pianist und Klavierpädagoge Johann Markel, ein gebürtiger Kronstädter, Chopins Ballade Nr. 4 in F-moll zu Gehör, was ein hoher Genuss unter günstigeren Voraussetzungen gewesen wäre.
Am 16. September wurde das Buch auch auf dem Hermannstädter Treffen im Kleinen Schrannensaal in Dinkelsbühl vorgestellt – doppelt hält nicht nur, sondern verkauft sich auch besser. Zur Einstimmung wurde der bereits während des Sachsentreffens am 4. August im eigens hierfür bestuhlten Hof der Brukenthalschule als Vorpremiere gezeigte Dokumentarfilm „Sibiu – 825 ani“ von Dr. Dumitru Budrala gezeigt, ein höchst informativer Streifen mit teils seltenem Bildmaterial und eindrucksvollen Luftbildern; hervorzuheben die raffinierte musikalische Untermalung von der neuen, aus Norwegen stammenden Organistin der ev. Stadtpfarrkirche Brita Falch Leutert, der Nachfolgerin von Ursula Philippi (Laufzeit: 26 Minuten, rumänischer Kommentar mit wahlweise deutschen, englischen, französischen, italienischen oder spanischen Untertiteln; DVD demnächst auch im Handel). Anschließend gingen Dr. Hans Klein, Dagmar Zink-Dusil, Konrad Klein, Dr. Anneli Ute Gabanyi und Dr. Konrad Gündisch auf Fragen aus dem Publikum ein, wobei Dr. Klein nochmals seine Scherzwarnung vor dem gewichtigen Opus (1, 5kg!) als Bettlektüre wiederholte. Gündisch trug gewohnt unterhaltsam vor, was Hermannstadt von Kronstadt unterscheidet, Gabanyi lobte in einem spannenden Kurzvortrag die kluge Außenpolitik von Präsident Klaus Johannis, wobei sie auf Bitte von K. Klein auch die schier unglaubliche Geschichte ihres „russischen“ Großvaters, des Architekten Ludwig Gabányi, zum Besten gab, der erst als „Alterspensionist“ aus der Sowjetunion zurückkehren durfte (er hatte um 1910 die Kavalleriekaserne in Hermannstadt, den Theatersaal des Hotels „Traube“ in Mediasch und das Sophien-Spital in Mühlbach errichtet). Mit dem rituellen Büchersignieren schloss die Buchvorstellung. Noch davor hatte Konrad Klein um Nachsicht wegen seines überlangen Buch-Beitrags zur Kino-, Film und TV-Geschichte Hermannstadts (immerhin 80 Seiten!) gebeten, dessen Nützlichkeit er freilich gleich mit einem Eintrag aus der beigegebenen Zeittafel beweisen konnte: „Herbst 1993: Erstes Astra-Film-Festival (AAF) in Hermannstadt. Initiator und Leiter des internationalen, mittlerweile jährlich abgehaltenen Dokumentarfilmer-Treffens ist der Regisseur, Dokumentarfilmer und Fotograf Dr. Dumitru Budrala (geb. 1954). Und passenderweise war ja Hermannstadts Oberbürgermeisterin Astrid Fodor genau mit dessen neuestem, von der Stadt mitfinanziertem Film im Gepäck angereist. Dabei musste der Verfasser dieser Zeilen leider auch feststellen, dass sich Herr Budrala nicht mit einem „ă“ am Ende schreibt – mea culpa. (In einer der nächsten Folgen eine ausführliche Würdigung des Buches durch Prof. Gerhard Konnerth.)
Am 16. September wurde das Buch auch auf dem Hermannstädter Treffen im Kleinen Schrannensaal in Dinkelsbühl vorgestellt – doppelt hält nicht nur, sondern verkauft sich auch besser. Zur Einstimmung wurde der bereits während des Sachsentreffens am 4. August im eigens hierfür bestuhlten Hof der Brukenthalschule als Vorpremiere gezeigte Dokumentarfilm „Sibiu – 825 ani“ von Dr. Dumitru Budrala gezeigt, ein höchst informativer Streifen mit teils seltenem Bildmaterial und eindrucksvollen Luftbildern; hervorzuheben die raffinierte musikalische Untermalung von der neuen, aus Norwegen stammenden Organistin der ev. Stadtpfarrkirche Brita Falch Leutert, der Nachfolgerin von Ursula Philippi (Laufzeit: 26 Minuten, rumänischer Kommentar mit wahlweise deutschen, englischen, französischen, italienischen oder spanischen Untertiteln; DVD demnächst auch im Handel). Anschließend gingen Dr. Hans Klein, Dagmar Zink-Dusil, Konrad Klein, Dr. Anneli Ute Gabanyi und Dr. Konrad Gündisch auf Fragen aus dem Publikum ein, wobei Dr. Klein nochmals seine Scherzwarnung vor dem gewichtigen Opus (1, 5kg!) als Bettlektüre wiederholte. Gündisch trug gewohnt unterhaltsam vor, was Hermannstadt von Kronstadt unterscheidet, Gabanyi lobte in einem spannenden Kurzvortrag die kluge Außenpolitik von Präsident Klaus Johannis, wobei sie auf Bitte von K. Klein auch die schier unglaubliche Geschichte ihres „russischen“ Großvaters, des Architekten Ludwig Gabányi, zum Besten gab, der erst als „Alterspensionist“ aus der Sowjetunion zurückkehren durfte (er hatte um 1910 die Kavalleriekaserne in Hermannstadt, den Theatersaal des Hotels „Traube“ in Mediasch und das Sophien-Spital in Mühlbach errichtet). Mit dem rituellen Büchersignieren schloss die Buchvorstellung. Noch davor hatte Konrad Klein um Nachsicht wegen seines überlangen Buch-Beitrags zur Kino-, Film und TV-Geschichte Hermannstadts (immerhin 80 Seiten!) gebeten, dessen Nützlichkeit er freilich gleich mit einem Eintrag aus der beigegebenen Zeittafel beweisen konnte: „Herbst 1993: Erstes Astra-Film-Festival (AAF) in Hermannstadt. Initiator und Leiter des internationalen, mittlerweile jährlich abgehaltenen Dokumentarfilmer-Treffens ist der Regisseur, Dokumentarfilmer und Fotograf Dr. Dumitru Budrala (geb. 1954). Und passenderweise war ja Hermannstadts Oberbürgermeisterin Astrid Fodor genau mit dessen neuestem, von der Stadt mitfinanziertem Film im Gepäck angereist. Dabei musste der Verfasser dieser Zeilen leider auch feststellen, dass sich Herr Budrala nicht mit einem „ă“ am Ende schreibt – mea culpa. (In einer der nächsten Folgen eine ausführliche Würdigung des Buches durch Prof. Gerhard Konnerth.)
Konrad Klein
Schlagwörter: Hermannstadt, Buch, Vorstellung
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