17. Juni 2014

Preisverleihungen 2014 in Dinkelsbühl

Zu den diesjährigen Preisverleihungen begrüßte der Vorsitzende des Kulturpreisgerichts, Prof. h.c. Dr. Stefan Sienerth, am Pfingstsonntagnachmittag in der voll besetzten Sankt-Pauls-Kirche zu Dinkelsbühl neben den Preisträgern, ihren Laudatoren sowie den mitwirkenden Musikern auch den rumänischen Botschafter in Berlin Dr. Lazăr Comănescu und den deutschen Botschafter in Rumänien Werner Hans Lauk, Vertreter der Kirche, namentlich Altbischof Prof. D. Dr. Christopf Klein, der Stadt Dinkelsbühl, nicht zuletzt den langjährigen Bürgermeister von Hermannstadt und interimistischen Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei (PNL), Klaus Johannis mit Gattin Carmen. Sienerth stellte die diesjährigen Preisträger – nicht weniger als sieben an der Zahl – kurz vor. Den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen erhielten der ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, MdB, und Bürgermeister Klaus Johannis. Mit dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis 2014 wurden Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch und Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat ausgezeichnet. Christine Greger nahm den Siebenbürgisch-Sächsischen Jugendpreis entgegen. Iris Wolff und Dr. Steffen Schlandt heißen die Träger des Ernst-Habermann-Preises.
Die musikalische Umrahmung gestalteten Christoph Reich (Bariton), Jürgen Reich (Flöte) und Ilse Maria Reich (Orgel) mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, César Franck und Valentin Greff-Bakfark. Die besonders festliche Atmosphäre dieser Veranstaltung war in hohem Maße auch das Verdienst der glänzend harmonierenden Musiker.

Ehrensterne für Aufbauleistung und Solidarität

Den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen verleihen deren Mitgliedsverbände in Deutschland, Österreich, Siebenbürgen, den USA und Kanada seit 2009 an Persönlichkeiten, die sich um die Belange der Siebenbürger Sachsen in besonderer Weise und über das Wirkungsgebiet eines Mitgliedsverbandes hinaus Verdienste erworben haben. Die Laudatio auf die in diesem Jahr jeweils mit dem Ehrenstern ausgezeichneten Politiker Dr. Christoph Bergner und Klaus Johannis hielt der Föderationsvorsitzende Dr. Bernd Fabritius, MdB, der sich zunächst dem Bürgermeister von Hermannstadt zuwandte.
Klaus Johannis (links) nimmt freudestrahlend die ...
Klaus Johannis (links) nimmt freudestrahlend die Ehrung durch den Föderationsvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius entgegen. Foto: Christian Schoger
Als Klaus Johannis 2000 das Vertrauen der mehrheitlich rumänischen Bürger erhalten habe, damals sei Hermannstadt „nicht mehr viel mehr als eine Ruine“ gewesen. „Wie Phönix aus der Asche“ sei die Stadt in den vergangenen 15 Jahren aufgeblüht. Johannis habe „gut regiert“ im Rückgriff auf „alte siebenbürgische Tugenden wie Verlässlichkeit, Gründlichkeit, Ehrlichkeit und Aufbauwillen“. Dass Hermannstadt („die Visitenkarte dieses Mannes“) heute unter ausländischen Investoren als „erste Adresse in ganz Rumänien“ gelte, Arbeitslosigkeit nicht vorhanden sei und der Tourismus boome, habe sein Renommee als „einer der erfolgreichsten Rathauschefs in Rumänien“ weit über die Landesgrenzen hinaus wachsen lassen, unterstrich der Laudator. Diese Entwicklung habe das Kulturhauptstadtjahr 2007 gekrönt.

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Als Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (2002-2013) habe Johannis über ein Jahrzehnt lang „als Brückenbauer zwischen den Nationen“ gewirkt, konstatierte Dr. Fabritius, „nach außen politisch, nach innen integrierend und besonnen“. Ergänzend zu seinen bisherigen Auszeichnungen („Stern von Rumänien“, Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen) verleihe ihm die Föderation nun ihre höchste Auszeichnung, den Ehrenstern.

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In seinen Dankesworten relativierte Klaus Johannis seine Leistungen in einem übergeordneten Wirkungszusammenhang: „Was wäre jemand ohne seine Erziehung, das Elternhaus, die Schule, die Freunde und Förderer?“ – Das werde genauso ausgezeichnet wie die vollbrachten Taten. Es sei eine wichtige Gemeinschaftsleistung der Mitgliedsverbände der Föderation, dass sich Siebenbürger Sachsen in aller Welt Jahre nach dem Fall des Kommunismus heute wieder zusammengehörig fühlten, die gemeinsame Heimat im Herzen.

In seiner Laudatio auf den zweiten Preisträger, Dr. Christoph Bergner, würdigte Dr. Bernd Fabritius, dass dieser sein Amt als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten acht Jahre lang „mit unglaublich viel Engagement und mit unglaublichem Detailwissen ausgefüllt und gelebt hat“. Sein Verständnis für die Siebenbürger Sachsen sei biografisch begünstigt: So habe der gebürtige Zwickauer den Zusammenbruch des Ostblocks als Bürger der DDR erlebt, ihn präge die – auch auf die Siebenbürger Sachsen übertragbare – Erfahrung, mit der deutschen Staatsbürgerschaft die gleichen Rechte wie Westdeutsche zu besitzen. Beharrlich habe Bergner auf das Festhalten an der Solidarität des vereinigten Deutschland mit den deutschen Minderheiten in und aus Ost- und Südosteuropa gedrängt. Dies hätte es der bundesdeutschen Politik mitunter „schwer bis unmöglich gemacht, sich der Verantwortung für uns Siebenbürger Sachsen und für Siebenbürgen zu entziehen“.
Dr. Christoph Bergner erhält den Ehrenstern der ...
Dr. Christoph Bergner erhält den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen aus den Händen von Dr. Bernd Fabritius. Foto: Christian Schoger
Mit persönlicher Anrede bekräftigte der Föderationsvorsitzende seinen Dank: „Lieber Christoph, Du warst für unseren Verband und auch für unsere Landsleute weltweit immer der schnelle Draht in die Politik hinein. Du warst unser kurzer Weg zur Bundesregierung und zur Kanzlerin. Du hast uns angehört, beraten und geholfen.“ Der Laudator erinnerte an die große Sprachkonferenz der deutschen Minderheiten 2013 in Hermannstadt, zu welcher der seinerzeitige Aussiedlerbeauftragte eingeladen hatte.

Dr. Christoph Bergner bedankte sich für die ihm, neben der Freundschaft der Siebenbürger Sachsen, zuteil gewordene hohe Auszeichnung, die „vielmehr Verpflichtung für die Zukunft als Lorbeerkranz für das Gewesene“ sei. Die Siebenbürger Sachsen hätten ihm immer als Vorbild gedient, wenn es darum ging, moderne Leitbilder für die deutschen Minderheiten im Osten zu entwickeln, bekannte der CDU-Politiker.

Zum Weiterbestand unserer Geschichte und Kultur beigetragen

Der dotierte Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis, die höchste Auszeichnung der Siebenbürger Sachsen, wird seit 1968 von den Verbänden der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und in Österreich verliehen. Am Vortag der Preisverleihungen hatten die diesjährigen Preisträger Konrad Gündisch und Christoph Machat im Evangelischen Gemeindehaus einen gleichermaßen informativen wie unterhaltsamen Vortrag nach Art einer Doppelkonferenz gemeinsam bestritten.

Das Kulturpreisgericht würdigt den 1948 in Hermannstadt geborenen Historiker Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch in der Preis-Urkunde so: „Als Forscher und Publizist, als Autor und Herausgeber sowie als Mitglied und Leiter wissenschaftlicher Kollegien und Einrichtungen hat Konrad Gündisch entscheidende Beiträge zur Mittelalterlichen Geschichte wie zur Geschichte Ost- und Südosteuropas erbracht, wobei sein ganz besonderes Augenmerk Siebenbürgen und den Siebenbürger Sachsen galt. Darüber hinaus hat er sich durch seine Lehrtätigkeit an den Universitäten in Klausenburg, Tübingen und Oldenburg sowie durch sein Wirken an der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, am Oldenburger Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim ebenso einen Namen gemacht wie durch seinen ehrenamtlichen Einsatz.“

Der gleichfalls mit dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis ausgezeichnete, 1946 in Schäßburg geborene Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat habe sich „weltweit Meriten erworben und entscheidende Beiträge zur Kunstgeschichte Siebenbürgens sowie zum Erhalt (…) siebenbürgisch-sächsischer Baudenkmäler geleistet. Für Letztere hat er auch Finanzquellen zum Sprudeln gebracht und hat sich als engagierter Kultur- und Projektmanager Verdienste erworben. Darüber hinaus hat er sich durch seine Lehrtätigkeit an den Universitäten in Bonn, Köln, Klausenburg und Bukarest sowie am ‚International Centre for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property‘ in Rom ebenso einen Namen gemacht wie durch seinen ehrenamtlichen Einsatz insbesondere als langjähriger Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates.“ (Urkundentext)
Die Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen ...
Die Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2014: Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch (2. von links) und Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat (3. von links), neben ihrem Laudator Altbischof Prof. D. Dr. Christopf Klein, flankiert von den Vertretern der den Kulturpreis verleihenden Verbände der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius (außen rechts), und Österreich, Kons. Manfred Schuller. Foto: Christian Schoger
Die Laudatio auf beide Kulturpreisträger hielt Prof. D. Dr. Christoph Klein. Dessen konzentrierte vergleichende Gegenüberstellung vermittelte dem Festpublikum biografisch wie wissenschaftlich prägende Faktoren. Einleitend stellte Altbischof Klein fest, „dass unsere großen Historiker, spätestens seit dem 19. Jahrhundert, aus Schäßburg (so auch Machat) und aus Hermannstadt (wie Gündisch) kommen“. Beide Preisträger seien mit Recht stolz auf ihre ehrwürdige Tradition. Der Laudator verwies auf die beiden bildungsorientierten Elternhäuser (Machats Eltern waren beide Lehrer, die von Gündisch Historiker). Hermannstadt und Schäßburg erwiesen sich Klein zufolge als „eine unversiegbare Quelle der Inspiration und ‚genius loci‘ für Historiker“. Es sei letztlich „das größte Verdienst der heute Geehrten, dass sie mit ihrer historischen Forschungsarbeit in unserer Zeit gewiss einen Beitrag zum Weiterbestand dieser Geschichte und Kultur und damit zur Zukunft der siebenbürgischen Existenz geleistet haben und weiterhin leisten“.

Klein referierte die wichtigsten Stationen der jeweiligen wissenschaftlichen Laufbahnen, in deren Verlauf Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch (ab 2003) zum Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg aufstieg. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat amtiert u. a. seit 2000 als Vizepräsident des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege der UNESCO, und ist seit 2005 Präsident des Wissenschaftlichen Rates von ICOMOS INTERNATIONAL, ist Mitglied in der „Welterbe-Arbeitsgruppe“ und im „World Heritage Panel“, das sämtliche Anträge für die UNESCO-Liste begutachtet und Empfehlungen ausspricht. Der Laudator wies auf die Schwerpunkte der jeweiligen Forschungsarbeit beider Wissenschaftler hin. 2001 erfolgte die Berufung von Konrad Gündisch als Honorarprofessor an der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg, seit 2013 ist der Hermannstädter Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates. Dieses Amt hatte Christoph Machat zuvor über 20 Jahre lang ausgeübt. Die Konzeption und Leitung des großangelegten Projekts zur „Dokumentation des siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes“ (siehe zweisprachige Reihe „Denkmaltopographie Siebenbürgen“) sei ein „bleibendes Verdienst“ von Machat. Klein würdigte auch dessen Engagement für die Restaurierung der Bergkirche und der Bergschule. Neben der Ehrendoktorwürde der Klausenburger Universität wurden Machat u. a. der Europa-Nostra-Preis und der Georg-Dehio-Kulturpreis verliehen. Auch im Namen der Heimatkirche dankte Altbischof Klein den Kulturpreisträgern „für ihren treuen Einsatz für Siebenbürgen, der ihre bleibende Heimatverbundenheit bezeugt“.

Konrad Gündisch sprach in seiner Danksagung das Erbe an, das familiäre, das akademische und das kulturelle, dem er sich von Anfang an und auch weiterhin verpflichtet fühle. Christoph Machat erklärte, dass er den Vorsitz des Kulturrates mit unbeschwertem Gewissen aufgegeben habe, da er diesen in guten Händen von Konrad Gündisch wusste. Zudem warb er für Hermannstadt und Schäßburg, die „eine ideale Position auf der Welterbeliste“ wären, beispielhaft für die städtische Kultur der Siebenbürger Sachsen“.

Jugendpreisträgerin „Bindeglied zwischen den Generationen“

Der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis wird seit 1993 von der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) und Studium Transylvanicum vergeben. Diesjährige Preisträgerin ist Christine Greger, geborene Göltsch, „in Anerkennung ihrer Verdienste um die siebenbürgisch-sächsische Jugendarbeit, für ihre herausragenden Leistungen zur Stärkung und Vernetzung der siebenbürgischen Gemeinschaft und Aufrechterhaltung der Traditionen in Deutschland“ (Urkunde). Die Laudatio hielt Astrid Kelp, Leiterin der Siebenbürgisch-Sächsischen Kindergruppe in Heilbronn. Seit über 20 Jahren setze sich die 1979 in Zeiden geborene, nach der Ausreise 1990 nahe Heilbronn lebende Preisträgerin (ausgebildete Kauffrau für Bürokommunikation, arbeitet als Projektassistentin, verheiratet mit Robert Greger) „mit ganzem Herzen“ für die siebenbürgisch-sächsische Jugendarbeit ein. Bereits als Zwölfjährige trat Christine der Jugendtanzgruppe Heilbronn bei, deren Mitglied sie 19 Jahre lang blieb, 13 Jahre davon als Leiterin, bis 2011. Unter ihrer Leitung sei die Jugendtanzgruppe Heilbronn „in vielen Bereichen ‚das Maß der Dinge‘“ geworden, und auch beim Volkstanzwettbewerb der SJD „immer ganz vorne mit dabei“. In dieser Zeit habe sie sich intensiv mit dem Kulturgut der Siebenbürger Sachsen auseinandergesetzt.
Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreisträgerin ...
Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreisträgerin Christine Greger (Zweite von links) mit ihrer Laudatorin Astrid Kelp (Zweite von rechts), Bettina Mai (Studium Transylvanicum) und SJD-Bundesjugendleiter Elmar Wolff. Foto: Christian Schoger
Christine Greger übernahm zudem in der Kreisgruppe Heilbronn Verantwortung in der „Vermittlerrolle zwischen Jugendlichen und Erwachsenen“, als „Bindeglied zwischen den Generationen“. Wie die Laudatorin weiter ausführte, sei Greger auch in der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend Baden-Württemberg vielfältig aktiv und in der Konsequenz 2001 zur SJD-Landesjugendleiterin in Baden-Württemberg gewählt worden, ein Amt, das sie zwei Wahlperioden erfolgreich ausgeübt habe: In dieser Zeit wurde die jährliche Kinderfreizeit eingeführt, bilanzierte Astrid Kelp, das Echo-Mitteilungsblatt und die Erstellung der Homepage seien weitere „Eckpfeiler dieses Wirkens“. Darüber hinaus engagiere sich die Jugendpreisträgerin in der SJD-Bundesjugendleitung, seit 2007 als stellvertretende Bundesjugendleiterin, bringe sich beim Heimattag stark ein (Nachmittagsprogramm „Aus Tradition und Liebe zum Tanz“), vertrete im Bundesvorstand des Verbandes die Meinung der Jugend, und sei nicht zuletzt seit fünf Jahren Jugendreferentin der Zeidner Nachbarschaft. In all diesen Ämtern und Positionen habe sie sich durch „Kreativität, Energie und Verantwortungsbewusstsein für die siebenbürgisch-sächsische Kultur“ ausgezeichnet, ihr Denken und Handeln seien „immer gemeinschaftsstiftend und -fördernd“, befand die Laudatorin.

Christine Greger schloss in ihren Dank die beiden Vorstände der SJD und von Studium Transylvanicum ebenso ein wie Astrid Kelp „für die warmherzige Laudatio“, freilich auch ihre Eltern sowie ihren Ehegatten Robert. Das Ehrenamt habe sie „aufgrund privater Veränderungen in Form eines neun Monate alten Sohnes“ zwar „vorerst beiseite gelegt“, doch „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.

Ernst-Habermann-Preis in den Sparten Musik und Literatur

Der Ernst-Habermann-Preis wurde 1989 von der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung ins Leben gerufen, um junge Wissenschaftler und Künstler zu fördern. Er ist dotiert und wird jedes zweite Jahr verliehen für überdurchschnittliche Arbeiten, die Siebenbürgen, die Siebenbürger Sachsen oder deren Belange behandeln. Dipl.-Ing. Dr. h.c. Hans-Christian Habermann überreichte den Ernst-Habermann-Preis 2014 an Iris Wolff (Freiburg) und Dr. Steffen Schlandt (Kronstadt).
Der Vorsitzende der Siebenbürgisch-Sächsischen ...
Der Vorsitzende der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, Hans-Christian Habermann, überreicht dem Musiker Dr. Steffen Schlandt und der Schriftstellerin Iris Wolff den 2014 verliehenen Ernst-Habermann-Preis. Foto: Christian Schoger
Iris Wolff wurde der Preis vom Kulturpreisgericht für ihren 2012 erschienenen Roman „Halber Stein“ zuerkannt, Steffen Schlandt für seine 2013 abgeschlossene postgraduierte Arbeit an der Nationalen Universität für Musik in Bukarest „Wiederentdeckte Kantaten aus der Schwarzen Kirche in Kronstadt“ sowie für die von ihm initiierte und geleitete Einspielung einiger dieser Kantaten durch den Jugendbachchor Kronstadt, das Kammerorchester Miercurea Ciuc und Solisten.

In ihrer Danksagung bekannte die aus Hermannstadt stammende, im Alter von acht Jahren ausgewanderte Autorin Iris Wolff, „dass Siebenbürgen die Heimat meiner Seele ist“. Dr. Steffen Schlandt dankte allen, die ihn bei seiner aufregenden Arbeit – „Ich bin hoffentlich ein Musiker und kein Musikwissenschaftler und habe den Jugendbachchor als Instrument“ – unterstützt hätten, insbesondere auch der Landeskirche.

Der Vorsitzende der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, Hans-Christian Habermann, nutzte die Gelegenheit, die von seinem Vater Ernst Habermann 1979 in München gegründete Stiftung und ihre dem Erhalt und der Pflege der Kulturlandschaft Siebenbürgens gewidmete Arbeit kurz vorzustellen.

Mit der Arie „Doch weichet, ihr tollen vergeblichen Sorgen“ von Johann Sebastian Bach klangen die diesjährigen Preisverleihungen feierlich und beschwingt aus. Die Festgemeinde spendete den Musikern Christoph Reich, Jürgen Reich und Ilse Maria Reich kräftigen Applaus.

Christian Schoger

Schlagwörter: Heimattag 2014, Dinkelsbühl, Preisverleihung, Kulturpreis, Jugendpreis, Ernst-Habermann-Preis, Machat, Gündisch

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