9. September 2012

„Zusammenleben in Europa“

Einer Einladung der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen zum Seminar „Zusammenleben in Europa“ vom 19. bis 24. August 2012 leisteten neben 80 Personen aus Polen, Tschechien und Deutschland (darunter einige Siebenbürger Sächsinnen aus der Landesgruppe Hessen) zehn Mitglieder des Handarbeitskreises und des Deutschen Forums Kronstadt Folge. Die zehn Kronstädterinnen kamen nach einer über 24-stündigen Bahnreise gut und pünktlich in Bad Kissingen an und wurden am Bahnhof vom Studienleiter und Landsmann Gustav Binder herzlich empfangen und zum „Heiligenhof“ gebracht. Der erste gemeinsame Abend mit allen Teilnehmern begann mit einer Begrüßung und Vorstellungsrunde sowie der Einführung in die Thematik durch den gebürtigen Kronstädter Gustav Binder.
„Alles Leben ist Begegnung“ steht am Eingang zum „Heiligenhof“ und dies bestätigte sich im Laufe des Seminars immer wieder. Die Themen waren sehr vielfältig. Es gab Referate zu Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Oberschlesien, dem Sudetenland und Siebenbürgen. Zu Siebenbürgen sprachen zwei Referenten, zuerst Dr. Stefan Cosoroabă, Pfarrer der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, zum Thema „Das Zusammenleben der Ethnien und Konfessionen in Siebenbürgen“, wobei dieses, wie der Referent sagte, in früheren Zeiten eher ein Nebeneinander gewesen sei. Prof. em. Dr. Andreas Möckel referierte über seinen Vater, den „Kronstädter Stadtpfarrer Konrad Möckel im Volkskirchenkampf und in der Zeit des Kommunismus – eine exemplarische siebenbürgisch-sächsische Biographie in der Mitte des 20. Jahrhunderts“.
Die Seminarteilnehmerinnen aus Kronstadt vor dem ...
Die Seminarteilnehmerinnen aus Kronstadt vor dem Heiligenhof. Foto: Gustav Binder
Die Vorträge vermittelten viel Neues und Unbekanntes über verschiedene deutsche Siedlungsgebiete in Ostmitteleuropa, beginnend mit unterschiedlichen Ansiedlungszeiten bis in die heutige Zeit. Es gab viele Gespräche unter den Teilnehmern, in denen Vergleiche angestellt wurden. Auch wurden viele neue Bekanntschaften geschlossen. Als Fazit aller Vorträge zeichnete sich ab, dass das Zusammenleben im geeinten Europa gelingen kann, wenn allerseits guter Wille dazu besteht. Neben den Vorträgen gab es mehrfach Darbietungen eines Chores der deutschen Minderheit aus Krappitz bei Oppeln in Oberschlesien unter der Leitung von Henryk Szoja.

Die Teilnehmer aus Siebenbürgen wurden unterstützt vom Bundesministerium des Innern, der Heimatortsgemeinschaft Kronstadt, dem Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen, der Honterusgemeinde sowie vom Kronstädter Handarbeitskreis. Ohne diese Förderungen hätten die Kronstädter diese Reise nicht antreten und nicht an dem lehreichen Seminar teilnehmen können.

Die Teilnehmer reisten am Freitagmorgen mit viel neuem Wissen und guter Stimmung ab. Die Kronstädter kamen genau sieben Tage nach ihrer Abfahrt wieder zu Hause an. Allen, die zum Gelingen dieser Zusammenkunft beigetragen haben, einen herzlichen Dank!

Christa Siegmund

Schlagwörter: Kissingen, Seminar, Europa, Kronstadt

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