10. März 2012

„Mondschein Trio“ in Fürth

Auf Einladung der Nachbarschaft Fürth fand am 9. Februar im Martin-Luther-Heim in Fürth ein Kammerkonzert statt. Anhand eines geschickt zusammengestellten Programms mit Werken anspruchsvoller Klavierkammermusik aus drei Stilepochen der Musikgeschichte gelang es dem Würzburger „Mondschein Trio“ mit Yuri Nakamori (Klavier), Ria Amata (Querflöte) und Volker Potoradi (Violoncello), dem zahlreich erschienenen Publikum einen beeindruckenden musikalischen Kunstgenuss zu bieten.
Rosel Potoradi, die auch das Konzert organisiert hatte, stellte bei der Begrüßung ein Zitat von Berthold Auerbach in den Raum: „Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden, da spricht Seele zu Seele“. Dieser Ausspruch bestätigte sich in der beeindruckenden musikalisch-interpretativen Homogenität dieser über Kontinente reichenden, sich seelisch-emotional ergänzenden „asiatisch-siebenbürgischen“ Formation. So kam es gleich zu Beginn in dem Allegro und Finale Tempo di Menuetto aus Joseph Haydns Trio in F-Dur zu einer Musterinterpretation galanter Hausmusik in gekonnt klassizistischer Ausführung, deren heitere, temperamentvolle Spielfreude, in technisch ausgereifter musikalischer Sensibilität, das zahlreiche Publikum zu wiederholtem Beifall animieren sollte.

Im folgenden Trio in B-Dur KV 502 von W.A. Mozart mit den Sätzen Allegro, Larghetto, Allegretto konnte man die Kongenialität dieser beiden großen Meister deutlich wahrnehmen. Beeindruckend somit die schmerzlich süße Poesie, die vielseitige Tiefe beider Kompositionen sowie die Anmut und sanft zwingende Kraft dieser unnachahmlich stilisierten Musik wienerischen Rokokos, worin Flöte und Cello dem Klavierpart gleichrangig gegenüberstanden.
Von links: Rie Amata, Yuri Nakamori, Beatrice ...
Von links: Rie Amata, Yuri Nakamori, Beatrice Fröhling, Volker Potoradi, Rosel Potoradi
Nach zwei von Volker Potoradi emotional bewegenden als auch klanglich wunderbar ausgeschöpften Interpretationen des schlichten Liedes ohne Worte Op. 109, Andante con moto, für Cello und Klavier von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem berühmten „Schwan“ von Camille Saint-Saëns, am Klavier feinfühlig begleitet von Yuri Nakamori, folgte von Jacques Ibert ein Satz, I. Animeé, aus der Sonatine JEU für Flöte und Klavier, dessen erheiterndes Zauberstück „Le petit âne blanc“ besonderen Beifall erhielt.

Nach der durch Yuri Nakamori fulminant vorgetragenen Ballade in g-moll Opus 23 von Fréderic Chopin, wofür man der Pianistin sicher einen besseren Flügel gewünscht hätte, kam zum krönenden Abschluss des Programms der erste Satz, Molto Allegro agitato, aus dem Klaviertrio in d-Moll Op.49 von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Dem „Trio Mondschein“ gelang dank seines hohen technisch-musikalischen Niveaus und seiner souveränen Homogenität eine äußerst abgerundete Interpretation. Nach lang anhaltendem Applaus spielte das Trio als Zugabe einen recht ansprechenden Tango des argentinischen zeitgenössischen Komponisten Astor Piazolla. Nicht unerwähnt bleiben sollten hier die einleitenden und zwischen den Programmpunkten verbindenden wie kompetenten Erläuterungen von Cäcilie Fröhling, die sicher zu einer vertieften Rezeption des Gehörten seitens des Publikums beitrugen.

Peter Szaunig

Schlagwörter: Fürth, Konzert, Klassik

Bewerten:

7 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.