20. Juni 2011

Erzählkultur in Ostmittel- und Südosteuropa: Lesung und Podiumsdiskussion in Berlin

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa engagiert sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Geschichte jener Gebiete im östlichen Europa, in denen früher Deutsche gelebt haben oder heute noch leben. Das Kulturforum organisiert Podiumsdiskussionen, Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Preisverleihungen, Tagungen und verlegt in seiner Potsdamer Bibliothek östliches Europa Sachbücher, Bildbände und Belletristik.
Die älteste Kultur bildende Kommunikationsform der Menschen ist das Erzählen. Es entspricht dem Bedürfnis, Erfahrungen zu teilen und an künftige Generationen weiterzugeben, es befördert das Erinnern, regt die Phantasie an, macht den Menschen kreativ und drückt sein Streben nach Lebenssinn aus. Seit ungefähr 20 Jahren erlebt das mündliche Erzählen in der westlichen Welt einen neuen Aufschwung. In Ost- und Südosteuropa jedoch sieht die Lage anders aus: Es gibt dort zwar eine reiche Erzähltradition, aber keine Plattform, die ihr speziell gewidmet ist. Damit diese Tradition nicht verloren geht, hat die Deutsche Gesellschaft in den Jahren 2010 und 2011 ein Erzählprojekt in Ungarn, Polen und Rumänien durchgeführt. Dabei wurden Angehörige der deutschen Minderheit durch Berufserzähler aus Deutschland zu Erzählern und zu Erzähltrainern ausgebildet. Die große »Geschichte« sowie die kleinen »Geschichten« werden über das Erzählen bewusst gemacht, erhalten und als erhaltenswert in den jeweiligen Ländern integriert. Über die ausgebildeten Erzähltrainer werden in den drei Ländern weiterhin Erzähler sowohl der Minderheit, als auch der kulturellen Mehrheit ausgebildet. Über dieses Projekt, bei dem an den drei Standorten in Fünfkirchen, Oppeln und Klausenburg jeweils ein Erzählabend, ein Workshop sowie ein abschließendes Erzählfestival stattfanden, wollen wir durch eine Lesung und eine anschließende Podiumsdiskussion anschaulich berichten.

Die Tagung wird vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft am 20. September 2011, 18.30 Uhr, im Europa-Saal der Deutschen Gesellschaft im Mosse-Palais, Voßstraße 22, in Berlin-Mitte, organisiert. Die Botschaft liegt unmittelbar neben der U-Bahn-Station Mohrenstraße (U2). Ihre Teilnahme sollten Sie sich bis zum 15. September 2011 beim Deutschen Kulturforum östliches Europa bestätigen lassen.

Programm:

Helga Gruschka, (Erzählakademie München): Das weiße Pferd (autobiografisch), Die Reise nach Oletzko (Literatur vermündlicht)

Dr. Norbert Kober (Erzählakademie München): Der Wichtel und der Krämer (nach Andersen), Pirkwiesen (biographische Geschichte meiner Großeltern)

Podiumsdiskussion der Erzähler mit Prof. Dr. András Balogh (Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg, Rumänien), Dr. Gabriella Dávid (Valeria-Koch-Schulzentrum, Fünfkirchen/Pécs, Ungarn), Monika Wittek (Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften, Oppeln/Opole, Polen), Moderation Dr. Ingeborg Szöllösi

Nähere Infos beim Deutschen Kulturforum östliches Europa, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Telefon: (03 31) 20 09 80, Fax: (03 31) 2 00 98 50, E-Mail: deutsches[ät]kulturforum.info, Internet: www.kulturforum.info.

Schlagwörter: Lesung, Literatur, Südosteuropa, Berlin, Podiumsdiskussion

Bewerten:

6 Bewertungen: –

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.