Nachdem die Beschlussfähigkeit zur Wahl festgestellt war, ergriff der aus dem Amt scheidende erste Vorsitzende Hansotto Lang das Wort. Ihm verdankt die Gruppe ihre Existenz. Denn Lang hatte die Idee und er schaffte es, dass am 12. Mai 2001 die Kreisgruppe Ebersberg aus der Taufe gehoben wurde. Gemeinsam mit seinen engagierten MitstreiterInnen der ersten Stunde traten die Siebenbürger Sachsen in den Folgejahren durch Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz ins Bewusstsein der Kreisbewohner. Dafür ernteten sie Anerkennung auch von Seiten des Landrats, der Bürgermeister und ethnischer Gruppen, mit denen eine gute Zusammenarbeit zustande kam. Hans Otto Lang verabschiedete das alte Jahr, dankte allen Helfern und ließ die hervorragenden Aktivitäten des Jahres Revue passieren.

Große Resonanz beim Publikum brachte das Mitwirken einer achtköpfigen siebenbürgischen Trachtenabordnung auf einem geschmückten Wagen bei der traditionellen Leonhardifahrt in der Nachbarstadt Grafing, dessen Initiator Hans Gärtner war (diese Zeitung berichtete). Ebenfalls großen Anklang fand eine umfangreiche Aus­stellung über Siebenbürgen in Schrift, Fotos, Trachten, Schmuck, Mobiliar, Gebrauchsgegen­ständen sowie einem Film, die in der Kreisstadt Ebersberg drei Monate lang gezeigt wurde und ein interessiertes Publikum erreichte. Als Höhe­punkt der Veranstaltungen kann die Beteiligung bei der 50. Jahrfeier der evangelischen Kirche in Ebersberg genannt werden. Siebenbürgische Trachtenpaare bereicherten den Festgottes­dienst, ein Verkaufstand mit traditionell siebenbürgischen Schmankerln lockte Hungrige an.

Ein besonderes Geschenk zum 50. Geburtstag der Heilig-Geist-Kirche machte die Kultur­refe­rentin Antje Krauss-Berberich – in ihrer Funktion als Galeristin und Leiterin des Stadt­archivs – ihrer Gemeinde. Zum ersten Mal präsentierte sie sämtliche Künstler, die den Kirchenraum und das Gemeindehaus mit Werken bestückt haben, in einer Ausstellung. Ein Querschnitt durch deren Arbeiten als Leihgaben in Vitrinen sowie die von ihr verfassten Viten brachten das bislang unbekannte Leben und Wirken der Künstler zutage. Durch diese Aus­stellung wurde publik, dass auch zwei Kronstädter ihre Handschrift in der Ebersberger Kirche hinterlassen haben: der über Bayerns Grenzen hinaus bekannte Architekt und Mitplaner des Gotteshauses Helmut von Werz und der Grafiker und Maler Heinz Schunn.

Traditionell organisierte die Kreisgruppe einen siebenbürgischen Gottesdienst für alle Chris­ten der Kreisstadt. Diesen zelebrierte der ehemalige Kronstädter Stadtpfarrer Mathias Pelger, der eigens aus Augsburg anreiste. Anschließend lud die Gruppe zum beliebten Herbstfest ein.

Bevor der Vorsitzende Hansotto Lang das offizielle Grußwort dem stellvertretenden Landes­vorsitzenden Harry Lutsch übergab, bedankte er sich bei allen Anwesenden und gab bekannt, dass er aus privaten Gründen sein Amt niederlegt. Harry Lutsch begrüßte die versammelte Runde und erläuterte die Rolle unseres Verbandes und die Bedeutung des Integrationsprozesses in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Er bat die Anwesenden um eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Kreis­gruppen (z. B. gemeinsame Veranstaltungen).

Nach Ehrungen und der Verleihung von Urkun­den sowie dem Kassenbericht wurde zur Wahl geschritten. Applaus herhielt die einstimmig gewählte neue Vorsitzende Brigitte Tohanean-Knall (Honigberg). Ferner wurden gewählt: Stellvertretende Vorsitzende und weiterhin Kultur- und Pressereferentin: Antje Krauss-Berberich (Kronstadt); deren Stellvertreterin sowie Frauenreferentin: Waltraut Acker (Kron­stadt); Schriftführerin: Liane Hinsberger (Kronstadt); Kassier: Andreas Thiess (Kirchberg); Beisitzer: Hedda Lang (Hermannstadt), Hansotto Lang (Tartlau) und Gerhilde Keul (Großlasseln); Kassen­prüfer: Udo Drotleff (Marktschelken) und Christian Hauptkorn (München); Ersatzrechen­prüfer: Ottmar Kästner (Zeiden).

Die neugewählte Vorsitzende Brigitte Tohanean-Knall dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschte eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern der Kreisgruppe. Bei Kerzenschein, an festlich gedeckter Tafel, mit Plätzchen, Kuchen und Kaffee, stimmungsvoller Hintergrundmusik wurde der erste Adventsonntag gebührend gefeiert.

Antje M. Berberich