Der Kreisgruppenvorsitzende Werner Kloos wies in seiner Begrüßungsrede auf die Bedeutung des Kronenfestes hin, das in der neuen Heimat unter veränderten Bedingungen gefeiert werde. Das Fest solle uns an die Bräuche erinnern und zugleich Begegnungen und Wiedersehen ermöglichen. Auch heute sei das Kronenfest geprägt vom Dank für Saat und Ernte sowie der Bitte um Segen für die Zukunft.

Unter den Ehrengästen konnte Kloos den stellvertretenden Landrat Max Wimmer, den Altdorfer Bürgermeister Josef Sehofer, den zweiten Bürgermeister Franz Kainz, den Marktgemeinderat Georg Nirschl, den Landshuter Stadtrat Helmut Radlmeier, Rudolf Haybach seitens der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Horst Osthoff seitens des Sudetendeutschen Kreisverbandes Landshut, Joachim Flache von der Schlesischen Landsmannschaft, Roland Körösy, den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Landshut der Banater Schwaben, den Unternehmer Vinzenz Reif, der in der Siebenbürgenhilfe engagiert ist, den Chefredakteur dieser Zeitung, Siegbert Bruss, und den Vorsitzenden der Kreisgruppe Weilheim, Hans-Ulrich Konnerth, der mit der Tanzgruppe Weilheim angereist war, begrüßen.

Bürgermeister Josef Sehofer, der Schirmherr aller neun Kronenfeste, die seit 1999 in Altdorf gefeiert werden, hielt eine Abschiedsrede, da er im nächsten Jahr nicht mehr kandidieren wird. Er betonte, dass die Marktgemeinde Altdorf ihren wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung auch den vielen zugewanderten Vertriebenen und Aussiedlern verdanke. Die Siebenbürger Sachsen hätten sich sehr gut integriert und seien sich dessen bewusst: „Wer seine Wurzeln nicht kennt, weiß nicht, wie es in der Zukunft weitergeht.“ Deshalb freute sich der Altdorfer Bürgermeister, dass so viele Gäste gekommen waren und dadurch ihre Heimatverbundenheit zeigen.

Erstmals beim Kronenfest dabei war der stellvertretende Landrat Max Wimmer. Die Siebenbürger Sachsen hätten seit ihrer Einwanderung nach Siebenbürgen Mitte des 12. Jahrhunderts ihre Kultur, ihre Traditionen, aber auch die sozialen Kontakte und die Geselligkeit gepflegt. Heute werden sie vom jugendlichen Nachwuchs begleitet, und dieses Fest zeige, dass sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen müssten. „Sie geben die Tradition in Form zündender Ideen weiter und harren nicht auf Altem.“ Wimmer rief die Siebenbürger auf, dies auch in Zukunft zu tun und dafür zu sorgen, „dass Sie nicht untergehen“.

Karl-Christian Schuller, stelllvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, dankte Altdorf und allen anderen bayerischen Gemeinden, die die Siebenbürger Sachsen mit „offenen Armen aufgenommen haben“. Siebenbürger und Bayern passen aufgrund einer ähnlichen Mentalität gut zusammen.

Die Blaskapelle Landshut unter der Leitung von Erwin Arz sorgte in bewährter Weise für die musikalische Umrahmung des Festes und spielte anschließend zum Tanz auf.

Ein wichtiges Ziel der Kreisgruppe ist es, Kinder und Jugendliche in die Brauchtumspflege mit einzubeziehen. So war die junge Generation wieder maßgeblich am Gelingen des Festes beteiligt. „Jungknecht“ Fabian Kloos (14) meisterte den Aufstieg auf die Krone aus eigener Kraft, hielt von dort eine beeindruckende Kronenbaumrede und erfreute die Kinder mit einem Bonbonsregen. Die Erwachsenentanzgruppe Landshut unter der Leitung von Waltraud Erli und die Tanzgruppe Weilheim unter Hans-Ulrich Konnerth boten schwungvolle Tänze unter der Krone. Die Kindertanzgruppe Landshut unter Renate Kloos ließ die Herzen der Zuschauer höher schlagen. Die Kleinen tanzten gekonnt „Kathrinchen“ und „Kleiner Sprotten“.

Für das Gelingen des Festes waren zahlreiche Helfer im Einsatz, denen von dieser Stelle aus herzlich gedankt sei. Die Jugendtanzgruppe Landshut fiel wegen einer gleichzeitig stattfindenden Hochzeit aus, so dass die Mitglieder der Erwachsenentanzgruppe diesmal auch den Baumstriezel buken. Wie immer hatten sie am Vorabend die Krone gebunden, besorgten den Ausschank der Getränke und waren für viele andere organisatorische Einzelheiten verantwortlich. Die siebenbürgische Metzgerei Hans Fronius aus dem benachbarten Altfrauenhofen verwöhnte die Gäste mit Mici und Holzfleischessen. Hobbywinzerer Wilhelm Maurer stiftete einen edlen Rebensaft, dessen Verkaufserlös zu hundert Prozent der Kindertanzgruppe zugute kommt. „Es liegt uns allen sehr am Herzen, dass diese Gruppe möglichst lange bestehen bleibt. Sie ist unsere Zukunft“, erklärte Werner Kloos.

Zwei grenzüberschreitende Veranstaltungen werden die Landshuter Kulturgruppen mitgestalten: in der ersten Julihälfte die Europatage in Essenbach (eine Gastgruppe aus Heltau unter Bürgermeister Johann Krech wird dabei erwartet) und das Sachsentreffen am 15. September in Hermannstadt, der Partnerstadt Landshuts und diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt.

S. B.

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Bildergalerie des Kronenfestes 2007 in Altdorf