13. Februar 2020

Gelungene Backnanger Weihnachtsfeier

Spätestens als diese Liedzeilen erklangen, war auch der letzte Gast der Backnanger Weihnachtsfeier in der Markuskirche ergriffen von der beeindruckenden Darbietung des Urweger Chores aus München. Seine Anwesenheit verdankte die Kreisgruppe der Idee, jedes Jahr bei unserer Weihnachtsfeier einen Lichtertbrauch aus einer anderen Heimatgemeinde vorzustellen. Hahnbach machte letztes Jahr den Anfang (wir berichteten). Es folgte nun Urwegen mit seiner typischen Lichterttradition, umrahmt von weiteren Bräuchen und lustigen Geschichten rund um dieses Dorf.
In der Vorbereitung überlegten wir uns, wie wir diesen Brauch so authentisch wie möglich vorstellen könnten. Gelebt wird er nämlich in München von der dort ansässigen großen Urweger Gemeinschaft schon seit vielen Jahren. Was lag da näher, als den erfahrenen Chor, der ein großes Repertoire an traditionellen Liedern aufweist, zu uns einzuladen. Unser Wunsch traf, sehr zu unserer Begeisterung, auf eine große Bereitwilligkeit.

So begab es sich am Samstag vor dem dritten Advent, dass sich ein Bus mit dem Münchner Chor, einem Bläser-Ensemble und einigen interessierten Begleitpersonen von München auf den Weg nach Backnang machte. An der Pforte der Markuskirche wurden sie von uns herzlich begrüßt.

Nach einem leckeren Mittagessen bei fröhlichem Beisammensein startete unsere Weihnachtsfeier. Vor der vollbesetzten Kirche stimmten uns die „Bandisten“ mit weihnachtlichen Weisen auf die Feier ein. Unser Vorsitzender Gerhard Rill erinnerte uns in seiner Begrüßungsrede daran, dass unsere siebenbürgische Tradition aus weit mehr als den typischen Gerichten wie Speck, Hanklich, Palukes und Krautwickel besteht. Es gehören auch die im Jahreskreislauf etablierten Bräuche wie das Lichtertsingen dazu.
Münchner und Backnanger Chor – vereintes ...
Münchner und Backnanger Chor – vereintes Engagement trägt zu einer sehr gelungenen Weihnachtsfeier bei. Foto: Jutta Plajer
Im weiteren Programmverlauf durften wir uns über ergreifende, weihnachtliche Beiträge in Form von Geschichten, Gedichten und Liedern freuen. Die Kaffeepause wurde von den Gästen genutzt, um sich am reichen Kuchenbüfett zu bedienen. Die drei zum Bersten vollen Tische mit den wohlschmeckenden Kreationen boten für jeden Geschmack etwas. An alle, die diese reichhaltige Vielfalt möglich gemacht haben, ein herzliches Danke. Danach lud Nikolaus die Kinder ein, ihm ihre Nikolausgedichte vorzutragen. Ihr bezaubernder und mutiger Einsatz wurde dann auch mit einem Geschenke-Päckchen belohnt.

Den Abschluss und gleichzeitig den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete das Urweger Lichtertsingen. Strahlend schön präsentierte sich der Lichtert, der seinen Glanz vielen helfenden Händen verdankte. So trafen sich im Vorfeld viele Frauen unserer Kreisgruppe, darunter fachkundige Urwegerinnen, bastelten liebevoll die zahlreichen Krepppapierrosen und schmückten die Kränze mit Tannengrün. Für viele Anwesende weckte dieses Beisammensein wehmütige Erinnerungen an das Lichtertbinden, wie es früher in der alten Heimat war. Der spaßige Abend wurde bereichert durch viele Anekdoten und Geschichten aus jener Zeit. In der abgedunkelten Kirche waren dann auch alle Augen auf ihn gerichtet, als der Lichtert feierlich Einzug hielt in den Saal und dabei vom gemeinsamen Gesang der beiden Chöre aus Backnang und München begleitet wurde. Die Weihnachtsversion des Siebenbürgen-Liedes brachte uns alle der Weihnachtszeit in der alten Heimat näher und war eine gelungene Einstimmung auf das eigentliche Urweger Lichtertlied „Froh stimmt in der Engel Chöre“.

Ähnlich wie in Urwegen, wo Kinder die Strophen und der Chor den Refrain sang, wurde auch in Backnang das Lied von zwei verschiedenen Chören vorgetragen und kam dem Originalbrauch dadurch sehr nahe. Unser Dank für den gelungenen und feierlichen Auftritt der beiden Chöre geht an Michael Rastel und Kurt Bartesch. Ebenso geht ein herzliches Dankeschön an den Leiter des Bläser-Ensembles Hans Depner und an die vielen anderen Beteiligten an dieser überaus gelungenen Feier, die aber mit Programmende noch lange nicht zu Ende war. Spontan fanden sich nämlich viele Gäste im Foyer der Kirche ein, um zusammen viele aus der alten Heimat bekannten Lieder zu singen. Sie wurden begleitet von Michael Rastel am Akkordeon und Kurt Bartesch auf der Gitarre und dem Weinbecher, der traditionell im Kreis der gutgelaunten Sänger seine Runden drehte. Am späten Abend, als die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht hatte, mussten die angereisten Gäste uns leider verlassen. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine außergewöhnlich schöne Weihnachtfeier.

Einladung zum Faschingsball: Er findet am 15. Februar in der Steinbacher Dorfhalle (Backnang) statt. Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr. Traditionelle siebenbürgische Küche, Getränketheke und Cocktailbar verwöhnen Leib und Seele. Das „Duo Riff“ sorgt wie in den letzten Jahren für gute Stimmung.

Monika Hamlescher-Hihn und Jutta Plajer

Schlagwörter: Weihnachtsfeier, Backnang

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