11. Januar 2020

Siebenbürgisch-sächsischer Brauch in Crailsheim: Die Augen auf zum "Lichtert"

Am zweiten Adventssonntag, dem 8. Dezember 2019, war der Saal im Kreuzberg-Gemeindehaus in Crailsheim, wo neben der Bühne unser „Lichtert“ stand, schon um 14.00 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Familie Bruckner und Helfer hatten den Leuchter wieder prächtig geschmückt, so dass er alle Blicke auf sich zog.
Vorsitzender Reinhold Bruckner begrüßte die Besucher der Adventsfeier der Kreisgruppe Crailsheim-Schwäbisch Hall, darunter als Ehrengäste Dekanin Friederike Wagner und den örtlichen BdV-Vorsitzenden Georg Braun. Dekanin Wagner ergriff gerne die Gelegenheit zu einem Grußwort und sagte u.a., sie besuche die Veranstaltungen der Siebenbürger Sachsen deshalb besonders gerne, weil man hier hinter dem Brauchtum echten Glauben spüre. Georg Braun, der mit Bernddieter Schobel zusammen den örtlichen BdV leitet, berichtete, dass siebenbürgisch-sächsische und banat-schwäbische Kulturgruppen bei zentralen Veranstaltungen des BdV im Gegensatz zu früher jetzt einen wesentlichen und nicht mehr wegzudenkenden Teil der Darbietenden ausmachten.
Auftritt der Kleinen beim „Lichtert“ in ...
Auftritt der Kleinen beim „Lichtert“ in Crailsheim. Foto: Christa Klein-Bruckner
Danach hieß es: Bühne frei – zunächst für die Jüngsten. Felix Meister, Lea und Luke Fakner trugen beherzt ihre Gedichte und Liedchen vor. Sie nahmen mit allen anderen Kindern freudig ihre Päckchen in Empfang. Renate Jäger las eine besinnliche Weihnachtsgeschichte vor. Der Singkreis unter der Leitung von Ute Hermann brachte das Lied „Weihnachtsglocken“ zu Gehör, ein englisches Lied aus dem Jahr 1897, „Ein Kind ist uns geboren“ und das Gesangbuchlied (Nr. 45) „Herbei, oh ihr Gläubigen“. Seine Predigt stellte Pfarrer i.R. B. Schobel unter den Wochenspruch: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Er erinnerte an den mit ähnlichen Worten beginnenden Ps. 121: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ Die Antwort darauf: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“, sei verwirklicht durch die Menschwerdung Gottes, symbolisiert durch das Weihnachtslicht des Leuchters, zu dem wir heut hinaufschauen würden.

Viel zu danken hatte Reinhold Bruckner im Rückblick auf das vergangene Jahr: Für die zufriedenstellende Durchführung aller geplanten Veranstaltungen, darunter vor allem das 40-jährige Jubiläum der Kreisgruppe; für alle selbstlosen Dienste der Helferinnen und Helfer, die vielen Kuchenspenden bei allen Feiern und nicht zuletzt den Besuchern, die allen Einladungen zahlreich gefolgt waren. Er wünschte den Anwesenden gesegnete Weihnachtsfeiertage und ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr. Das gemeinsam gesungene „Stille Nacht“ beschloss den feierlichen Teil. Danach saß man noch lange in angeregtem Gespräch beisammen.

Die ausgelegten Heimatkalender/Jahrbücher wurden alle mitgenommen. Und in Gedanken nahm wohl mancher auch das in der Predigt erwähnte „unsern Ausgang segne Gott“, wie wir es am Schlusse unserer Gottesdienste immer gesungen hatten, mit, und vielleicht auch ein still gebetetes „gleichermaßen segne unsern Eingang“ – in ein neues Jahr und Jahrzehnt.

Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Crailsheim, Adventsfeier, Lichtert

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