15. Oktober 2018

Kreisgruppe Bonn beim Tag der Heimat 2018

„Gedenktage sind Denkmäler in der Zeit … “ – mit diesem Zitat von Aleida Assmann begrüßte der Bundesinnenminister am 20. Juni in Berlin die Teilnehmer der Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung (diese Zeitung berichtete). Der „Tag der Heimat“ ist so ein Gedenktag, der in der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 jährlich begangen wird. Er hat offiziellen Charakter, bei den zentralen Kundgebungen sprechen regelmäßig hochrangige Repräsentanten von Staat und Regierung und in mehreren Bundesländern werden die öffentlichen Gebäude beflaggt.
Bundespräsident Steinmeier unterstrich in seinen Grußworten, dass die lebendige Erinnerung an die Heimat und Heimat überhaupt zu jedem Leben gehöre. Die Zeiten, da fast nur die Vertriebenen von Heimat sprachen, seien längst vorbei, heute haben viele entdeckt, dass der Begriff „Heimat“ Kostbares und Unersetzliches meint. Die Zeitzeugen von Flucht und Vertreibung wissen aus eigenem Erleben, was Heimat für die Menschen bedeutet. Nicht zuletzt deswegen hat der Tag der Heimat für sie eine besondere Bedeutung. Die Regionalverbände des Bundes der Vertriebenen (BdV) organisieren im September lokale Veranstaltungen zum Heimattag. Das diesjährige Motto lautet: „Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen“. Es soll vorhandene Brücken der Verständigung breiter und stabiler gestalten und unzeitgemäßen Ballast beseitigen. Verständigung gelingt am besten auf der Basis von Recht und Wahrheit (Dr. Bernd Fabritius).
Der Stand der Kreisgruppe Bonn beim „Ostdeutschen ...
Der Stand der Kreisgruppe Bonn beim „Ostdeutschen Markttag“. Fotos: p.z.
Der Kreisverband Bonn des BdV hatte alle ortsansässigen Landsmannschaften aufgerufen, wieder den hier üblichen „Ostdeutschen Markttag“ zu gestalten. Er ist bundesweit die größte Freiluftveranstaltung dieser Art. Nur die Deutschlandtreffen der Schlesier alle zwei Jahre in Hannover oder die der Sudetendeutschen und der Siebenbürger Sachsen zu Pfingsten sind größer. Nach der Auftaktveranstaltung am 6. September in der Stadthalle Bad Godesberg folgte am 15. September ein ökumenischer Gottesdienst in der Bonner Stiftskirche. Am 16. September hatten die Mitglieder der verschiedenen Kreisgruppen auf dem Münsterplatz ihre Marktstände aufgebaut, mit denen sie sich und ihre alte Heimat präsentierten. Um 11.00 Uhr erfolgte der Einzug der Fahnenträger der Landsmannschaften, einzeln aufgerufen durch den Vertreter der Baltendeutschen, den Publizisten Elimar Schubbe. Es folgten Eröffnungsworte des Vorsitzenden der Kreisgruppe der Ostpreußen, Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak, und die Begrüßung durch Bürgermeister Reinhard Limbach (CDU).
Der Vorsitzende der Kreisgruppe Bonn, Johannes ...
Der Vorsitzende der Kreisgruppe Bonn, Johannes Hendel, Bürgermeister Reinhard Limbach und der Vorsitzende der Kreisgruppe der Ostpreußen, Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak (von links), begutachten den Siebenbürgen-Stand beim „Ostdeutschen Markttag“.
Die Angebote der Marktstände machten Interessierte mit der Geschichte der jeweiligen Herkunftsgebiete bekannt. Stellwände mit Bildern und Karten veranschaulichten Heimatorte und es wurden einschlägige Bücher, Broschüren und Bildbände angeboten. Ostdeutsche Kultur ist Teil unserer gesamtdeutschen Kultur. Aber der Markt bot mehr als nur Gedenken an Vergangenes. Großen Raum nahmen die kulinarischen Grüße aus der Heimat ein, außerdem wurde ein umfangreiches kulturelles und historisches Programm geboten. Auf der Bühne unterhielt das Oberschlesische Blasorchester aus Ratingen die Gäste mit flotten Melodien, die „Brückenberger Trachtengruppe“ führte schlesische Volkstänze auf und wir hatten Verstärkung durch die Landsleute aus Wuppertal bekommen. Die Wuppertaler Tanzgruppe in den schönen Trachten wurde schon vor ihrem Auftritt sehr bewundert. Dann zeigten die Tänzer mit viel Temperament ihr Können, wurden wiederholt von beeindruckten Zuschauern beklatscht und mussten zahlreiche Zugaben bringen.
Das Publikum auf dem „Ostdeutschen Markttag“ ...
Das Publikum auf dem „Ostdeutschen Markttag“ verlangte von der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe aus Wuppertal mehrere Zugaben.
Von 11.00 bis 18.00 Uhr flanierten neugierige Bonner Bürger und Touristen längs der Stände. Unser Siebenbürgen-Stand war ständig dicht umlagert. Auf Stellwänden und Roll-ups zeigten großformatige Abbildungen Landkarten, unsere Kirchenburgen und Trachten und auf den Tischen lagen Bücher über Siebenbürgen, Keramik und Stickereien aus. Und wir boten ebenfalls heimische Spezialitäten an: siebenbürgisches Kleingebäck, viel gefragtes „Fettbrot mit Zwiebel“, echten siebenbürgischen Pali und Kokelwein. Unser „Pali“ fand sogar im Bonner General-Anzeiger Beachtung, denn der betitelte seinen Bericht über den Markttag mit der Zeile „Trachten, Volkstänze und Pali“.
Die Trachtengruppe aus Wuppertal stärkt sich nach ...
Die Trachtengruppe aus Wuppertal stärkt sich nach ihrem Auftritt am Stand der Kreisgruppe Bonn.
Den Helfern aus der Kreisgruppe Bonn des Verbands der Siebenbürger Sachsen und den Freunden „von auswärts“ sei für die geleistete Arbeit herzlich gedankt. Sie haben alles getan, um uns würdig zu repräsentieren und zum guten Gelingen des Heimattages beizutragen.

p.z.

Schlagwörter: Bonn, Tag der Heimat, Wuppertal

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