9. Juni 2018

Keramikmalseminar der Nachbarschaft Schwabach

Zum achten Mal fand das Keramikmalseminar der Siebenbürgischen Nachbarschaft Schwabach des Kreisverbands Nürnberg statt. Am 28. April kamen im Evangelischen Haus in der Wittelsbacher Straße zahlreiche Teilnehmerinnen von nah und fern zusammen.
Ein Tag für kreative Menschen, die nach Herzenslust malen und sich von einigen Männern der Nachbarschaft Schwabach kulinarisch verwöhnen lassen. Man kann die siebenbürgische Keramikmalerei oder Tonmalerei als Identitätsmerkmal ansehen, wie die Tracht, die Lieder und die Volksmusik. Elisabeth Wolf-Treichel ließ sich vor acht Jahren auf dieses Experiment ein und blieb bis heute dabei. Sie freut sich immer wieder auf dieses gemeinsame Arbeiten mit teils neuen Teilnehmerinnen. Es ist eine der wenigen Veranstaltungen, wo Jung und Alt, von 12 bis 80, an einem Tisch gemeinsam malen. In diesem Seminar muss man keine Vorkenntnisse haben, nur die Lust, den Pinsel zu schwingen. Und die ein oder andere Maltechnik mal ausprobieren. Das Resultat ist immer ein wunderschönes Unikat dank der umsichtigen, professionellen Seminarleiterin und der vielen Hilfsmittel, die man gestellt bekommt.
Teilnehmerinnen des 8. Keramikworkshops der ...
Teilnehmerinnen des 8. Keramikworkshops der Siebenbürgischen Nachbarschaft Schwabach. Foto: Malwine Markel
Am Samstag um zehn Uhr begann der Workshop. Es gab zu Beginn wie immer eine Begrüßung mit Kaffee und Kuchen und eine kurze Einführung in die Kunst der siebenbürgischen Keramikmalerei. In diesem Jahr wurde das Thema „Symbolbedeutung verschiedener Motive“ behandelt. Es gibt die traditionellen Symbole: Granatapfel, Lebensbaum, Lilie, Tauben, Pfauen, Kuckuck, Eicheln, Swastika, Kreisorna- mente und viele andere. Zur Sprache kamen auch die verschiedenen Maltechniken sowie die passenden Instrumente dazu. Denn es sind nicht nur die Pinsel im Einsatz, sondern auch unterschiedliche Kratzstifte mit verschiedenartigen Spitzen und Wattestäbchen. Wenn man seinen Teller oder seine Kugel mal nicht mit Motiven bemalen will, kann man auch die Mosaiktechnik anwenden. Hierbei kommen Pinsel und Wattestäbchen zum Einsatz.

Gut gestärkt und mit teils aufgefrischtem Wissen ging es nun an die künstlerische Arbeit. Dem Alltag mal mit ein paar Pinselstrichen entfliehen, seiner Kreativität freien Lauf lassen. Während die Frauen malen, sind einige Männer schon fleißig am Kochen. Im Schrebergarten werden das Kesselgulasch und die Polenta zubereitet. Pünktlich um 13.00 Uhr stand das Essen im Sophie-Scholl-Saal auf dem Tisch. Dazu gab es selbst eingelegte saure Gurken und rote Paprika, selbst gemachtes Sauerkraut und saure grüne Tomaten. Danach wurde weiter gemalt, die Männer erledigten das Tischabräumen und den Abwasch. Parallel dazu fing das Backen der Palatschinken an. Dazu gab es dann selbst gemachte Marmelade und ein Obstkompott. Doch bevor nicht alle ihre Teile fertig bemalt hatten, ließ sich keine der Teilnehmerinnen stören, so verlockend auch der herrliche Palatschinken-Duft den Raum durchzog. Ein herzliches Dankeschön an die Köche, die wieder Mal ein köstliches Essen zubereitet haben.

Leider kann man seine geliebten Kunstwerke nicht sofort mit nach Hause nehmen. Gut verpackt wurden sie von Frau Wolf-Treichel mitgenommen, noch glasiert und bei 1600 Grad im Brennofen gebrannt. Erst dann können diese Kunstwerke ihre volle Pracht entfalten und Herzen erfreuen.

Malwine Markel

Schlagwörter: Nürnberg, Workshop, Keramikmalerei, Schwabach

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