1. März 2018

Kunterbunt am Nürnberger Fastnachtzug dabei

Um diese Jahreszeit mit dem Ochsengespann unterwegs? Ja, das können nur die Siebenbürger Sachsen sein, die nach zwei Jahren Abwesenheit wieder am ältesten Fastnachtzug der Welt, dem Nürnberger, teilnehmen. Seit 2010 sind wir mit der Gruppe aktiv dabei und erfreuen die Zuschauer mit unseren farbenprächtigen Kostümen. Wir haben in unserer Gruppe durch eine „Hühnerfamilie“ Zuwachs bekommen, Hahn, Henne und Küken. Die Begrüßung fiel seitens der Sprecherstellen sehr herzlich aus für die Gruppe unseres Kreisverbandes, die geschniegelt und gestriegelt auch bei nasskaltem Wetter zum Lauf antrat.
„Der Ochsenlauf“ wurde am Aschermittwoch in mehreren Gemeinden in Nordsiebenbürgen aufgeführt. Er diente dazu, den Winter zu vertreiben und das Land für das Frühjahr vorzubereiten. Allen voran laufen im Zug die Schneemänner bzw. -frauen, die von Hexen gejagt werden, die den Winter vertreiben sollen. Ihnen folgt ein „Ochsengespann“, geführt vom Altknecht, bestehend aus zehn bis zwölf Männern und Burschen der Nachbarschaft und Jugendlichen in ihren weißen Gewändern, die mit bunten Bändern und Schellen bestückt sind und als Ochsen eingespannt den Pflug, den der Bauer lenkt, ziehen. Auf dem Pflug steht ein Pärchen, Peter und Gretchen, die, sich an den Händen haltend, die Freude ausdrücken, dass der Winter vertrieben wurde und bald das Frühjahr kommt.

Ein Ochsentreiber spornt das Ochsengespann mit der Peitsche an, die er immer wieder schnalzen lässt. Zwei Sämänner laufen hinterher und streuen das Saatgut für das Frühjahr aus (in unserem Fall Süßigkeiten und Konfetti).
Fotocollage: Kreisverband Nürnberg beim ...
Fotocollage: Kreisverband Nürnberg beim Fastnachtzug in Nürnberg mit dem Brauch aus Nordsiebenbürgen, „Ochsengespann mit Winteraustreibung“. Gruppenbild: Annette Folkendt / restliche Fotos: Hans Wagner
Die Vogelscheuchen haben die Aufgabe, die Saatkrähen zu vertreiben. Der Finanzmann (Frack und Zylinder) treibt den Sold in Naturalien ein (früher waren es Eier und Speck, welche später beim Feiern verzehrt wurden). Die „Zigeunerinnen“ schleichen sich heran, um zu betteln, und sagen schon mal die Zukunft voraus. Die blau-rot kostümierten „Läufer“ sorgen für gute Laune.

Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die unseren Faschingslauf unterstützt haben. Allen Bäckerinnen und Bäckern für die leckeren Krapfen, Zitronenschnitten, Marmorkuchen, Kloutsch, Salzstangen, Apfelkuchen; unseren unermüdlich fleißigen guten Seelen Helmut und Erika Hoos für die Vorbereitungen davor; Rosina und Johann Nierlich für das Instandsetzen und Lagern des Equipments; Hans Thiess und Hans Wagner für das Transportieren und Verladen des Equipments und Hansi Müller, der später für die gute Stimmung bei der Nachfeier sorgte. Wir feierten im Gemeindesaal der Eibacher Johanneskirche bei einer Sauerkrautsuppe mit geräucherter Bratwurst als Einlage und leckerem Hausbrot vom jungen Team der Bäckerei Ludwig. Unsere Kreisvorsitzende Annette Folkendt und einige Vorstandskollegen unterstützten uns nicht nur moralisch, sondern liefen in der Gruppe mit. Danke allen, die diesen Tag so unvergesslich machten! NOSA Helau – Nürnberg Aha …

Annemarie Wagner

Schlagwörter: Nürnberg, Fastnacht, Umzug, Brauchtum

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