22. September 2017

Theatergruppe Wiehl-Bielstein spielte vor ausverkauftem Haus

Die Theateraufführungen der Laienschauspielgruppe Wiehl-Bielstein sind aus dem Kulturprogramm der Kreisgruppe nicht mehr wegzudenken. Am 9. September fanden sich im „Oberbantenberger Hof“ Gäste nicht nur aus der näheren Umgebung wie Drabenderhöhe und Gummersbach ein, viele Besucher nahmen auch längere Anfahrten in Kauf, um mit uns einen Theaternachmittag zu verbringen. Die Überraschung war gelungen. Dabei waren auch „Fans“ aus Bonn, Ennepetal, Mettmann, Leverkusen, Hannover, Nürnberg, Stuttgart, Augsburg und (Sie lesen richtig) aus Mediasch.
Der Besucheransturm war riesig, die räumlichen Kapazitäten waren bis auf den letzten Platz ausgeschöpft. In diesem Jahr wurde das Mundartstück „Et wor imol en reklich Med“ von Frida Binder-Radler gezeigt. Sie greift das Thema der Auswanderungswelle der Siebenbürger Sachsen nach Amerika auf. Unter den Heimkehrern sind auch Diz (Hans Bell) und sein Sohn Hans (Harald Zelch). Bald geht das Wetteifern der drei Witwen Zirr (Inge Kreuder), Kath (Anneliese Theil) und Sus (Marianne Weber) los, die Diz heiraten wollen. Stef (Daniel Theil) ist der gute Freund des Heimkehrers und hat eine Tochter. Hanni (Sigrid Schobel), die „reklich Med“, entpuppt sich als stolzes, wählerisches Töchterlein, das keinen Burschen an sich heranlässt. Ihre Mutter Threng (Brigitte Opatzki) kämpft entschlossen und leidenschaftlich um das Glück ihrer widerspenstigen Tochter. Tin (Simon Müller), Misch (Hans Opatzki) und Pitz (Heiko Müller), die aufrichtig um Hanni werben, erwecken Mitleid beim Publikum, da sie kalt abgewiesen werden. Nach geglücktem Trick kommt es schließlich doch zum Happy End mit Verlobung und Bauernhochzeit mit Schesserlied vor authentischem siebenbürgischen Haus. Einfach und schlicht, aber sehr wirkungsvoll war das Bühnenbild. Das Brautlied, von Sigrid Schobel beeindruckend vorgetragen, weckte bei so manchen Zuschauern im Saal Erinnerungen an die eigene Hochzeit in Siebenbürgen. Ein Hauch von Wehmut, die Schönheit und auch Traurigkeit im Augenblick des Abschieds von den Eltern und der vertrauten Geborgenheit – Sigrid brachte diese Stimmung überzeugend und ergreifend herüber. Die Jugendtanzgruppe unter Leitung von Birgit und Horst Kessmann passte perfekt ins Bühnenbild und bereicherte das Stück durch beschwingte Tänze und Lieder.
Theatergruppe und Tanzgruppe vor der ...
Theatergruppe und Tanzgruppe vor der Theaterkulisse. Foto: privat
Die Darsteller bereiteten sich an vielen Abenden und Nachmittagen in fröhlicher Runde, aber auch mit dem notwendigen Ernst auf die Aufführung vor. Es war eine intensive und schöne gemeinsame Zeit. Das konnte das Publikum spüren und würdigte es durch viel Applaus. Es war eine rundum gelungene Darbietung, auch dank der neuen Talente Brigitte Opatzki, Sigrid Schobel, Simon Müller, Heiko Müller und Hans Opatzki. Ein großer Dank geht an Erika Hamlischer, treibende Kraft der Truppe, die mit ihrer Leidenschaft und Erfahrung allen immer wieder Zuversicht gibt und sie für das Theaterspielen begeistert. Unterstützt wurde sie von Renate Zelch-Ziegler als Souffleuse und Rudolf Hamlischer (Ton und Technik). Ein Dankeschön geht an alle Helfer/innen, die zum Erfolg dieser Aufführung beigetragen haben. Der große Anklang, den das Stück gefunden hat, ermuntert die Theatergruppe, Einladungen über die Grenze unseres Heimatorts hinaus anzunehmen, um auch Landsleuten benachbarter Kreisgruppen die Gelegenheit zu geben sich daran zu erfreuen. Wir sprechen vielen Zuschauern aus dem Herzen, wenn wir sagen: Vielen Dank für den schönen Nachmittag.

Der Vorstand

Schlagwörter: Wiehl, Theater, Mundart

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