4. Oktober 2015

Münchner Kulturformationen zu Besuch in Lechbruck

Es ist schon Tradition, dass unsere Kulturformationen von Zeit zu Zeit das siebenbürgische Altenheim in Lechbruck besuchen.
Die Heimbewohner, Siebenbürger und Einheimische oder Vertriebene, saßen schon erwartungsvoll im geräumigen Speisesaal, als wir per Bus und mit einigen PKWs ankamen. Bald schon war unsere Blaskapelle – alle in Tracht – auf der Bühne und eröffnete, wenn auch nicht in voller Besetzung, so doch mit vollem Klang das Programm. Die Heimleitung, das Ehepaar Brandsch, in dekorativer Allgäuer Tracht begrüßte die Gäste, dankte fürs Kommen und wünschte allen einen segensreichen Tag. Der Kreisgruppenvorsitzende Wilhelm Jakob Hermann dankte für die Einladung, überreichte ein kleines Gastgeschenk und sprach kurz über das allgegenwärtige Thema Schloss Horneck, dessen schwierige Lage und seine Zukunft. Danach stellte er die Formationen vor und wünschte einen wunderschönen Tag.

Die Blasmusik unter dem Dirigat von Georg Filp bot wie immer ein beeindruckendes Konzert. Unter der Leitung von Simon Spielhaupter tanzten sechs Paare der Münchner Volkstanzgruppe einwandfrei und mit viel Schwung den „Nagelschmied“, die „Kuckuckspolka“ und die „Reklich Med“. Der Applaus verlangte eindeutig eine Zugabe. Zum Erfolg trägt auch die Ziehhar­monikaspielerin Marianne Mayr wesentlich bei. Live-Musik ist halt lebendiger! Mit den Liedern „Bäm Hontertstroch“, „Angderm Lirber“, „Bunt sind schon die Wälder“ erfreute uns der Reußmarkter Chor, ebenfalls in farbenfroher Tracht. Dirigent Wilhelm Spielhaupter forderte danach das begeisterte Publikum auf, gemeinsam mit dem Chor „Af deser Ierd“ zu singen. Vielen Senioren war ihre Rührung anzusehen.
Volkstanzgruppe München bei ihrem Auftritt in ...
Volkstanzgruppe München bei ihrem Auftritt in Lechbruck. Foto: Dr. Christian Spielhaupter
Während der Pause bildeten sich spontan mehrere Gesprächsgruppen; ja, sogar eine Singgruppe mit Akkordeonbegleitung. Die Stimmung war ausgezeichnet. Meine Gespräche mit den Heimbewohnern und den Betreuern waren sehr aufschlussreich. Ich erfuhr einiges über Singen, Basteln, speziellen Sport für Sturzprophylaxe, soziale Zuwendung, Erinnerungsarbeit, Kirchgang, Diätprogramme ... Eine Dame (Vertriebene) aus Serbien: „Wir verstehen uns sehr gut mit den Siebenbürgern und fühlen uns wohl in diesem Heim. Wir sind den Betreuern dankbar für ihre freundliche Zuwendung.“ Zu Mittag gab es Grillfleisch, Mici, Kartoffelsalat und exzellenten Rotwein. Wieder spielte die Blasmusik, und bei Kaffee und Kuchen fühlten sich alle sehr wohl. Und noch einmal Chor ... und gemeinsames Singen ... und schließlich verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen. „Ihr bringt uns jedes Mal ein Stück Heimat mit.“

An dieser Stelle möchte ich Familie Brandsch und ihrem Team danken für die gute Vorbereitung und Bewirtung, aber noch mehr für ihren beispielhaften Einsatz für das Wohl unserer alten Menschen. Ein weiterer Dank geht an alle Musikanten, Sänger und Tänzer, die viel Können, Zeit und Mühe darauf verwenden, uns immer wieder einen Teil unserer reichen siebenbürgischen Kultur vorzuführen.

Renate Kaiser

Schlagwörter: München, Blaskapelle, Volkstanzgruppe, Chor, Altenheim, Lechbruck

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