27. Juni 2015

Nachbarschaft Schwabach feiert 10-jähriges Bestehen

Schon ziemlich früh waren am Samstagmorgen, dem 16. Mai, emsige Helfer am Ort des Geschehens erschienen, um die letzten Vorbereitungen für die 10-jährige Jubiläumsfeier der Sieben- bürgischen Nachbarschaft Schwabach zu treffen. Alle auftretenden Gruppen mussten noch die Generalprobe auf der Bühne absolvieren. Die Zeit wurde knapp und es wurde hektisch.
Nicht nur, weil man die Bühne schnell und hurtig für jeden Auftritt ab- und aufbauen musste, sondern auch, weil jede Minute exakt verplant war bei dem reichhaltigen Programm zum 10-jährigen Jubiläum. Zwischen den Proben der verschiedenen Gruppen wurde fleißig dekoriert. Neben der Bühne, gleich auf der rechten Seite, gab es zwei Tische, die mit Tellern, Dosen, Vasen, Krügen und Schüsseln aus Keramik bestückt waren, alle von Teilnehmern des Keramikseminars selbst bemalt mit siebenbürgischen Motiven. Seit fünf Jahren organisiert Roswitha Kepp diese Seminare, bei denen die Frauen malen und die Männer kochen.

Wieder einmal kam ein großes leckeres Kuchenbüfett zustande. Eine große Anzahl von wunderschön dekorierten Kuchen lag auf der langen Theke. Ein Kuchen in Form eines Buches mit der Aufschrift „10 Jahre Nachbarschaft“ war in der Mitte der Theke nebst einem herrlich duftenden Blumenstrauß platziert. Die Kuchenbar wurde mit Freuden gestürmt, genossen und bestaunt. Nach dem Genuss dieser Leckereien fing die Jubiläumsfeier an. Nachbarschaftsmutter Roswitha Kepp hielt eine Ansprache und begrüßte die Ehrengäste: Bürgermeister Dr. Roland Oeser in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Matthias Thürauf, Karl Freller, MdL, Bezirksrat Daniel Foster, Pfarrerin Andrea Jülich, die Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, Inge Alzner, die Stellvertretende Bundesvorsitzende und Geschäftsführerin im Haus der Heimat Nürnberg, Doris Hutter, sowie die Stellvertretende Bundesjugendleiterin und Kulturreferentin der SJD, Stephanie Kepp, und natürlich die örtliche Presse.

Dr. Oeser bedankte sich für die Einladung mit „Schwabacher Gold“ in der Flasche. Die Nachbarschaft bereichere das kulturelle Leben der Stadt Schwabach, die Siebenbürger Sachsen pflegten demokratisches Selbstverständnis und Toleranz, lobte der Schwabacher Bürgermeister. Der Landtagsabgeordnete Freller hat sich mit der Geschichte der Siebenbürger Sachsen beschäftigt und sagte anerkennend, sie hätten „eine Hochkultur geschaffen und gepflegt in Siebenbürgen“. Die Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, Inge Alzner, sagte in ihrem Grußwort, dass die Schwabacher Nachbarschaft das Motto „Miteinander – Füreinander“ erfüllt und gepflegt habe und immer noch pflege. Wenn man von Anfang an mit Ideen, Begeisterung und Engagement dabei sei, diese auch lebe und vorlebe, könne so ein Motto funktionieren. Dieser Nachmittag sei die Krönung der Leistung von zehn Jahren mit Tanz, Theater, Liedern und Gedichten.
Mitwirkende beim Jubiläumsfest in Schwabach. ...
Mitwirkende beim Jubiläumsfest in Schwabach. Collage von Roswitha Kepp aus Fotos von Andrea Solaß, Annette Folkendt, Simona Binder und Heinz Maurer.
Stephanie Kepp hatte einen Werkzeugkoffer dabei als Symbol dafür, dass man an einer Nachbarschaft immer werkeln muss wie an einem alten Haus. Immer alles gut in Schuss halten, das geht nur miteinander. Dann trug sie ein Gedicht vor mit dem Titel „Miteinander – Füreinander – einmal anders“, das manchen Zuhörer zum Schmunzeln brachte.

Hans-Georg Schuster dankte Roswitha Kepp im Namen der Nachbarschaft Schwabach mit einem Blumenstrauß für ihre unermüdliche Leistung und dafür, dass sie immer für die Nachbarschaft da ist, auch wenn die Familie dabei manchmal etwas zu kurz kommt. Danach ergriffen Kathrin Kepp und Nadine Konnerth das Wort. Sie moderierten den Nachmittag und stellten zuerst die Kindergruppe der Nachbarschaft Schwabach vor. Alexandra Gillig, Magdalena Eitel, Lara Welter und Denise Thiess sangen Lieder und trugen Gedichte in Mundart und Hochdeutsch vor.

Für zehn Jahre treues Dabeisein und Mitmachen bei verschiedenen Veranstaltungen wurde Denise Thiess mit einer Urkunde und einer „siebenbürgischen“ Kerze von Roswitha Kepp geehrt.

Die Jugendtanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg zeigte eine Auswahl aus dem Kulturaustauschprogramm aus den USA und Kanada. Mit dabei war ein Sketch in sächsischem Dialekt und hochdeutsch, und sie sangen bekannte Lieder wie „Det Frähjohr kit än den Wegden“, „Nach meiner Heimat“, „Wie scheint der Mond so hell“. Dazu wurden sie auf dem Akkordeon von Michael Henning begleitet, auf der Gitarre von Fabian Kloos und auf der Cajon von Christoph Helch. Nach anhaltendem Applaus wurde eine Zugabe spontan gewährt.

Mit einer musikalischen Darbietung heizte die Siebenbürgisch-Fränkische Blaskapelle Ansbach nochmals so richtig ein, bevor dann die Augen der Zuschauer wieder gefordert wurden. Denn anschließend tanzten einige Nachbarschaftshelfer eigens hierfür einstudierte Tänze. Gekonnt meisterten sie die Drehungen und legten einen flotten Schritt aufs Parkett. Rosel Potoradi, Nachbarmutter in Fürth, beglückwünschte die Nachbarschaft Schwabach. Michael Orend trug zur Einstimmung auf das folgende Theaterstück das Gedicht „Titze Pitz um Schworzen Meer“ von Georg Kraus vor. Nach diesen Darbietungen war es Zeit für eine kurze Pause. Die Kuchenbar wurde wieder gut besucht und man ließ es sich munden, musikalisch begleitet von der Siebenbürgisch-Fränkischen Blaskapelle Ansbach.

Im zweiten Teil wurde das Theaterstück „Kurhotel Waldfrieden“ aufgeführt, eine Komödie in drei Akten von Christiane Cavazzini. Die Lacher im Publikum bescherten den Akteuren des Öftern eine kleine Verschnaufpause. An manchen Stellen ging es Schlag auf Schlag mit witzigen Einlagen. Die Laienspielgruppe der Nachbarschaft Schwabach hat schon viele Auftritte absolviert. Und immer gab es während der Aufführung eine musikalische Darbietung von den Akteuren. So kamen sie zu dem Namen „Singende Vögel aus Schwabach“. Seit 2007 sind die Ansprüche der Laienspielgruppe gestiegen, aber auch das Können! Dieser Dreiakter war das beste Theater, das die „Singenden Vögel aus Schwabach“ je aufgeführt haben. Eine der besten Leistungen, die die Schwabacher Laienspielgruppe auf die Bühne gebracht hat, so der Nachhall der Zuschauer auch Tage später. Alles stimmte. Die Kleidung, die Mimik, die Kombination von Mensch und Rolle, die Requisiten, alles wurde bis ins kleinste Detail, soweit möglich, berücksichtigt. Die Requisiten wurden zum Teil selbst hergestellt. Dem Regisseur und „Bühnenbildner“ Hans Kepp sei herzlich gedankt. Es war ein gelungenes Jubiläumsfest, das alle begeistert hat und eine unvergessliche Erinnerung bleiben wird.

Malwine Markel

Schlagwörter: Nürnberg, Schwabach, Nachbarschaft, Jubiläum

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