28. November 2019

Der neue Bundesvorsitzende Rainer Lehni im Interview

Rainer Lehni war 16 Jahre lang stellvertretender Bundesvorsitzender. Am 2. November wurde der Zeidner beim Verbandstag in Bad Kissingen mit einem Traumergebnis von 90 Prozent zum neuen Bundesvorsitzenden des Verbandes gewählt (diese Zeitung berichtete). Die Basisarbeit kennt der 47-Jährige ebenso gut wie jene im Bundesvorstand. Seit 1993 ist der gelernte Kaufmann, der beim Bundesverwaltungsamt in Köln arbeitet, vielseitig landsmannschaftlich aktiv, zunächst in Tanzgruppen in Stuttgart, dann als Pressereferent und Bundesjugendleiter der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD). Seit 2010 ist er Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen und seit 2012 Nachbarvater der Zeidner Nachbarschaft. Rainer Lehni gibt im folgenden Interview mit Siegbert Bruss Auskunft, wie man neue Mitglieder und Jugend für unsere Gemeinschaft gewinnen kann und welche Akzente er in der künftigen Verbandsarbeit sowie in den Beziehungen zu den Partnern in Politik und Föderation setzen will.
Welche Prägungen hast du in der Familie und Gemeinschaft erfahren, die dich dazu motiviert haben, dich seit 1993 im Verband der Siebenbürger Sachsen zu engagieren?

Aufgewachsen bin ich in einer damals noch intakten sächsischen kleinstädtischen Gemeinschaft in Zeiden im Burzenland, die mich geprägt hat. Hier ist einerseits die evangelische Kirchengemeinde zu nennen, andererseits die deutsche Schule. Der damalige Stadtpfarrer von Zeiden, Hermann Thalmann, hat im Religions- und Konfirmandenunterricht in den 1980er Jahren nicht nur Religion gelehrt, sondern uns auch siebenbürgisch-sächsische Geschichte, die man in der Schule nicht lehrte, nähergebracht. Aber auch eine Reihe von Lehrern hat trotz ideologisch durchsetztem Schulsystem einen Spagat zwischen offiziellem Schulplan und Hintergrundinformationen geschafft. Da die deutschen Schulklassen auch das Schulfest (Kronenfest) in Zeiden mitgestalteten, hatte ich meine ersten volkstänzerischen Versuche irgendwann in der Grundschule.
Im familiären Bereich waren dies mein Großvater Alfred Preidt, der viele Jahre als Kapellmeister die Junge Blaskapelle in Zeiden leitete, meine Preidt-Großmutter dagegen war im Kirchenchor und später dann im siebenbürgischen Chor in Waiblingen aktiv. Das prägt einen dann schon als Kind. Von meiner Lehni-Großmutter hatte ich, nach deren Auswanderung, eine Reihe von Geschichtsbüchern zur sächsischen Geschichte geerbt, die ich als Schüler regelrecht verschlungen habe. Nach unserer Aussiedlung im Frühjahr 1989, einer ersten Station in Bayern und dem ersten Zurechtfinden, landete meine Familie dann 1991 in Waiblingen bei Stuttgart. Durch sächsische Freunde, die 1992/ 1993 in der sächsischen Tanzgruppe in Crailsheim mitmachten, meldete ich mich 1993 bei der Volkstanzgruppe Stuttgart. Und so fing mein landsmannschaftliches Engagement an.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes ...
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Welche Erfahrungen aus der Basisarbeit findest du besonders wertvoll, die du auch anderen ähnlichen Gruppen weitergeben möchtest?

Meine Mitarbeit in verschiedenen Bereichen in unserer Gemeinschaft hilft mir unheimlich. Durch meine Aktivitäten habe ich sehr viele aktive Landsleute kennen- und schätzengelernt und bin dadurch sehr gut vernetzt. Auch nach rund 25-jähriger Tanzgruppen-„Karriere“ finde ich die gelebte Gemeinschaft in einer Tanzgruppe immer noch toll und vorbildlich. Es wird nicht nur Kultur und Brauchtum vermittelt, eine Tanzgruppe ist wie eine Familie oder ein großer Freundeskreis, mit der man einen großen Teil seiner Freizeit verbringt. Die Jugendarbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Während meiner drei Amtszeiten als Bundesjugendleiter der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) von 2001 bis 2010 hatte ich ein gutes Team an meiner Seite, mit dem viel bewegt wurde. Es freut mich sehr, dass viele Mitstreiter aus der Jugendarbeit der 1990er und 2000er Jahre heute im Verband aktiv sind, auch im jetzigen Bundesvorstand. Ich erinnere mich gerne z.B. an die Teilnahme der SJD mit über 150 Teilnehmenden am Oktoberfestzug in München 2002 oder an die Fahrt der Bundesjugendleitung nach Siebenbürgen im Sommer 2003, als ich meine Frau Heike kennengelernt habe. Die SJD ist auch eine Art „Heiratsmarkt“ für das private Glück, meine Frau und ich sind nur ein Beispiel von vielen.
In der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen haben wir eine Vielzahl von Veranstaltungen etabliert, etwa das Landesfest in Schwerte 2016, die auch für andere Landesgruppen interessant sein können. Etwas Besonderes war auch die Herausgabe der Festschrift „Wir sind daheim – 60 Jahre Siebenbürger Sachsen in NRW“ im Jahr 2011. Nicht zuletzt leite ich mit der Zeidner Nachbarschaft seit 2012 eine der größten Heimatortsgemeinschaften, die überaus aktiv ist. Ich bin sehr froh, dass hier, neben unseren vielen Aktivitäten in Deutschland, die Beziehungen zur Kirchengemeinde Zeiden heute als hervorragend eingestuft werden können und wir sehr enge Beziehungen nach Zeiden pflegen.

Welche Akzente möchtest du als neuer Bundesvorsitzender setzen, um die Verbandsarbeit auf Bundes-, Landes- und Kreisgruppenebene zu verbessern?

In erster Linie richtet sich die Arbeit des Verbandes auf die Kultur- und Gemeinschaftspflege aus. Die Aufgabe des Verbandes ist es, die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen auf allen seinen Ebenen zu fördern. Das ist in den vergangenen Jahren sehr gut gelungen, wenn ich mir die Arbeit mancher Landes- und Kreisgruppen anschaue. Was aber nicht heißt, dass wir uns ausruhen können. Das Gemeinschaftsleben muss ständig erneuert und angepasst werden. Der Spruch „Mer wallen bleiwen, wat mer sen“ ist im Prinzip richtig, aber auch unsere Vorgänger haben sich immer an neue Gegebenheiten anpassen müssen. Auch wir wollen neue Wege gehen und die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen dabei stets im Blick behalten.
Auf Bundesebene wird der Heimattag in Dinkelsbühl selbstverständlich weiter unser Dreh- und Angelpunkt im Jahreslauf bleiben. 2020 wird übrigens der 70. Heimattag stattfinden. Seminare und Tagungen für unsere ehrenamtlichen Aktiven müssen weitergeführt werden, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen bei der Durchführung von Veranstaltungen soll verstärkt werden. Ich denke hier auch an die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage, die wir in einer neuen Form wiederaufleben lassen können. Die Kreisgruppen müssen in ihrer wertvollen Arbeit an der Basis unterstützt werden, hierfür sind wir aber auch auf deren Wünsche und Anregungen angewiesen. Die Jugendarbeit muss auf allen Ebenen des Verbandes begleitet und gefördert werden. Die SJD als Jugendgliederung des Verbandes ist in ihrer Arbeit zwar autonom, es ist aber sinnvoll, die Erfahrung der Erwachsenen zu nutzen. Das Rad muss nicht von jeder Generation neu erfunden werden. Die Förderung des Nachwuchses ist jedenfalls eine Daueraufgabe und soll es auch bleiben. Verbandsintern stelle ich mir eine Optimierung der Verwaltung vor, so dass auf allen Ebenen noch effektiver als jetzt gearbeitet wird.

Wie können Erwachsene die jungen Leute unterstützen, damit sie stärker als bisher an unserer siebenbürgisch-sächsischen Kultur und Gemeinschaft teilhaben?

In erster Linie appelliere ich hier an die Familien: Auch wenn wir heute in Deutschland leben, wollen wir unsere siebenbürgisch-sächsischen Besonderheiten bewahren und an die Kinder weitergeben. Dazu gehören selbstverständlich Kultur und Brauchtum, genauso aber auch die Mundart, die bei der jungen Generation zu verschwinden droht, und unsere siebenbürgischen Rezepte beispielsweise. Wenn unser Nachwuchs ein gewisses Rüstzeug in den Familien mit auf den Weg bekommt, können wir als Verband darauf bauen. Unser Verband ist gut aufgestellt und bietet der jungen Generation einiges, aber die ersten Schritte zur siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft lernt man im Elternhaus.
Kürzlich habe ich wieder festgestellt, dass vielen unserer Jugendlichen ein geschichtliches Grundwissen über die Siebenbürger Sachsen fehlt. Hier muss unser Verband ansetzen. Theodor Storm schrieb: „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht.“ Das gilt auch für uns Siebenbürger Sachsen. Wir leben nicht mehr in unserer angestammten Heimat im Karpatenbogen, sondern konzentriert in größeren Gruppen oder in einer mehr oder weniger ausgeprägten Diasporasituation. Es ist eine große Herausforderung, das Siebenbürgisch-Sächsische aufrecht zu erhalten. Unsere bald 900-jährige Geschichte verpflichtet uns, das weiter zu tun.

Welche Ideen möchtest du als Bundesvorsitzender beim Heimattag in Dinkelsbühl einbringen?

Vor etwa 20 Jahren wurde im Verband einmal überlegt, den Heimattag im zweijährigen Rhythmus durchzuführen. Zum Glück haben wir diese Idee damals schnell verworfen. Wie positiv sich der Heimattag entwickelt hat, hätten wir alle damals nicht gedacht. 15000 bis über 20000 Besucher zählen wir regelmäßig jedes Jahr, ein Mammutprogramm von 40 bis 50 Einzelveranstaltungen wird auf die Beine gestellt. Wir bieten nicht nur mehr Veranstaltungen als in der Vergangenheit, sondern auch deren Qualität hat zugenommen. Viel mehr an einem Wochenende ist aber nicht mehr möglich, da die räumlichen und personellen Kapazitäten in Dinkelsbühl fast ausgereizt sind.
Allein der Trachtenzug hat sich in zehn Jahren von 1.500 auf über 3.000 Trachtenträger mehr als verdoppelt und stellt uns Organisatoren vor logistische Probleme. Ich wünsche mir, dass es im Trachtenzug eines Tages keine Jeanshosen oder Sportschuhe und keine offenen Damenfrisuren mehr gibt. Das ist durchaus machbar, wie uns die Teilnahme am Münchner Oktoberfestzug und viele unserer Jugendtanzgruppen zeigen.
Der Heimattag wird weiterhin unser landsmannschaftlicher Höhepunkt des Jahres bleiben, der tausende Siebenbürger Sachsen zusammenbringt und der vom Verband in Zusammenarbeit mit vielen anderen siebenbürgischen Institutionen veranstaltet wird. In diese Richtung wird mein Engagement beim Heimattag weiterhin gehen.

Kommen wir zurück zur Kultur- und Gemeinschaftspflege. Was muss der Verband tun, um in diesem wichtigen Bereich weiter erfolgreich zu sein?

Kultur und Gemeinschaft sind, wie schon erwähnt, unser A und O. Wir haben eine Vielzahl von Kulturgruppen (Tanzgruppen, Chöre, Blaskapellen, Theatergruppen). Diese gilt es zu erhalten. Unser Ziel muss aber auch sein, Kulturgruppen dort neu zu bilden, wo es derzeit noch keine gibt. Ich bin immer wieder positiv erstaunt, dass sich auch heute noch siebenbürgisch-sächsische Kulturgruppen bilden. All diese Gruppen bilden das Rückgrat unseres Kultur- und Gemeinschaftslebens.
Unsere „Sachsenburg“ Schloss Horneck in Gundelsheim ist und bleibt unser kulturelles und geistiges Zentrum in Deutschland. Die derzeitigen Umbauarbeiten sind in vollem Gange, der Trägerverein „Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V.“ macht hier eine hervorragende Arbeit. Im Juli 2020 wird Schloss Horneck neu eröffnet, ich bin gespannt, wie es aussehen wird, und freue mich darauf. Es ist eine Gemeinschaftsleistung vieler siebenbürgisch-sächsischer Institutionen, die sich dank der finanziellen Unterstützung durch den Bund und das Land Baden-Württemberg sehen lassen kann.

Trotz guter Verbandsarbeit verzeichnet der Verband seit Jahren rückläufige Mitgliederzahlen. Wie können wir neue Mitglieder gewinnen?

Unsere Veranstaltungen sind in der Regel gut bis sehr gut besucht, auch von der mittleren Generation. Nur schlägt sich genau diese Generation in den Mitgliederzahlen nicht nieder. Das gilt es zu ändern. Die Mitgliederwerbung ist und wird ein Dauerthema bleiben. Auch in manchen Landes- und Kreisgruppen muss viel mehr in dieser Richtung unternommen werden. Jeder weiß, dass Mitgliederwerbung notwendig ist, aber viele wissen nicht, wie sie zu bewerkstelligen ist. Der neue Bundesvorstand könnte die Kreisgruppen diesbezüglich mit Anregungen und Handreichungen unterstützen.
Der Verband bietet auf allen Ebenen ein vielfältiges und gutes Programm an. Wir freuen uns über jeden Gast bei einer Veranstaltung. Einem Nichtmitglied muss allerdings klar sein, dass es solche Veranstaltungen nur geben kann, weil es Mitglieder gibt, die erstens den Verband überhaupt möglich machen und zweitens mit ihrem Mitgliedsbeitrag das Zustandekommen von Veranstaltungen unterstützen. Ich appelliere daher an alle Siebenbürger Sachsen, die es noch nicht sind, Mitglied im Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland zu werden. Damit trägt man dazu bei, dass auch unser Gemeinschaftsleben in Zukunft bestehen wird. Steigende Mitgliederzahlen kann niemand versprechen. Aber ich glaube an unseren Gemeinsinn und wünsche mir die Unterstützung aller Landsleute.

Die Beseitigung der Rentenungerechtigkeit, die Vertretung auch vieler anderer Anliegen in Politik und Gesellschaft erfordert einen engen Kontakt zu politischen Stellen. Welche Schwerpunkte möchtest du diesbezüglich setzen?

Die Arbeit meiner beiden Amtsvorgänger Dr. Bernd Fabritius und Herta Daniel war hier vorbildlich. Sie haben es geschafft, dass die Meinung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen bei Politikern gefragt ist. Ich freue mich, dass beide beim Verbandstag als Ehrenvorsitzende des Verbandes gewählt wurden und uns weiterhin aktiv beratend zur Seite stehen werden.
Wir sind als Verband zwar politisch nicht gebunden, es liegt aber in der Natur der Sache, dass wir mit den politischen Stellen besser zusammenarbeiten, die unseren Anliegen näher stehen. Das zeigen unsere Vorschläge zur Beseitigung der Rentenungerechtigkeit, die wir – in Zusammenarbeit mit den Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Deutschen aus Russland – bei den zuständigen Stellen vorgebracht haben. Die Problematik ist leider bisher noch nicht abschließend geklärt.
Mit Dr. Bernd Fabritius als Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung sind die Siebenbürger Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland so gut repräsentiert wie noch nie. Hier wird es weiterhin eine gute und enge Zusammenarbeit geben. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für den Bund der Vertriebenen (BdV).
Die Beziehungen zu Rumänien werden wieder auf eine neue Basis gestellt, nachdem Staatspräsident Klaus Johannis mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt wurde und eine ihm nahe stehende liberale Regierung in Bukarest tätig geworden ist. Die Beziehungen zur Arbeitsebene waren bisher auch gut, ebenso zur Botschaft und den Konsulaten. Wegen der verbalen Attacken auf die deutsche Minderheit in Rumänien in den letzten Jahren hatten wir die Kontakte zur kürzlich gestürzten PSD-Regierung so gut wie eingestellt.

Seit 2017, seit dem Amtsantritt der Regierung Armin Laschet, arbeitet das Patenland Nordrhein-Westfalen wesentlich besser mit dem siebenbürgischen Verband zusammen. Wie bewertest du diese Entwicklung?

Der Amtsantritt der schwarz-gelben Landesregierung von Armin Laschet kann heute schon als Zäsur in den Beziehungen des Patenlandes Nordrhein-Westfalen zu seinem Patenkind, dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, angesehen werden. Nicht nur, dass uns Ministerpräsident Laschet schon zwei Mal besucht hat (Heimattag 2018 und Festakt zum 70-jährigen Verbandsjubiläum 2019 in München), auch bei anderen Gelegenheiten werden durch ihn oder andere Vertreter des Landes die Siebenbürger Sachsen als lobendes Beispiel als äußerst aktiver Verband und mit einer hervorragenden Brückenfunktion in die alten Heimat hervorgehoben. Das macht uns als Verband schon ein bisschen stolz. Die Einrichtung eines Beauftragten der Landesregierung für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler Anfang 2018 hat die Beziehungen des Landes NRW zu allen Landsmannschaften gestärkt. Was es jahrelang nicht gab, ein offenes Ohr bei der Landesregierung von NRW, das gibt es jetzt wieder.
Besonders gefreut hat uns die Auslobung des Heimatpreises NRW für die Siebenbürger Sachsen, den die nordrhein-westfälische Heimatministerin Ina Scharrenbach 2020 erstmals vergeben wird. Ob auch eine höhere Förderung der Siebenbürger Sachsen durch das Land NRW möglich ist, muss ausgelotet werden. Aber träumen und hoffen darf man doch.

Der Verband ist mit den siebenbürgischen Einrichtungen sowohl in Deutschland als auch grenzüberschreitend gut vernetzt. Wie willst du diese Zusammenarbeit ausbauen?

Unser Verband, als größter siebenbürgisch-sächsischer Verband weltweit, ist auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren Partnerverbänden bedacht. Ob das der HOG-Verband, das Hilfskomitee, andere Vereine in Deutschland oder die Institutionen in Gundelsheim sind, eine partnerschaftliche Beziehung ist uns sehr wichtig.
Grenzüberschreitend sind wir sehr gut aufgestellt. Einen besonderen Stellenwert hat die Verbindung nach Siebenbürgen. Die Zusammenarbeit mit unserer Heimatkirche, der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, ist eine sehr gute, unser Verband unterstützt z.B. die aktuelle Projektreihe „Gesichter – Grenzen – Geschwister“. Die Beziehungen zum Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen, aber auch zum Landesforum sind hervorragend. Die Vorbereitung des großen Sachsentreffens 2021 in Hermannstadt ist für uns alle ein großes gemeinsames Ziel. Ich freue mich sehr, dass die Beziehungen nach Siebenbürgen sich so großartig entwickelt haben. Es ist für unseren Verband selbstverständlich, sich in der alten Heimat zu engagieren. Die verstärkten Besuche unserer Kulturgruppen in Siebenbürgen und vor allem die unserer Jugend sind dafür ein gutes Zeichen.
Genauso wichtig sind die Beziehungen zu unseren Schwesterverbänden in Österreich, Kanada und den USA. Im Rahmen der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen funktionieren der Kulturaustausch und die Föderationsjugendlager sehr gut, auch wenn Letztere einen sehr hohen Kostenfaktor für die einzelnen Verbände bilden. Den Jugendaustausch über Kontinente hinweg finde ich aber wichtig, damit junge Siebenbürger Sachsen sich untereinander und auch die jeweilige Gemeinschaft vor Ort kennenlernen. Sie sind schließlich die Basis unserer Gemeinschaft in der Zukunft.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in deinem verantwortungsvollen Amt.

Bildergalerien:

Verbandstag der Siebenbürger Sachsen 2019 in Bad Kissingen

Sitzung des Bundesvorstandes vor dem Verbandstag in Bad Kissingen

Schlagwörter: Verband, Verbandspolitik, Bundesvorstand, Heimattag, Rainer Lehni, Zeiden, Nordrhein-Westfalen

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