21. Juni 2018

Einladung: Mettersdorfer am 24. Juni vereint im Gebet

Am diesjährigen Kirchweih-Termin, dem 24. Juni, vereinen sich die Mettersdorfer, ihre Nachfahren und Freunde in aller Welt im Gebet. Im Sonntagsgottesdienst in Munderfing findet das Abendmahl statt, der Wein wird aus dem Mettersdorfer Kelch gereicht. In einem stillen Moment um 10.45 Uhr denken wir alle gemeinsam auf der ganzen Welt – wo wir uns gerade befinden - für einen Augenblick zurück an unsere Lieben und sprechen ein gemeinsames Vaterunser. Wir laden alle ein, gemeinsam mit vielen Freunden in diesen Minuten verbunden zu sein!
Mehrere Jubiläen erinnern in diesem Jahr die in alle Welt verstreuten Mettersdorfer und ihre Nachfahren an ihre alte Heimatgemeinde, die bereits 1319 in einer päpstlichen Steuerliste aufgeführt wurde. Vor 530 Jahren wurde der Wehrturm erbaut, der in früheren Zeiten Teil einer stattlichen Burg war. Der Stein über der Eingangstür zeigt heute noch gut sichtbar die Jahreszahl 1488. Das Kirchengebäude der Wehrkirche St. Johannis war gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts zu klein geworden; überdies erklärte sie der damalige Pfarrer für baufällig und sperrte sie. Unter seinem Nachfolger Pfarrer Jakob Friedrich Graef und dem damaligen Kirchenkurator und Richter Michael Klösler wurde diese Kirche abgetragen und eine neue erbaut. Dieses Gotteshaus in neugotischem Stil konnte 1899 eingeweiht werden. Seither wurde in Mettersdorf am ersten Sonntag nach Johanni Kirchweih gefeiert (vgl. auch Schmedt, Raiger: Mettersdorfer Heimatbuch).
Turm der Mettersdorfer Kirche ...
Turm der Mettersdorfer Kirche
Der schöne Altar ist von Tischlermeister Stefan Römischer aus Sächsisch Regen neu errichtet und 1898 aufgestellt worden. Der 120 Jahre alte Altar zeigt zwei viel bewunderte Darstellungen, ein „Noli me tangere“ und ein Abendmahlsbild sind von Michael Fleischer gemalte Kopien nach Bernhard Plockhorst und Leonardo Da Vinci (laut Pfarrer Klima, 1967; vgl. auch Hermann Fabini: „Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen“, Band 1). Heute ist sie das Gotteshaus der orthodoxen Bevölkerung Mettersdorfs. Da die Rumänen die Stelle in der Bibel „Du sollst dir kein Ebenbild von mir machen“ mit „Să nu-mi faci o imagine“: „Mach dir kein gemeißeltes Bild“ übersetzt und somit keine Statuen in den Kirchen haben, waren die Heiligenstatuen von ihnen entfernt worden. Ansonsten ist der Altar erhalten geblieben – im Chor abgetrennt vom übrigen Längsschiff durch eine Ikonostase. Auch mit Wandbehängen und typisch orthodoxen Malereien wurde die Kirche im orthodoxen Stil zurechtgemacht. Unüblich für eine orthodoxe Kirche sind die Sitzbänke, die seinerzeit von Tischlermeister Bukowski in Nussdorf (Naßod) erstellt wurden und gut erhalten geblieben sind.

Das Dach des Turmes war im Laufe der Jahre durch die vielen fehlenden Schindeln so marode geworden, dass die Gefahr schwerer Beschädigungen des Dachstuhls durch eindringendes Regenwasser bestand. An die aufwendige Restaurierung, die mit Spendengeldern von ehemaligen Mettersdorfern aus Österreich, Deutschland und Amerika durchgeführt und 2003 – vor 15 Jahren - abgeschlossen werden konnte, erinnert heute eine Gedenktafel am Turm.

Karin Roth und Pfr. Frank Schlessmann


Schlagwörter: Mettersdorf, ´Kirche, Jubiläum, Gottesdienst, Munderfing, Oberösterreich

Bewerten:

12 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.