Zu Neujahr brachte mir unsere Oma, die wir liebevoll Gruißi nannten, ein paar alte siebenbürgische Neujahrswünsche bei. An einen erinnere ich mich noch ganz gut: „Esch wainschen äch äm naen Giur, dä Katz, dai heut griu Hiur, dä Kio, dai heut en krommen Huiren, git mer zwäi Kroizer, esch bän gefruiren. – Ich wünsche euch im neuen Jahr, die Katze, die hat graues Haar, die Kuh, die hat ein krummes Horn, gebt mir zwei Kreuzer, ich bin gefroren ...“
Oft erinnere ich mich an die schönen Weihnachtsfeste, doch so, wie es einmal in Streitfort war, wird es nie mehr sein. Je mehr man sich an die Feste in Siebenbürgen erinnert, desto stärker erfasst einen das Heimweh, das nie heilen wird.
„Ein neues Jahr hat angefangen,/ lasst es ein Jahr der Gnade sein./ Ein jeder blicket voll Verlangen,/ in diese künftige Zeit hinein./ Lasst jeden finden und erfahren,/ was seiner Seele dient und frommt/ und schaffe es in all den Jahren,/ dass alles richtet sich seinen Lauf ...“ (Neujahrslied, das in der evangelischen Kirche in Streitfort beim Gottesdienst mit dem Lichtert gesungen wurde.)
Streitforter Lichtert, 2001, hergestellt von Werner Förderreuther und Rose Schmidt nach dem Lichtert von Dietmar Melzer. Foto: Rose Schmidt
Die HOG Streitfort wünscht allen Landsleuten zum Neujahr 2016 viel Glück, Gesundheit, Zufriedenheit, Mut und Kraft von ganzem Herzen!
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