10. Mai 2006

Kunstausstellung in Dinkelsbühl: Trude Schullerus (1889-1981)

Am 24. Januar diesen Jahres jährte sich zum 25. Mal der Todestag der siebenbürgischen Malerin Trude Schullerus. Eine Bilderauswahl aus ihren bedeutendsten Schaffensperioden soll beim diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl (im Ausstellungsgewölbe, Im Spitalhof, Dr.-Martin-Luther-Straße 6) an die Künstlerin erinnern und nach vielen Jahren ausstellungsmäßiger Abwesenheit neuerlich Einblick in ihr Oeuvre ermöglichen.
Die zu sehenden Werke stammen aus den Sammlungen des Siebenbürgischen Museums sowie aus den Sammlungen von Prof. Dr. Andreas Möckel (Würzburg) und Dorothea Koch-Möckel (Heidelberg). In die Werkschau wird Marius Tataru, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim, am Pfingstsamstag, dem 3. Juni, 10.30 Uhr, einführen. Im Folgenden umreißt Tataru vorab den Anspruch dieser Ausstellung.

Wer war Trude Schullerus, was fällt uns auf Anhieb ein, wenn wir an ihre Bilder denken? - Realitätstreu, bewahrend, vielleicht sogar konservativ, aber liebevoll, sympathisch und - freilich - bodenständig, sehr bodenständig. Dies mag sich vordergründig anhören, doch es stimmt. Auch wenn am Rande eines so festen Blocks von Urteilen einiges unterbelichtet bleibt: Sehr populären Künstlern drückt man oft einen Stempel auf, der sie in ihrer ursprünglichen, meist komplexeren Gestalt allmählich zur Auflösung zwingt, ihnen aber gleichzeitig eine Wiedergeburt als eindeutig definierbares Klischee ermöglicht. Das lässt sich bis zu einem gewissen Punkt auch bei Trude Schullerus beobachten. Für die meisten von uns ist sie eben die nette Malerin von schlichten, der Akademietradition verhafteten Blumen- und Landschaftsmotiven, unbehelligt von den kämpferischen Auseinandersetzungen der Klassischen Moderne. Kann eine etwas umsichtigere Prüfung ihrer 60-jährigen Künstlerkarriere zu einer Relativierung dieser Urteilsweise führen? Gibt es auch hier, wie in jeder echten Kunst, verborgene Eigenartigkeiten, nicht weiter geführte Ansätze, unbeachtete Details?

Trude Schullerus: Gebirgsdorf in den Südkarpaten, Öl auf Leinwand, um 1955. Siebenbürgisches Museum Gundelsheim. Foto: Marius Tataru
Trude Schullerus: Gebirgsdorf in den Südkarpaten, Öl auf Leinwand, um 1955. Siebenbürgisches Museum Gundelsheim. Foto: Marius Tataru

Die Ausstellung in Dinkelsbühl, die vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland kuratiert wird, nimmt sich vor, wenigstens einen Teil dieser und anderer, ähnlicher Fragen zu beantworten.

Schlagwörter: Ausstellung, Malerei, Heimattag, Dinkelsbühl

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