Wir zieh'n zum Schlattner Tor hinein!

6. September 2019

Mitteilungen der HOG

Das 1. Schlattner Treffen in Schlatt, am 03. August 2019, war ein Riesenerfolg![bild]null[/bild]
Wir zieh‘n zum Schlattner Tor hinein!

Um es gleich vorwegzunehmen: Das 1. Schlattner Treffen in Schlatt, am 03. August 2019, war ein Riesenerfolg!
Mit 105 angemeldeten Personen war die Anzahl der Teilnehmenden mehr als beachtlich. Auch, dass sich viele Familien in das Dorf ihrer Eltern und Großeltern aufgemacht hatten, ist ein Zeichen großen Zuspruchs. 35 Jahre seit Gründung der HOG, war dieses Heimattreffen von vielen Anwesenden von Herzen herbeigesehnt worden. Auftakt war der Gottesdienst, morgens um 10 Uhr, in dem altehrwürdigen Schlattner Kirchlein, den Pfarrerin Hildegard Servatius-Depner vom Mediascher Kirchenbezirk hielt. Das über 500 Jahre alte Kirchengebäude war bis auf den letzten Platz gefüllt. In den vorderen Reihen saßen die meist jungen Trachtenträgerinnen – und träger. Viele einheimische Rumäninnen und Rumänen waren ebenfalls gekommen – darunter auch Bürgermeister Stefan Sulumberchean aus Bürgisch mit seiner Gattin Jenny. Fehlender Strom und der wolkenverhangene Himmel machten den Einsatz etlicher Kerzen erforderlich und so erstrahlte der Kirchenraum in besonders heimeligem Kerzenlicht.

Pfarrerin Servatius-Depner berührte mit ihrer warmherzigen Begrüßung und auch mit ihrer emotionalen Predigt zum Thema „Heimat“. Dass es – trotz der vom Marderfraß zerstörten Orgel – überhaupt eine musikalische Begleitung geben konnte, war Pfarrer Gerhard Servatius-Depner zu verdanken. Er begleitete gekonnt nach altem Brauch den Gottesdienst am tragbaren und sogar Akku-betriebenen E-Piano. Das gemeinsame Heilige Abendmahl stellte für viele Anwesende einen besonderen Höhepunkt dar. Nach dem Gottesdienst trug Sarah Alpert ein bewegendes Gedicht über Schlatt und die von Generation zu Generation weitergegebene Liebe zu diesem wunderbaren Dörflein vor. Anschließend hielt die HOG-Vorsitzende Moni Schneider-Mild ihre Rede, in der sie die gemeinschaftliche Verantwortung für den Erhalt des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes sowie die besondere Bedeutung der Gemeinschaft in den Fokus rückte. „Was, wenn es auch in 50 Jahren noch Menschen gibt, die sich für dieses Kirchlein und den Friedhof interessieren? Dann ist es heute unser aller Aufgabe, diese Kirche und diesen Friedhof zu erhalten!“ appellierte sie an die Anwesenden. „Gemeinsam können wir Berge versetzen!“ beschwor sie die Schlattnerinnen und Schlattner und weiter: „Unsere Gemeinschaft stärkt uns und sie macht uns glücklich!“
Da es nach dem Gottesdienst stark regnete, gab es zur Begrüßung Strietzel und Schnaps nicht wie geplant vor der Kirche, sondern im einladend dekorierten Gemeindesaal. Es wurde sich umarmt und zugeprostet – die Wiedersehensfreude war einfach überwältigend! Moni Schneider-Mild begrüßte nun auch alle Gäste im Festsaal und bedankte sich herzlich bei dem Organisationsteam (Familien Alpert, Gottschling, Kloos und Schenker), das sich sowohl um das leibliche Wohl aller, als auch um die musikalische Unterhaltung gekümmert hatte. Danach übergab sie das Wort an den stellvertretenden Vorsitzenden Werner Gottschling, der sich seinerseits bedankte. So gab es jeweils einen schönen Blumenstrauß für Pfarrerin Hildegard Servatius-Depner, für Jenny Sulumberchean sowie für die Kirchenbesorgerin Elisabetha. Auch die HOG-Vorsitzende Moni Schneider-Mild erhielt als Dank für ihren persönlichen Einsatz einen Blumenstrauß. „Ohne ihr Engagement wäre dieses 1. Schlattner Treffen in Schlatt wohl nicht zustande gekommen“, so Werner Gottschling. Bürgermeister Sulumberchean sprach ebenfalls ein Grußwort und auch er hob den Gemeinschaftsgedanken hervor. „Gemeinsam können wir vieles schaffen!“ betonte er. Nun war der Hunger groß und Trachtenträgerinnen und -träger brachten traditionsgemäß die Suppenschüsseln auf die Tische. Dem Mittagessen folgte auch bald das Kaffeetrinken.
Erfreulicherweise schaute am Nachmittag der Landeskirchenkurator Friedrich Philippi bei diesem Heimattreffen vorbei. Er hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, sich immer mal wieder nach dem Wohlergehen der landesweiten Kuratorinnen und Kuratoren zu erkundigen und ist folglich in den vergangenen Jahren auch einige Male in Schlatt zu Besuch gewesen. Nach dem Kaffeetrinken eröffnete die Alleinunterhalterin „Rodica“ die Tanzfläche – von deutschen Schlagern über rumänische Volksmusik bis hin zu Popmusik – alle Gäste kamen auf ihre Kosten. Nach dem ausgiebigen Abendessen, dann das Offene Singen: Im großen Kreis wurden die althergebrachten Lieder leidenschaftlich und lautstark von Jung und Alt zum Besten gegeben. Die Stimmung war fantastisch und es wurde bis zum Schluss ausgelassen getanzt.
Insbesondere die jüngere Generation zeigte sich überglücklich über dieses bisher einmalige Fest. Und so hoffen viele, dass der Wunsch der Vorsitzenden in Erfüllung geht: "Mögen wir noch vielmals gemeinsam hier in Schlatt wirken, arbeiten und Feste feiern! Mögen wir noch unzählige Schlattner Treffen hier in unserem geliebten Schlatt haben!“

Moni Schneider-Mild

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