Sturmfrisur mp3

25. Februar 2020

Mundart

Sturmfrisur (Audio:)
Bis zum Zweiten Weltkrieg handelten die Kleinalischer mit Wein. Ein gewisser Stefan Martini (alte Hausnummer 8) war ein richtiger Spaßvogel. Als er einmal mit seinem Verwandten namens Bell mit dem Pferdewagen unterwegs war um Wein in eine Gaststätte nach Neumarkt zu bringen, erlaubte er sich einen Spaß. Auf halbem Wege kamen die beiden mit ihrem Pferdewagen an einer Frisierstube vorbei, da hielten sie an. Es war Winter und Stefan hatte Mantel an und Pelzmütze auf. Er ging in die Frisierstube hinein und bat die Anwesenden, ihm den Vortritt zu lassen, denn er hätte es eilig. Den Friseur fragte er, ob er ihm eine Sturmfrisur machen könnte, dieser bejahte. Stefan meinte, wenn ihm die Frisur gefällt, spendet er einen Eimer Wein oder eine Flasche Schnaps. Falls nicht, sollte der Friseur zahlen. Als er an die Reihe kam und sich auf den Stuhl setzte, nahm der Friseur ihm die Pelzmütze vom Kopf und war verblüfft: Stefan Martini hatte nämlich einen kahlen Kopf. Der Friseur hielt sich an die Abmachung und zahlte einen Eimer Wein, der von allen Anwesenden gemeinsam getrunken wurde.

Erzähler: Michael Krestel Nr.41 senior, 2016

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