Kartoffel auf Sächsisch???

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hein
schrieb am 14.10.2008, 20:41 Uhr (am 14.10.2008, 20:43 Uhr geändert).
Bei Google: "Essen und Trinken/Deutschsprachige Küchenbegriffe" eingegeben, da gibt es eine ausführliche Tabelle zu diesem Thema, festgestellt, dass auch Schweizer und Österreicher "Türken" zu Mais sagen. Auch in Nordsiebenbürgen sagt man "Türkisch Korn".
"Grumbiern" sagt man auch in vielen Teilen Deutschlands zur Kartoffel.
Irgendwo in einem sächsischen Dorf sagt man auch "de Gëlen", was aber auch was anderes heißen soll.
joker
schrieb am 14.10.2008, 20:58 Uhr
"Bareboicher" habe ich mal irgendwo gehört für Kartoffel, bin aber nicht sicher.
hein
schrieb am 14.10.2008, 21:14 Uhr
joker schrieb: "Bareboicher" habe ich mal irgendwo gehört für Kartoffel, bin aber nicht sicher.
Doch, "Bareboicher" gibt es , aber weiß der Geier, wo.
der Ijel
schrieb am 14.10.2008, 23:09 Uhr
@ Wittl Tëurlenk wor en Uërt "Telemea", oder "Urda"

Tëurlenk oder Turlenk kit vum Angerschen Turå, end hïsst jo näst undert als Kääs.
Doch desen hïssen de Rueder Praunz. Und dï kit vu Brînză.
Det as der Bofleschsåks mat senjer Sprooch. Wittl.

@ Joker Boreboacher äs uch en Uert wåldj Krumpir, end hët sächer mat dem blëschen Barabule zesummen.
Eginald Schlattner beschreiwt se ä senjem Roman "Das Klavir im Nebel" zemlich genah.
Botaniker mest em sen.
Wilhelm
schrieb am 15.10.2008, 06:02 Uhr
Cha Wittl,
uch hai treffan mir as.
Hun ich grod nea gedocht, vun wot der ´Teurnt´ kit.
Bedunkan mich derfüer.
Entschuldige, es ist nicht so rausgekommen, wie wir in Klein-Alisch gesprochen haben. Es müsste zimlich genau so wie das Maldorfische sein.
Wittl
schrieb am 15.10.2008, 09:34 Uhr (am 15.10.2008, 16:24 Uhr geändert).
Wilhelm schrieb: Cha Wittl,
uch hai treffan mir as.
Hun ich grod nea gedocht, vun wot der ´Teurnt´ kit.
Bedunkan mich derfüer.
Entschuldige, es ist nicht so rausgekommen, wie wir in Klein-Alisch gesprochen haben. Es müsste zimlich genau so wie das Maldorfische sein.



Da schau her....
säntj woni bast tüe esi gesprëëchig wårde Wilhelm, tüe host mech bas äindjst änj når verseåckt ze blockieren...
wohar wiisst tüe dåt ech a besondjeren Dräht ze Målderf hun???...wid mech nüe dånnich interessieren...
Gäderhåldich!
MKonnerth
schrieb am 15.10.2008, 09:35 Uhr (am 15.10.2008, 09:36 Uhr geändert).
Hallo Zusammen,

in Neustadt im Harbachtal sagt man zu den Kartoffeln Reppen und in meinem Heimatort Neithausen im Harbachtal die Nachbargemeinde von Neustadt Äirdschellen.

Gruß
Konnerth
siebenschläfer
schrieb am 15.10.2008, 13:20 Uhr (am 15.10.2008, 15:44 Uhr geändert).
Eine interessante Diskussion rund um die Kartoffel und um unseren Dialekt ist hier entstanden.
Was die bislang genannten Bezeichnungen der Kartoffel betrifft, fasse ich zusammen:

1. Iardnäss in Nadesch
2. Grumper in Petersdorf/Mühlbach, Kråmpïren in Rode, Krumpiren in Kerz
3. Ingebirn in Nordsiebenbürgen (Petersdorf?)
4. Ïerdaipel in Zeiden
5. Repen in Klein-Alisch, Reppen in Neustadt im Harbachtal
6. Ïerdkëis in Stein
7. Äirdschellen in Neithausen
8. Ierdbircher in Zendersch?

Dazu wurden ohne (oder ohne genaue) Ortsangabe genannt:
Pitschotschen, Scheckerreppen, Bareboicher und Boreboacher.
Mein Lieblingswort "de Gëlen" hatte ich beinahe vergessen.

Euch allen vielen Dank. Bestimmt erfahren wir noch andere Wörter für die Kartoffel.
siebenschläfer
schrieb am 15.10.2008, 17:19 Uhr (am 15.10.2008, 17:36 Uhr geändert).
Wittl schrieb:
Meng Ealder sode
ken de "Käse" Këës uch
Tëurlenk wor en Uërt "Telemea", oder "Urda"
et schengt doch en Eangderschiid (än der Hiërstalleng) ze giën...oder net? Kenne mech net ëus...


Bei uns war Tëurlent die telemea und Klåmpen der Süsskäse (urda). Zu Käse (caş, caşcaval, brînză...) sagten wir auch Kees.
Ich erinnere mich an meine Kindheit, als es noch 2 Arten caşcaval zu kaufen gab: "olandez" (eine Art Gouda) und wort-wörtlich den löchrigen "şvaiţer" (wohl eine Art Emmentaler)
Telemea wurde in eine Salzlake eingelegt, ähnlich wie der griechische Feta.
Leider hab' ich keine Ahnung, wie man den Klåmpen (urda) herstellt. Vielleicht ist ein Molker oder ein Hilfsschäfer (slugă) unter uns :)))
Wittl
schrieb am 15.10.2008, 20:26 Uhr (am 15.10.2008, 20:36 Uhr geändert).
siebenschläfer schrieb;
"Ich erinnere mich an meine Kindheit, als es noch 2 Arten caşcaval zu kaufen gab: "olandez" (eine Art Gouda) und wort-wörtlich den löchrigen "şvaiţer" (wohl eine Art Emmentaler)
Telemea wurde in eine Salzlake eingelegt, ähnlich wie der griechische Feta.
Leider hab' ich keine Ahnung, wie man den Klåmpen (urda) herstellt. Vielleicht ist ein Molker oder ein Hilfsschäfer (slugă) unter uns..."


Det såll bedegden;
Brânză und caş = seng fräsch, net ëusgereeft Këësker
Telemea= än Sålzwåsser
Urda= Fräschkëës
Caşcaval= ausgerëift Qualitäts- Këës
(äs dåt richtig?)
Zeagegiën nemel ener hut mir geschmåckt, Kängt essen net garre Mälchprodukte...
enzt essen ech ållen Këësuërten, um lääwste mät Prätzen.

Meng Härr Papa äs niche Schäfer, wor näckest ener,
åwer e kaon gaonz sächer Këës uch "Urda" måchen,
ech wärden än ist freejen und mealde mech dro zeräck.
S"ä"rvus

Wilhelm
schrieb am 15.10.2008, 20:46 Uhr
Cha Wittl,
at ded mir led, wal dech net blockieren, nar men Mieneng säen, wos andersch.
Moldorf as mir sier bakant. Ech hat Schulkolegin a Röd
dat Schuller Inge, dan Leui, dat Nora a jear nea mir. Dürch Moldorf ban ech viel jafören mat menem schoför mat dem Aro.
Klinalescher sprechen zemlich asü wai da Moldorfer.
Jederholdich
Wittl
schrieb am 15.10.2008, 21:14 Uhr (am 15.10.2008, 21:23 Uhr geändert).
Wilhelm schrieb: Cha Wittl,
at ded mir led, .....
Moldorf as mir sier bakant......
Klinalescher sprechen zemlich asü wai da Moldorfer.
Jederholdich


Ech wall versacken am Målderfereschen ze bläiwen;
Wilhelm, tüe schräiwst de Klingålschër riëde ähnlich wa mänj Ur-Ahnen, åwär ech diinken IHR setj en "J"-Gemiinj, wa de Rådër- de Målderfer åwär net....keent dåt esi sänj wa ech unniëhn??
Gäderholdich


PS; wä der Ijel ïst än ener Transkription vun "Tirkeschkuërebladder" geschriwen hått, hun ech mich kaputtgelåcht, hun dat Wiurt näckest zeviur gehiurt..
ech duëcht dåt wëre "gekoat Tirkesch-Bladder"
quasi Koatåbåk...
esi kaon em sich ërren...irjendwä låstich det Såksesch, ge?
der Ijel
schrieb am 16.10.2008, 01:42 Uhr
Hallo Wilhelm !
Klinalescher sprechen zemlich asü wai da Moldorfer.
---dot stämmt iwerhïwt net----
Et as a jrüass anjderschïd zwaschen dem Klïnoalescher Dialekt, uch dëm vüm Moalderf.
Wittl höt Riacht Ihr uch mïr jehïren za den 7 J Jemïnen

Doch lot es Sachlich ba de Repchen bleiwen, üch ba der Repchen-Tokană
Jaderooldich
Wilhelm
schrieb am 16.10.2008, 05:37 Uhr
Mat olla Jeminen, ähnelt dat Molderferscher am miesten mat asm Klinalescher, dat kun ech bastemt bessr wassen wai ta, Ijel.
siebenschläfer
schrieb am 16.10.2008, 10:07 Uhr
Wittl schrieb: Det såll bedegden;
Brânză und caş = seng fräsch, net ëusgereeft Këësker
Telemea= än Sålzwåsser
Urda= Fräschkëës
Caşcaval= ausgerëift Qualitäts- Këës
(äs dåt richtig?)


Ech bän nichen Kees-Expert, åwer et äs zemlich richtig.
Brînză äs an Ort Wiechkees. Et gåf noch de „brînză topită“ (Schmelzkäse) uch de stänkich "brînză de burduf" (Käse im Balg).


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